Nach starkem «WWM?»: Germanwings-Doku läuft nur durchwachsen

Mit gut drei Millionen Zuschauern fielen die Quoten zwar noch ordentlich aus, doch war der Privatsender zuletzt mit Doppelfolgen seines Erfolgsquiz' ganz andere Zahlen gewöhnt.

Inhalte des Abschlussberichts der BEA

  • Copilot schloss sich in Cockpit ein und brachte Flugzeug absichtlich zum Absturz
  • Arzt diagnostizierte Copiloten kurz vor dem Vorfall eine mögliche Psychose und empfahl Einweisung in psychiatrische Klinik - Germanwings erfuhr davon nichts
  • BEA-Empfehlung: Routinemäßige Überprüfungen der Piloten, vor allem auf psychiatrische und psychologische Probleme
  • Keine BEA-Empfehlung: Zwei-Personen-Regelung im Cockpit oder ähnliche Änderungen bei der Verriegelung der Cockpit-Türen
Die BEA ist eine französische Behörde, die den Absturz der 4U 9525 untersucht hat.
Am 24. März 2015 ereignete sich mit dem Absturz eines Germanwings-Flugzeugs ein Unglück, das ganz Europa wochenlang beschäftigte: Der Copilot brachte die Maschine bewusst zur Kollision und riss damit 149 Menschen mit in den Tod. Noch immer sind einige Hintergründe zu diesem Vorfall ungeklärt, auch ein knappes Jahr später gibt es noch immer ausreichend brisante Fragen, die RTL dazu veranlassten, um 21:15 Uhr eine einstündige Dokumentation mit dem Titel «Was geschah wirklich? Der Absturz der 4U 9525» auf Sendung zu schicken.

Das Publikumsinteresse daran war alles in allem durchwachsen: Durchschnittlich 3,21 Millionen Zuschauer sowie die damit verbundenen 10,2 Prozent Marktanteil sind auf der einen Seite sehr respektable Werte für das oftmals gerade im werbefinanzierten Fernsehen schwerfällig performente Doku-Genre. Andererseits hätten die Rahmenbedingungen kaum besser ausfallen können, wurde das Format doch zwischen Quotengaranten von Günther Jauch und Birgit Schrowange ausgestrahlt. In der besonders wichtigen werberelevanten Zielgruppe standen derweil sogar nur leicht unterdurchschnittliche 12,7 Prozent bei 1,40 Millionen auf dem Papier.

Um 22:15 Uhr ging dann «Extra» mit einer Spezial-Ausgabe mit dem Titel «Haltern - Leben im Schatten der Germanwings-Katastrophe» auf Sendung, die noch immer 2,49 Millionen bei der Stange hielt. Aufgrund der deutlich weniger prominenten Sendezeit verbesserte sich der Marktanteil damit deutlich auf starke 12,4 Prozent, während bei den Werberelevanten 14,3 Prozent bei 1,05 Millionen generiert wurden. Während das Magazin bei den 14- bis 49-Jährigen sogar knapp vor «Wer wird Millionär?» lag, das zur besten Sendezeit auf minimal schwächere 14,2 Prozent bei 1,61 Millionen gelangte, war Jauch bei allen Fernsehenden ab drei Jahren einmal mehr unschlagbar: Eine Sehbeteiligung von 5,48 Millionen ging mit traumhaften 16,2 Prozent einher.

Gesamtbilanz des Abends: Klar schwächer als bei Jauch-Doppel


Erstmals überhaupt seit fünf Wochen durfte der Quiz-Klassiker damit nicht mindestens zwei Stunden Sendezeit bestücken - was auf hohem Niveau deutlich zu Lasten der Einschaltquoten ging. Wurden im Zeitfenster zwischen 20:15 Uhr und 22:15 Uhr in den vergangenen vier Wochen durchschnittlich über sechs Millionen Menschen und damit phänomenale 18,6 Prozent des Gesamtpublikums unterhalten, waren diesmal im Schnitt 4,35 Millionen und 13,2 Prozent möglich. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 13,5 Prozent statt wie zuletzt 17,3 Prozent erzielt.
22.03.2016 08:56 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/84490