Und warum sie nicht in Einklang mit den Bewertungen amerikanischer User stehen. Am Mittwoch startet die rote Sieben mit «Code Black» eine neue Krankenhausserie…
Der Kopf hinter der Serie
...ist Michael Seitzmann, der noch gar nicht so lange im Seriengeschäft aktiv ist. 2014 machte er mit «Intelligence» seine erste US-Serie, die aber nicht lange am Leben blieb. «Code Black», das er erfand, ist daher erst eine zweite Serie. Zuvor wirkte er an Hits wie «Empire State» oder «Kaltes Land» mit. Einen neuen Dreh für eine Krankenhausserie hatte CBS im vergangenen Jahr gefunden – und dazu noch einen dramaturgisch ziemlich ausgefallenen. In «Code Black» geht es nicht etwa in erster Linie um junge Ärzte oder welche, die als besondere Genies dargestellt werden, sondern um den Namen gebenden „Code Black“, der immer dann ausgerufen wird, wenn zu wenig Personal da ist, um sich um die Vielzahl an Patienten zu kümmern. 300 Mal im Jahr, also quasi fast jeden Tag, passiert dies im L.A. County Hospital, wo Ausbildungsleiterin Dr. Leanne Rorish (gespielt von Marcia Gay Harden) das Sagen hat und auch einige junge Docs (ganz dürfen sie halt nicht fehlen) arbeiten.
ProSieben wird die 18-teilige erste Staffel am neuen Ärzte-Mittwoch nach einem «Grey’s Anatomy»-Doppelpack zeigen. Zum Auftakt gibt es zwei Episoden ab 22.10 Uhr, in den Folgewochen läuft das neue Format mit immer nur einer Ausgabe am Stück. Ein großes Quotenwunder scheint im Vorfeld aber schon mal ausgeschlossen. «Grey’s Anatomy» ist in seiner elften Staffel inzwischen selbst allenfalls noch als durchschnittlich stabil zu bezeichnen und «Code Black» eilt – trotz ordentlicher US-Quoten – nicht der Ruf voraus, storytechnisch allzu besonders zu sein. Zuschauer-Reviews auf beliebten US-Seiten wie
Rotten Tomatoes oder
Metacritic geben identische und recht verhaltene Wertungen an. Einmal erhält das Format 53 Prozent Zustimmung, einmal 54.
Gestartet war die Produktion im Mutterland mit starken 8,54 Millionen Zuschauer – und somit auf ziemlich hohem Niveau. Klar, dass die nachfolgenden Episoden etwas nachgeben. Die Ausgaben zwei und drei landeten im Oktober schließlich bei 6,83 und 6,96 Millionen Zusehenden. Wirklich Hoffnung machte die Reichweite vom 21. Oktober, die sich wieder auf über 7,1 Millionen amerikanische Fans steigerte. Ernüchterung folgte – für Macher und CBS blöderweise – schon eine Woche später. Mit knapp sechs Millionen Fans fiel das Format auf sein Staffeltief.
Gut war also, dass es niedriger nicht mehr werden sollte. Im November stabilisierte sich die Krankenhausserie und erreichte Reichweiten zwischen 6,44 und sogar wieder 7,45 Millionen Zuseher. Dieser Wert, gemessen Ende November, war dann in der Tat der beste nach dem Sendestart. Gar auf 8,50 Millionen Zuseher nach oben ging es Anfang Dezember und auch die Folge vom 9. Kalendertag des finalen Monats wusste mit 8,38 Millionen Zusehenden durchaus zu überzeugen. CBS machte danach eine kürzere Winterpause – und hatte zuvor die Geschichten auch entsprechend zugespitzt.
Dass «Code Black» sich Mitte Januar dann vor 6,6 Millionen Fans zurückmeldete, war demnach fast ein bisschen enttäuschend – und auch in Folge wollte das Format die ganz hohen Werte nicht mehr erreichen. Zufrieden sein konnte man mit den generierten 7,29 und 7,47 Millionen Fans bis Ende Januar aber trotzdem. Im Februar schlossen sich noch 6,90, 7,14 und zuletzt 6,04 Millionen Leute dem Format an, das unter dem Strich somit durchaus ein CBS-Erfolg ist. Am Mittwoch läuft nun das Staffelfinale in den USA – quasi fast parallel zum Start des Formats in der Bundesrepublik.