Es nicht weniger als eine Sensation: Bernhard Langer bot 23 Jahre nach seinem letzten Sieg beim Masters in Augusta nochmal großen Sport. Dazu: Monsterquoten für Sport1 und das ZDF!
Sporthighlights der Woche
- Dienstag, 19:30 Uhr: CL-Viertelfinale, Real Madrid-VfL Wolfsburg (Sky, live)
- Mittwoch, 20:00 Uhr: HBL 27. Spieltag: Gummersbach-Rhein-Neckar Löwen (Sport1, live)
- Mittwoch, 19:30 Uhr: CL-Viertelfinale, Lissabon-Bayern München (Sky, live)
- Donnerstag, 21:00 Uhr: EL-Viertelfinale, FC Liverpool-BVB (Sky & Sport1, live)
- ab Freitag: Formel 1, Großer Preis von China (Sky & RTL, live)
- Freitag, 19:15 Uhr: DEL-Finale, Spiel1: EHC München-Grizzlys (ServusTV, live)
- Freitag, 20:30 Uhr: BL 30. Spieltag: Hannover-Gladbach (Sky, live)
- Samstag, 15:30 Uhr: BL 30. Spieltag: Konferenz & Einzelspiele (Sky, live)
- Samstag, 18:30 Uhr: BL 30. Spieltag: Bayern-S04 (Sky, live)
- Sonntag, 15:30 Uhr: BL 30. Spieltag: BVB-HSV & Mainz-Köln (Sky, live)
Spruch der Woche
"Ich schlage manchmal 50 Meter kürzer als die anderen, aber wenn du genau weißt, wo der Ball hin muss, kannst du trotzdem unter Par spielen."
(Bernhard Langer sieht keinen Nachteil im Alter)
Thema der Woche: Der späte Bernhard
Es ist nicht gerade die deutsche Trendsportart. Zumindest nicht für die Masse und sicher nicht im TV. Golf gehört weiterhin in eine eher elitäre Schublade und wird von der breiten Öffentlichkeit nur am Rande wahrgenommen. Dennoch wohnt dem Schlagen des Balles in freier Natur ein Zauber inne, der - so man ihn denn erstmal erkannt hat - in seinen Bann zieht. Sei es beim Spielen selbst oder eben am TV. Sky gab seinen Kunden die letzten Tage erneut ausgiebig die Chance und übertrug das legendäre Masters aus Augusta.
Die 80. Auflage des Masters im "Augusta National Golf Club" wird bereits seit 1934 ausgespielt. Es ist mit zehn Millionen Dollar dotiert, von denen der Gewinner 1,8 Millionen Dollar erhält, vor allem aber das legendäre Grüne Jackett. Die meisten Siege hat Jack Nicklaus gefeiert, der bisher insgesamt sechsmal triumphierte.
Zwei Deutsche waren auch am Start: Legende Bernhard Langer, der das Turnier 1985 und 1993 gewann und daher ein lebenslanges Spielrecht genießt auf der einen und der ehemalige Weltranglistenerste Martin Kaymer, der sich auf dem Platz aber traditionell schwer tut, auf der anderen Seite. Bei acht Starts überstand Kaymer erst dreimal den Cut nach den ersten beiden Turniertagen.
Favorit im Vorfeld war eindeutig Titelverteidiger Jordan Spieth aus den USA. Dazu der aktuelle Weltranglistenerste Jason Day aus Australien. Landsmann Adam Scott gewann 2013 in Augusta, Nordire Rory McIlroy will mit einem Sieg den Karriere Grand Slam schaffen, heißt alle vier Majors zu gewinnen. Bernhard Langer schaffte 2014 mit Platz 8 eine Überraschung. Auf Tiger Woods musste man erneut verzichten. Außer beim Champions Dinner am Abend vor dem ersten Abschlag konnte man die Skandalnudel der Tour wegen Rückenproblemen nicht vor Ort erleben.
Von Freitag bis Montag früh war der Pay-TV-Sender immer für mehrere Stunden live dabei und konnte seinen Abonnenten zeigen, wie Bernhard Langer eine kaum für möglich gehaltene Leistung abrief und vor den letzten 18 Löchern sensationell auf Rang 3 platziert war. Martin Kaymer spielte - für ihn ja fast traditionell - keine Rolle.
