Zum zehnjährigen Bestehen feierte sich das Format eine Woche lang selbst. Und das Publikum? Das verhindert nach wie vor verlässlich, dass die Sendung zwangsweise in die TV-Rente geschickt wird. Viel mehr allerdings war auch in dieser Woche nicht drin - mal abgesehen vom Freitag.
Zweifelsfrei ist
«Das perfekte Dinner» eines der größten Aushängeschilder, das VOX in seinem Repertoire hat. Seit nun mehr zehn Jahren ist die Sendung ein verlässlicher Anker auf dem wichtigen Vorabend-Slot um 19 Uhr und fuhr in ihren Anfangsjahren sogar regelmäßig zweistellige Marktanteile ein. Von derartigen Höhen kann man schon seit längerem nur noch träumen - der letzte zweistellige Marktanteil liegt fast zwei Jahre zurück - und dennoch hält sich das «Dinner» weiterhin beachtlich auf zumeist solidem bis gutem Niveau. In Anbetracht der Jubiläumswoche dürften sich die Verantwortlichen nun einen kleinen temporären Satz nach oben erhofft haben, der allerdings blieb aus: Nach einem sogar ziemlich schwachen Wochenstart markierte das Format viel mehr Werte, die es zuletzt zur Genüge gekannt hatte.
Die Montags-Folge tat sich dabei vor allem beim jungen Publikum schwer. Zwar wurden sowohl beim Gesamtpublikum als auch in der werberelevanten Zielgruppe 5,5 Prozent erzielt, doch müssen diese Zahlen immer in Relation zum Senderschnitt gesehen werden - und der lag zuletzt bei gut fünf Prozent insgesamt, aber bei den Jüngeren eben bei gut sechseinhalb Prozent. Die Zuschauerzahl belief sich auf 1,51 Millionen, wovon 0,46 Millionen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren waren. Seit Mitte Februar hatten nicht mehr so wenige junge Menschen zugesehen. Hatte man sich also mit den Jubiläums-Feierlichkeiten selbst ein Ei ins Nest gelegt, das die Quoten eher noch schwächer ausfallen ließ als im Normalfall? Nein, denn die schwachen Zielgruppen-Zahlen sollten eine auf den Montag beschränkte Ausnahme bleiben.
So steigerte sich schon die Dienstags-Ausgabe auf grundsolide 6,6 Prozent bei 0,51 Millionen Umworbenen, bevor am Mittwoch gar mit 0,54 Millionen sehr respektable 7,3 Prozent einhergingen. Beim Gesamtpublikum fiel die Zuschauerzahl derweil minimal auf jeweils 1,49 Millionen - da allerdings gleichzeitig insgesamt weniger Menschen fernsahen als am Montag, verbesserten sich die Marktanteile leicht auf richtig gute 5,7 und 5,9 Prozent. Erst der Donnerstag unterbrach diesen Aufwärtstrend: Die Sehbeteiligung fiel abermals leicht auf nun nur noch 1,46 Millionen, auch die Marktanteile sanken sehr sanft auf 5,6 bzw. 6,9 Prozent. Zum Ende der Feierlichkeiten meldeten sich am Freitag schließlich 1,68 Millionen, was den Marktanteilen einen unverhofften Satz auf starke 6,8 bzw. 8,3 Prozent bescherte. Dies waren die besten «Dinner»-Quoten in diesem Kalenderjahr.
Im Durchschnitt erreichten die fünf Episoden mit dem Untertitel «10 Jahre Dinner» 1,53 Millionen Menschen, was einem rundum gelungenen Gesamt-Marktanteil in Höhe von 5,9 Prozent entsprach. In der werberelevanten Zielgruppe zog die schwache Episode vom Montag die Werte ein wenig in den Keller, dennoch wurden sich knapp oberhalb des Senderschnitt befindende 6,9 Prozent bei durchschnittlich 0,52 Millionen generiert. Damit fielen die Folgen zum zehnjährigen Bestehen kaum gegenüber normalen Episoden auf: Seit vielen Monaten ist «Das perfekte Dinner» bereits auf solidem bis gutem Niveau unterwegs, ohne übermäßig zu glänzen. Beim Gesamtpublikum läuft es in der Regel im Verhältnis zur Sendernorm ein wenig besser als in der Zielgruppe.
Für die Erfolgsbewertung einer Fernsehsendung sicherlich auch nicht gänzlich irrelevant ist der Vergleich mit dem direkten Programmumfeld - und gerade was das angeht, dürfte VOX heilfroh sein, mit seinem Dinner solch einen sicheren Quoten-Hafen im Aufgebot zu haben. Denn während «mieten, kaufen, wohnen» um 18 Uhr zumeist bei etwa viereinhalb Prozent aller sowie knapp sechs Prozent der umworbenen Konsumenten liegt und damit schon nur selten in den grünen Bereich kommt, tut sich die tägliche «Prominent!»-Folge um 20 Uhr gerade beim jungen Publikum oftmals richtig schwer. Auch in dieser Woche standen hier in der Regel nur etwa fünf Prozent zu Buche, während beim Gesamtpublikum etwas mehr als vier Prozent die Regel sind. So lange also das Umfeld der Kochshow in aller Regel klar schlechter abschneidet, dürfte sie selbst einen recht sicheren Stand im VOX-Programm haben - und damit eventuell auch zumindest ihren 15. Geburtstag noch erleben.