Filmcheck: «Oblivion»

Der Letzte passt auf die Erde auf: Tom Cruise patrouilliert in der fernen Zukunft auf dem zerstörten, blauen Planeten – und macht erstaunliche Entdeckungen. Mag das Publikum das?

Es war eine Bewährungsprobe: Im Frühjahr 2013 startete mit «Oblivion» ein postapokalyptischer Film, auf dessen Schultern durchaus eine gewisse Last ruhte. Hauptdarsteller Tom Cruise, einst gigantischer Publikumsmagnet, brauchte wieder einen beeindruckenden Kassenschlager, um nach durchwachsen aufgenommenen Filmen wie «Knight & Day» seinen Status neu zu zementieren. Und Regisseur Joseph Kosinski, dessen Debüt «Tron: Legacy» zuvor die Kritiker spaltete und an den Kinokassen hinter den Erwartungen zurückblieb, musste mit seiner zweiten Kinoarbeit beweisen, dass er eben doch aus einem hohen Budget auch ein stattliches Einspiel zu zaubern weiß.

Die in einer fernen Zukunft auf und über einer zerstörten Erde spielende Geschichte, in der auch Morgan Freeman, Olga Kurylenko, Andrea Riseborough, Nikolaj Coster-Waldau und Melissa Leo zu sehen sind, wiederholte allerdings eher die «Tron: Legacy»-Rezeptionsgeschichte: Zu gefragt für einen Totalflop, zu kühl aufgenommen für einen Geheimtipp oder gar Hit. Das US-amerikanische Publikum ließ für die Sichtung dieses Science-Fiction-Films rund 89,11 Millionen Dollar springen, was einen für Tom Cruises Starpower eher enttäuschenden 41. Rang in den Jahrescharts bedeutete. Selbst der lautstark als Flop bezeichnete Western «Lone Ranger» war gefragter, jedoch wurden beispielsweise der DreamWorks-Animationsfilm «Turbo», der Actioner «White House Down» und «Die Schlümpfe 2» getoppt. Weltweit standen 286,2 Millionen Dollar auf dem Konto dieses 120 Millionen Dollar teuren Films.

In Deutschland reichte es für 854.478 gelöste Eintrittskarten, was «Oblivion» einen hinnehmbaren bis respektablen 39. Rang in den Jahrescharts einbrachte. Somit wurden etwa der Superman-Film «Man of Steel», Michael ‚Bully‘ Herbigs Komödie «Buddy» und M. Night Shyamalans Sci-Fi-Thriller «After Earth» mit Will Smith überboten.

Die deutsche Free-TV-Premiere der mit hoch gelobter, atmosphärischer und eingängiger Musik von M83 unterlegten Kinoproduktion, fand am 17. August 2015 beim ZDF statt. Am Montagabend ab 22.30 auf Sendung geschickt, schlug der Film beim jungen Publikum ein: 0,57 Millionen 14- bis 49-Jährige entschieden sich für den stylischen Stoff – das brachte immerhin einen Rang in den Top 20 der 2015 auf diesem Programmplatz im ZDF gezeigten Filme ein. Dies bedeutete zudem sehr tolle 9,0 Prozent Marktanteil. Das Gesamtpublikum dagegen war nur zu mäßigen 10,3 Prozent mit von der Partie. Die Reichweite lag bei 1,62 Millionen Interessenten – nur sechs auf diesem Slot gezeigte Filme wurden beim ZDF 2015 weniger stark frequentiert.
Kommt «Oblivion» am 10. April 2016 ab 20.15 Uhr bei RTL über den Senderschnitt hinaus?
Ja, in allen Altersgruppen
18,3%
Ja, bei den Umworbenen
36,6%
Ja, beim Gesamtpublikum
5,6%
Nein, keineswegs
39,4%
10.04.2016 11:58 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/84862