Erbärmliches Heulen statt stolzem Gebrüll: VOX-Löwen gehen baden

Ob «Sing meinen Song», «Club der roten Bänder» oder eben «Die Höhle der Löwen»: Kein Privatsender stellte in der Spitze so eindrucksvoll wie VOX unter Beweis, dass Neustarts, die mit hoher Qualität bestechen, ihr Publikum ernstnehmen und neue Wege in der TV-Unterhaltung gehen, durchaus auch zu veritablen Quoten-Hits taugen. Mittlerweile zeigt sich allerdings, dass die Fernsehgesetze auch bei besagten Vorzeigeprodukten nicht komplett ausgehebelt werden - denn die Programmverantwortlichen versuchen zunehmend, ihren Giganten auch außerhalb der normalen Staffelproduktion Präsenz zu verschaffen. Im Falle von «Gut gebrüllt - 2 Jahre Höhle der Löwen» erfolgte dies in einer Art Highlight-Zusammenstellung der ersten beiden Staffeln. Das hätte man sich besser gespart, denn die Quoten fielen erschreckend schwach aus.

Durchschnittlich sahen gerade einmal 1,09 Millionen Menschen die fast zweieinhalbstündige Ausstrahlung, was einem richtig miesen Marktanteil von 3,1 Prozent entsprach. Die Gründershow, die von derartigen Sonderprogrammierungen in ihrer 20 Folgen umfassenden TV-Geschichte bislang verschont geblieben war, lief zuvor niemals schlechter - zwischen 5,8 und 8,5 Prozent waren stets möglich. Noch deutlicher war die Divergenz in der werberelevanten Zielgruppe, wo nur 4,7 Prozent bei 0,63 Millionen verbucht wurden. Normale Folgen verzeichneten zuvor aber stets zweistellige Marktanteile - mit Ausnahme der allerersten Episode, die "nur" auf 9,5 Prozent gelangt war.

Zuvor und danach versuchte sich VOX an Wiederholungen von bereits ausgestrahlten Jahresrückblicken. Ein weiterer Durchlauf von «Martin Rütters tierischer Jahresrückblick» kam zunächst ab 17:25 Uhr auf 3,4 Prozent aller sowie 5,4 Prozent der jungen Zuschauer bei einer Reichweite von 0,51 Millionen, ab 22:35 Uhr verzeichnete «Guidos Shopping Queen des Jahres» schließlich mit 4,1 bzw. 5,8 Prozent bei 0,67 Millionen noch die akzeptabelsten Werte der Showstrecke.