ProSieben feierte am Montagabend nicht weniger als einen grandiosen Quotenerfolg - zumindest mit dem Comeback der Kult-Serie und dem Sitcom-Dauerbrenner. Zu späterer Stunde ging es dann klar bergab.
Erheblicher Aderlass im Heimatland
Nach einer grandiosen Rückkehr mit über 16 Millionen Fernsehenden musste «The X-Files» binnen eines Tages schon über sechseinhalb Millionen abtreten, bevor die Reichweite Anfang Februar dann abermals deutlich von 9,67 auf 8,37 Millionen zurückfiel. Die Ausstrahlung von Folge vier ging am Montagabend über die Bühne.Es stellt zweifelsohne derzeit einen generellen Trend auf dem internationalen Serienmarkt dar, alte Erfolgsformate noch einmal neu aufzulegen. Einer der größten Hits in den späten 90er- und frühen 2000er-Jahren war
«Akte X», das am Montag erstmals nach 13 Jahren wieder mit einem neuen Fall auf Sendung gehen durfte. Offensichtlich bestand daran ein hohes Grundinteresse, denn 3,13 Millionen Zuschauer ab 21:10 Uhr entsprachen einem herausragenden Marktanteil von 9,1 Prozent. Und auch die Befürchtung, das Publikum von Mulder und Scully könne für ProSieben-Verhältnisse zu alt sein, bewahrheitete sich nicht: In der werberelevanten Zielgruppe wurden ebenfalls richtig starke 19,0 Prozent bei 2,44 Millionen verzeichnet.
Die größte Aufgabe wartet aber noch auf die Neuauflage der Mysteryserie, denn in den kommenden fünf Wochen wird es darum gehen, möglichst viele Zuschauer bei der Stange zu halten. Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass ein Kultformat bei seiner Rückkehr zunächst hohes Interesse generiert, um anschließend einen rasanten Sinkflug hinzulegen - ähnlich ergeht es «The X-Files» ja derzeit auch auf dem US-Markt (siehe Infobox).
Doch Mulder und Scully waren nicht die einzigen US-amerikanischen Serienhelden, die am Montag eine spektakuläre Performance hinlegten: Schon die Nerds um Sheldon Cooper taten dies um 20:15 Uhr, als sie angesichts von 3,17 Millionen Fernsehenden erstmals in ihrer deutschen Ausstrahlungshistorie die Drei-Millionenmarke knacken konnten. Die Folge waren schon hier großartige 9,0 Prozent, in der Zielgruppe wurden ebenfalls neue Rekordzahlen von 2,52 Millionen und 20,2 Prozent erreicht. Die anschließende Wiederholung schaffte es immerhin noch auf 8,0 und 17,9 Prozent bei 2,83 Millionen.
Eventuell war jedoch der inhaltliche Bruch von Mystery zu Comedy zu groß, als dass
«Circus HalliGalli» an die starken Staffel-Auftaktwerte der Vorwoche hätte anknüpfen können. Die Zuschauerzahl sank jedenfalls nach 22 Uhr trotz des klar stärkeren direkten Vorprogramms von 1,30 auf 1,22 Millionen, was mit einem eher mauen Marktanteil von 4,7 Prozent einherging. Bei den 14- bis 49-Jährigen konnten sich 1,06 Millionen für die Show mit Joko und Klaas begeistern, mit 11,1 Prozent rangierte sie zumindest auf Höhe der Sendernorm. Von den Werten der Vorwoche konnte man nur träumen: Über 13 Prozent wurden dort generiert.
Am Ende des Abends ging schließlich noch
«Smudo in the Box» auf Zuschauerjagd - die Nachfolgesendung von «Schulz in the Box», in deren Fokus nun wechselnde Prominente stehen sollen. So recht ließ sich das Publikum davon allerdings zum Auftakt nicht begeistern, eine Reichweite von 0,68 Millionen ging mit sehr zurückhaltenden 4,1 Prozent Marktanteil einher. Bei den Umworbenen kam die erste von vier Folgen auf 9,4 Prozent bei 0,60 Millionen - auch hier dürfte man sich etwas mehr erhofft haben.