Serien-Check: «Doctor Who» mit großen Änderungen

Aktuelle Pläne zur «Star Wars»-Realserie, «Friends»-Star mit Hauptrolle beim «Walking Dead»-Sender, Eventserie zum Watergate-Skandal und Woody Allen dreht mit Miley Cyrus für Amazon.

Der Neustart der Woche

Am Montag, den 31. Januar, startet um 22.15 Uhr die vierte Staffel der Kriminalserie «Elementary» in Sat.1. Dabei verschlägt es den bekanntesten Detektiv der Welt, Sherlock Holmes, nach New York. Schauspieler Jonny Lee Miller übernimmt dabei die Rolle des modernen Detektivs. Sein Sidekick ist jedoch nicht länger männlich, sondern heißt Joan Watson und wird von Lucy Liu («Drei Engel für Charlie») gespielt.
«Doctor Who» mit neuem Showrunner und vielleicht auch einen neuen Hauptdarsteller?
1963 ging der legendäre Timelord «Doctor Who» erstmals auf Sendung und baute sich bis 1989 eine weltweite Fangemeinde auf. Nachdem die Serie 1989 zunächst eingestellt wurde, kehrte sie 2005 ins Fernsehen zurück und erfreut sich seitdem stetig wachsenden Fanzahlen. Nun folgte allerdings ein Schocker für Fans des Doktoren. Showrunner Steven Moffat kündigte an, die Serie 2017 zum letzten Mal in dieser Position zu betreuen. Seit der Rückkehr der Serie gehörte Moffat zum Autorenteam der BBC-Serie und übernahm schließlich 2010 den Posten von Russell T. Davies. Laut eigener Aussage, ist Moffat jedoch noch voller Tatendrang und arbeitet derzeit an den Drehbüchern zur zehnten Staffel. Diese erscheint jedoch nicht mehr 2016, sondern erst 2017 und enthält erneut zwölf Episoden. Ganz auf neue Ware müssen die Fans jedoch nicht verzichten, denn an Weihnachten erscheint ein weiteres Weihnachts-Spezial, das den Begleiter des Timelords einführen soll. Die Suche nach einem neuen Showrunner wurde bereits vor Moffats großer Ankündigung abgeschlossen, denn der neue Serienverantwortliche, Chris Chibnall, stammt ebenfalls aus dem Autorenpool der Serie. Darüber hinaus erfand Chibnall die Kriminalserie «Broadchurch».

Neben dem Abgang von Moffat halten sich die Gerüchte um einen Ausstieg des Hauptdarstellers Peter Capaldi weiterhin hartnäckig. Dieser machte in mehreren Interviews bereits Andeutungen, dass die zehnte Staffel auch seine letzte in der Rolle sei. Unterstreichen würde dies die These von Heimatsender BBC, der die Serie einer Überholung unterziehen möchte, ohne dabei von der bisherigen Erfolgsformel abzuweichen. Durch die Einführung eines neuen Begleiters sowie dem Ausstieg von Showrunner Moffat und Hauptdarsteller Capaldi, wäre die Möglichkeit dazu durchaus gegeben. In den Genuss der ersten Episoden von Chinball kommen die Zuschauer, aufgrund des geänderten Zeitplans, jedoch erst 2018, zumindest wenn man die Weihnachtsfolge ausklammert.

Die Gründe für den neuen Zeitplan sind zahlreich, zum einen gab die BBC an, Moffat ausreichend Zeit einräumen zu wollen, um die zehnte Staffel vorzubereiten und zu inszenieren und zum anderen möchte man 2017 mit einem echten Highlight starten. Dazu kommen mit der Europameisterschaft und den Olympischen Spielen zwei Großevents in diesem Jahr, die für den Sender sehr kostenintensiv sind und etwas am Schein von «Doctor Who» kratzen könnten. So zumindest äußerte sich BBC-One-Intendantin Charlotte Moore.

«Friends»-Star mit Hauptrolle in neuer AMC-Serie
Ab dem 2. Februar ist «Friends»-Star David Schwimmer in der neuen FX-Serie «The People v. O.J. Simpson: American Crime Story» zu sehen. Danach muss er jedoch nicht lange nach einem neuen Engagement suchen, denn der Heimatsender von «The Walking Dead» nahm ihn nun für die Serie «Feed the Beast» unter Vertrag. Dabei spielt er eine der beiden Hauptrollen namens Tommy Moran. Dieser wird als Mann beschrieben, der nicht gerade vom Glück verfolgt ist, jedoch den Traum hat, seinem Sohn alles zu ermöglichen, was er nie hatte. Dazu schließt er sich mit seinem Jugendfreund Dion Patras (Jim Sturgess) zusammen. Dieser ist ebenfalls auf der Suche nach dem schnellen Geld, da ihm die Mafia im Nacken sitzt. Gemeinsam investieren die beiden ihre letzten Dollar in ein gemeinsames Restaurant. Aufgrund ihre Umstände ziehen die beiden jedoch nicht immer an einem Strang und geraten öfters in Streit oder in gefährliche Situation. Bei «Feed the Beast» handelt es sich um die amerikanische Adaption des dänischen «Bankerot». Noch im Februar starten die Dreharbeiten zur zehnteiligen ersten Staffel in New York. Die Serie feiert ihre Premiere bereits im Mai.

