Noch einmal gab Das Erste dem Reportage-Format eine Chance zur besten Sendezeit - genutzt wurde sie wieder nicht. Derweil begeisterte das ZDF mit «Nachtschicht» und einem Olsen-Thriller.
«#Beckmann»: Ein einziges Quoten-Desaster
Acht Folgen des Reportage-Formats liefen im vergangenen Kalenderjahr, im Schnitt sahen die ersten sieben davon nicht einmal zwei Millionen Menschen - die Marktanteile lagen bei entsprechend desaströsen 6,5 Prozent aller sowie rund dreieinhalb Prozent der jüngeren Zuschauer. Erst im Oktober punktete dann eine Folge zum Themenabend Armut und Verschuldung um 21:45 Uhr mit 3,54 Millionen und guten 12,1 Prozent.Seine Talkshow am Donnerstagabend war in ihrer Endphase schon ein gehöriger Flop und mit seinem seit vergangenem Jahr laufenden Reportage-Format hat Reinhold Beckmann keineswegs mehr Erfolg - von einer einsamen Ausnahme im vergangenen Oktober einmal abgesehen (siehe Infobox). Diesmal nahm sich
«#Beckmann» des Themas Liebe und Sex an und wird damit gewiss auf die Erfüllung der alten Fernsehformel "Sex sells" gehofft haben. Doch auch im neunten Anlauf blieb die Sendung wieder glücklos: Im Schnitt sahen nur 2,23 Millionen Menschen ab 20:15 Uhr zu, was einem miesen Gesamt-Marktanteil von 6,4 Prozent entsprach. Auch beim jungen Publikum lief es angesichts von 0,63 Millionen sowie 5,1 Prozent nur unwesentlich besser.
Insofern war es an
«Hart aber fair», nach 21 Uhr die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Beim Gesamtpublikum klappte dies auch einigermaßen: Die Zuschauerzahl stieg ebenso deutlich auf 3,22 Millionen wie der damit verbundene Marktanteil, der nun bei noch immer sehr mäßigen 9,9 Prozent lag. Unter der jüngeren Bevölkerungsgruppe hat der Talk von Frank Plasberg hingegen nur wenige Fans, entsprechend blieb der Marktanteil bei nach wie vor tristen 4,7 Prozent bei 0,56 Millionen.
Einen erfolgreichen Abend durchlebte hingegen das ZDF, das mit dem TV-Krimi
«Nachtschicht - Der letzte Job» zunächst 6,77 Millionen Fernsehende und 19,7 Prozent Marktanteil verbuchte, bevor ab 22:15 Uhr die Premiere des von Jussi Adler-Olsen verfassten Romans
«Schändung» noch 2,71 Millionen (14,7 Prozent) anzulocken wusste. Beide Angebote sprachen auch das junge Publikum an: Zur Primetime gingen zunächst 1,23 Millionen Fernsehende mit 10,0 Prozent Marktanteil einher, zu späterer Stunde wurden dann immerhin noch 7,3 Prozent bei 0,51 Millionen generiert.