Nachdem die Serie im Vorjahr noch keinen Stich am Montagabend gesehen hatte, konnte sie sich nun am Mittwoch der Sendernorm zumindest deutlich annähern. Doch wie schaut die Gesamtbilanz aus?
In der kanadischen Heimat kommt die Krimiserie
«Motive» schon bis dato auf drei Staffeln, eine vierte ist bereits angekündigt - und soll dann aber auch die Letzte bleiben. Hierzulande dagegen tat sich das Format im Januar und Februar derart schwer, dass sich VOX nach sechs Wochen genötigt sah, die Reißleine zu ziehen und die Präsentation zunächst einmal auf Eis zu legen. Nach knapp einem Jahr versuchte man es seit Anfang Februar noch ein weiteres Mal mit den restlichen sieben Folgen des ersten Durchgangs, nun allerdings am Mittwoch- statt Montagabend und erst um 23:05 Uhr statt bereits zur härter umkämpften Sendezeit um 22:10 Uhr. Damit tat man wohl das einzig Richtige, denn die Quoten sind seither deutlich angestiegen.
Zur Rückkehr ins deutsche Free-TV fand sich mit 0,88 Millionen trotz der deutlich späteren Sendezeit ziemlich exakt wieder die Menge an Zuschauern ein, die zuvor bereits ab kurz nach 22 Uhr zugesehen hatten. Da gleichzeitig aber die Gesamtzahl an Fernsehenden deutlich geringer war, bedeutete dies einen erheblichen Aufschwung bei den Marktanteilen: Mit 5,8 Prozent wurde der Senderschnitt beim Gesamtpublikum sogar deutlich überboten, in der werberelevanten Zielgruppe standen zumindest nur leicht unterdurchschnittliche 6,2 Prozent bei 0,35 Millionen auf dem Papier. Damit war der Maßstab für die kommenden Wochen bereits gesetzt, denn in der Folge präsentierte sich die Ausstrahlung alles in allem äußerst stabil.
Lediglich eine große Ausnahme gab es dann doch: Folge neun verbuchte am 17. Februar 1,05 Millionen Serienfans und kam damit erst zum zweiten Mal überhaupt auf eine Reichweite oberhalb der Millionenmarke. Sowohl beim Gesamtpublikum mit 6,9 Prozent als auch in der Zielgruppe mit 8,4 Prozent gingen somit die mit Abstand besten Zahlen einher, für die «Motive» in Deutschland bislang gut war. Danach allerdings sanken die Werte wieder auf rund sechs Prozent in beiden Konsumentengruppen bei 0,8 bis 0,9 Millionen Fernsehenden, womit es so schien, als sei nie etwas groß passiert.
Im Durchschnitt gelangten die Folgen sieben bis 13 auf eine durchschnittliche Reichweite von 0,90 Millionen, womit sie beinahe exakt auf Flughöhe der im Vorjahr ausgestrahlten ersten sechs Episoden lagen - nur eben mit dem elementaren Unterschied, dass man hier noch eine Stunde früher auf Zuschauerjagd gegangen war. Dieser Umstand ist nämlich entscheidend dafür, dass sich VOX nicht mehr über arg bescheidene 3,7 Prozent Gesamt-Marktanteil ärgern muss, sondern über sehr gute 6,0 Prozent freuen darf. Für den Privatsender, der in diesen Zeiten normalerweise leicht über fünf Prozent markiert, ist das ein ganz erheblicher Satz nach vorne. Blickt man auf das Gesamt-Abschneiden der ersten Staffel, liegt «Motive» noch knapp unterhalb dieses Solls: Durchschnittlich 4,9 Prozent wurden bei 0,90 Millionen verzeichnet.
Auch in der werberelevanten Zielgruppe verbesserte sich die kanadische Produktion auf dem neuen Sendeplatz deutlich: Statt desaströser 4,5 Prozent wurden nun immerhin schon nur noch leicht unterdurchschnittliche 6,5 Prozent bei 0,38 Millionen jungen Menschen generiert. In der Gesamtbilanz sieht es mit nur 0,39 Millionen «Motive»-Zuschauern und den damit verbundenen 5,5 Prozent Marktanteil dennoch weiterhin relativ trist aus, liegt doch das VOX-Mittel bei deutlich besseren Werten von knapp sieben Prozent. Der Trend stimmt also dank des Sendeplatzwechsels durchaus, für mehr als Solidität scheint diese Krimiserie allerdings selbst am späten Abend nicht garantieren zu können.