Eventserie zum Watergate-Skandal in Planung
Die Watergate-Affäre gilt als einer der größten Skandale der amerikanischen Politik. Grund genug, den Stoff zu verfilmen. Nun nahm sich ABC dem Projekt an und plant, die Buchvorlage von John Deans als Eventserie zu inszenieren. Die Handlung dreht sich um die Zeit vor, während und nach dem Skandal und wird aus Sich von Autor John Deans erzählt. Dieser war während der Nixon-Administration Rechtsberater des Präsidenten im Weißen Haus. Später verfasste er den Bestseller „The Nixon Defense: What He Knew And When He Knew It“. Dieses Werk ist jedoch nicht die einzige Vorlage, an der sich die Eventserie orientiert. Auch Alden Duer Cohens „The Women Of Watergate“ und Jason Grotes „The System“ dienen als Inspiration. Die Autoren Dean und Grote begleiten die Produktion darüber hinaus in beratender Funktion, während Jon Maas das Drehbuch verfasst und als Executive Producer fungiert. Sowohl Titel der Serie als auch potenzielle Darsteller und Starttermin stehen derzeit noch aus.

Amazon-Serie von Woody Allen mit Miley Cyrus in der Hauptrolle
Ab März beginnt Kultregisseur Woody Allen mit den Dreharbeiten zu seiner sechsteiligen Comedy für Amazon Instant Video. Während das Projekt noch nach einem passenden Namen sucht, ist die Suche nach einer Hauptdarstellerin beendet. Denn das Streamingportal und der Regisseur sicherten sich die Dienste von Sängerin Miley Cyrus («Hannah Montana»). Allen selbst schreibt die Drehbücher und nimmt ab März ebenfalls auf dem Regiestuhl Platz. Viel ist zur Serie noch nicht bekannt, lediglich, dass sie in den 1960er Jahren spielt und eine Laufzeit von rund 30 Minuten pro Folge hat. Eine weitere Darstellerin stand mit Elaine May («Die Reifeprüfung») bereits fest.

Das Poster der Woche

Noch mehr «Billions»
Heiß wurde Showtimes neue Dramaserie «Billions» mit Damian Lewis und Paul Giamatti erwartet. Nach nur zwei Folgen zeigt sich, dass der Sender mit dem Konzept richtig lag. Insgesamt sahen den Piloten plattformübergreifend 6,5 Millionen Zuschauer. Nach einem Zielgruppenrating von 0.2 zum Debüt, verbesserte man sich in der zweiten Woche auf 0.3. Dies veranlasste den Sender nun dazu, grünes Licht für eine zweite Staffel zu geben. Diese soll im kommenden Jahr auf Sendung gehen.

(Vorerst) keine «Star Wars»-Realsserie
Seit mehr als zehn Jahren gibt es Gerüchte zu einer Realserie im «Star Wars»-Universum. Diese sollte zwischen der dritten und vierten Episode spielen, allerdings nicht die Jedi oder Sith ins Zentrum der Handlung rücken, sondern die Unterwelt des Stadtplaneten Coruscant, der darüber hinaus auch Regierungssitz der Galaktischen Republik sowie des Imperiums ist. Da im Zentrum der Handlung hauptsächlich Figuren aus der Unterwelt des Planeten stehen sollten, trägt das Projekt den Arbeitstitel «Star Wars: Underground». In der Vergangenheit scheiterte das Projekt jedoch an den enormen Kosten, noch 2008 gab «Star Wars»-Erfinder George Lucas an, dass eine Episode mindesten 50 Millionen Dollar kostet. Laut seinen Aussagen, sei das Projekt jedoch komplett geplant und er habe 50 Drehbücher verfasst. Nach dem Kauf von Lucasfilm durch Disney und angesichts des derzeitigen Erfolgs von «Star Wars: Das Erwachen der Macht», kamen die Spekulationen über eine Realserie erneut auf.

Disney schob den Spekulationen jedoch kurzfristig einen Riegel vor und gab an, dass man sich aktuell ausschließlich auf die Filme und die Animationsserie «Star Wars Rebels» fokussiere und dass Pläne für eine etwaige Realserie auf Eis liegen. Auch Paul Lee, Senderchef des zum Disney-Konzern gehörenden Networks ABC, kündigte an, derzeit kein Interesse an einer «Star Wars»-Serie zu haben und es auch für die Zukunft weder Pläne noch Überlegungen in diese Richtung gäbe. Ein weiteres Gerücht, das derzeit noch unkommentiert ist, ist Netflix. Der Streamingriese kündigte kürzlich an, 2016 rund sechs Milliarden Dollar in neuen Content zu investieren. Hinzu kommt die weltweite Expansion Anfang des Jahres. Wie Lucasfilm-Präsidentin Kathleen Kennedy jedoch ausdrücklich behauptete, sei das Projekt jedoch nicht obsolet geworden, sondern derzeit die Prioritäten anders liegen. Gleichzeitig würde man die Idee jedoch künftig gerne weiterverfolgen.
28.01.2016 11:00 Uhr  •  Dennis Weber Kurz-URL: qmde.de/83447