Reichlich wechselhaft verlief die erste Woche für den neuen Sat.1-Testlauf um 16 Uhr - und reichlich Luft nach oben ist vorhanden. Dafür begeistert der «Spezialisten»-Ableger von «Auf Streife» immer öfter.
In der Gestaltung des Nachmittagsprogramms gibt sich Sat.1 in diesen Wochen einmal mehr sehr flexibel - funktioniert beispielsweise eine Sendung wie «Anwälte im Einsatz» zuletzt nur noch unzureichend, wird sie relativ zügig durch ein anderes Format ersetzt. Große inhaltliche Quantensprünge sind im Zuge dessen zwar nicht zu erwarten, aber oft genug gelingt es, mit diesem Potpourri an zumindest nominell verschiedenen Scripted-Realitys neue Quoten-Impulse zu setzen. Auf dem Slot um 16 Uhr allerdings kam der erste Teil der zweiwöchigen Testphase von
«Verdächtig - Die Wahrheit liegt im Verborgenen» noch nicht über graues Mittelmaß hinaus. Vor allem in der Zielgruppe wurde der Senderschnitt auch mal gerne deutlich unterboten.
Dies zeichnete sich bereits zum Auftakt am Montag ab, als durchschnittlich 1,09 Millionen Fernsehende mit einem starken Gesamt-Marktanteil von 9,0 Prozent einhergingen, in der besonders wichtigen werberelevanten Zielgruppe mit 9,6 Prozent bei 0,36 Millionen aber kaum stärker lief. Zwar wurde auch hier der Senderschnitt knapp überboten, andererseits war man damit aber die einzige Sendung im Nachmittags-Aufgebot, die nicht in die Zweistelligkeit gelangte. Zwischen 14 und 19 Uhr wurden ansonsten zwischen 10,1 und 13,3 Prozent generiert, erst «In Gefahr» fiel dann auf wirklich miese 6,8 Prozent zurück.
Von ähnlich miesen Zahlen konnte dann am Dienstag allerdings auch «Verdächtig» ein Lied singen: Zwar blieb man mit 1,08 Millionen für das Gesamtpublikum nahezu unverändert attraktiv und erreichte hier sehr respektable 8,4 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden allerdings nur 0,26 Millionen angesprochen, was deutlich zu schwachen 6,9 Prozent Marktanteil entsprach. Zur Wahrheit dazu gehört allerdings auch der Hinweis, dass auch im Vorlauf und Nachgang kein einziges Format die Zweistelligkeit erreichte - das Höchste der Gefühle waren 9,9 Prozent für die frühere «Auf Streife»-Episode um 14 Uhr, die spätere fiel dann allerdings schon auf nur 8,0 Prozent zurück.
Am Mittwoch folgte dann eine deutliche Rehabilitierung: Die Sehbeteiligung blieb mit 1,07 Millionen erneut nahezu unverändert, mit 9,1 Prozent aller und 9,7 Prozent der jüngeren Konsumenten lagen die Marktanteile nun allerdings deutlich höher als am Vortag - und quasi 1:1 auf dem Montagsniveau. Erstmals war man somit ein wenig erfolgreicher unterwegs als die unmittelbar zuvor ausgestrahlte «Auf Streife»-Folge, die nur auf 8,8 bzw. 9,1 Prozent gelangte. Alle anderen Sendungen bis 19 Uhr generierten jedoch wieder zweistellige Zielgruppen-Zahlen. Am Donnerstag setzte sich der Zickzack-Kurs fort, wobei hier mit 0,89 Millionen auch erstmals beim Gesamtpublikum eine klar schwächere Reichweite verbucht wurde - für gute 8,6 Prozent reichte es dennoch. Schwerer wogen da die gerade einmal 7,2 Prozent bei 0,21 Millionen werberelevanten Zuschauern. Die fünfte und letzte Folge der erste Woche orientierte sich dann wiederum nach oben, in der Zielgruppe wurde mit 10,0 Prozent gar erstmals ein soeben zweistelliger Wert erzielt.
Mit alles in allem rund knapp neun Prozent Marktanteil des Gesamtpublikums und minimal schwächeren Werten in der Zielgruppe bei durchschnittlich rund einer Million Fernsehenden hat
«Verdächtig» zumindest schon einmal den Grundstein dafür legen können, auch mittelfristig für zumindest recht solide Werte am Sat.1-Nachmittag zu garantieren. Viel mehr als das, was zuvor auch «Anwälte im Einsatz» auf diesem Sendeplatz zu leisten imstande war, ist das allerdings noch nicht. Auch die Anwälte rangierten bei etwa einer Million Fernsehenden, die Marktanteile lasen sich ebenfalls sehr ähnlich durchwachsen.
Ein immer größerer Erfolg ist für den Bällchensender derweil die seit nunmehr drei Wochen getestete Programmierung von
«Auf Streife - Die Spezialisten» um 18 Uhr: Nachdem man bereits mit den ersten neun Folgen regelmäßig an der Schwelle zur Zehn-Prozentmarke stand, wurde diese zuletzt mehrfach klar überboten. Am Mittwoch standen sogar überragende 13,3 Prozent auf dem Papier. Von solchen Werten konnte «In Gefahr» auf diesem Slot zumeist nur träumen - wenngleich es auch hierfür kurz vor der Zwangsdegradierung auf nur noch eine Folge täglich überraschend ein wenig bergauf ging auf diesem Slot. Um 19 Uhr ist die Sendung hingegen nach wie vor ein verlässlicher Flop-Garant.