Am letzten Tag blieb das erhoffte Wunder jedoch aus. Mit seiner schwächsten Turnierrunde (79) rutschte er noch auf den 24. Platz ab. Martin Kaymer spielte hingegen seine beste Runde (72) und kletterte noch auf den 46. Platz. Sieger wurde überraschend Danny Willett (28) aus England.
Die Quoten zu nachtschlafender Zeit waren leider nicht messbar. Dennoch hoffen wir, dass sich ein paar Fans eingefunden und über den spannenden Wettbewerb gefreut haben. Zu wünschen wäre es auch Sky für die sehr gelungenen Übertragungen. Den moralischen Sieg gegen die weiter unten erwähnten Monsterquoten der Woche hat Langer in jedem Fall errungen.
Bundesliga-Corner: Der 29.Spieltag
Am Samstag wartete die obligatorische Samstagskonferenz unter anderem mit dem Süd-Derby zwischen Stuttgart und München (1:3) statt. 1,37 Millionen (11,2%) mit einer Zielgruppen-Schar von 700.000 (16,9%) sorgten für eine klare Steigerung an allen Fronten im Vergleich zur Vorwoche.
Das Topspiel des Abends zwischen Wolfsburg und Mainz (1:1) begeisterte hingegen nur 500.000 (2,3%). Jünger waren 210.000 (3,3%). Hier musste man sich angesichts der eventuell nicht so glamourösen Paarung den Vorwochen klar geschlagen geben.
Die Sportschau brachte dem Ersten ab 18:28 Uhr glatte 5 Millionen Gesamtzuschauer (24,0%). Bei den Jüngeren waren 980.000 (16.6%) dabei. Eine kleine Steigerung zur Vorwoche und absolut im Soll.
Das aktuelle Sportstudio im ZDF konnte diese Woche gar nicht punkten. Nur 1,86 Millionen (10,5%) bei allen mit 520.000 (7,2%) bei den Jüngeren standen zu Buche - nach der ohnehin schon schwachen Vorwoche ein weiterer Abfall.
Der bunte Quotenmix zum Schluss
In Sachen Europapokal gab es diese Woche zwei klare Sieger: Sport1 und das ZDF. In Mainz freute man sich am Mittwoch ab 20:45 Uhr über 8,63 Millionen Zuschauer (28,7%) bei Wolfsburg gegen Real Madrid. Bei den Jüngeren waren 2,39 Millionen (22,4%) dabei. Die Zusammenfassung ab 23:00 Uhr von Bayern München gegen Lissabon lockte noch 5,19 Millionen (26,4%) bei allen und 1,57 Millionen (23,2%) bei den Jüngeren an.
Sport1 zeigte Donnerstag ab 20:59 Uhr den Kracher Dortmund gegen Klopp - pardon: Liverpool. Beim 1:1 entschieden sich 5,68 Millionen für die Übertragung. Ein toller Wert.
In Sachen Boxen konnte Sat1 da nicht mithalten. Den Kampf zwischen Jack Culcay und Jean Carlos Prada verrfolgten am späten Samstagabend 1,59 Millionen (10,4%). Bei den Werberelevanten waren nur 0,46 Millionen (7,2%) dabei. Bei allen ein gutes Ergebnis, in der zielgruppe jedoch deutlich unterdurchschnittlich.
Keine Quoten, dennoch wichtig
Am Sonntagabend gewann der ESV Kaufbeuren in der DEL2 das siebte und entscheidende Spiel der 2. und letzten Runde der Play-Downs gegen die Heilbronner Falken mit 4:2. Somit sicherte sich der ESVK den Klassenerhalt nach zwei herzinfarktgefährdenden Play-Down-Runden über je sieben Spiele. Warum ich das erwähne, obwohl es nirgendwo im TV übertragen wurde? Ganz einfach: Weil es unseren Chefredakteur & ESVK-Fan Manuel Weis freut, der neben seiner Sympathie zum Verein auch noch seit Jahren sportjournalistisch ganz nah am Team dran ist. Auch so eine Sportgeschichte gehört zum SportCheck - selbst ohne Quotenmessung.
Die saure Quoten-Gurken der Woche
Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft kann siegen wie sie will: Die Quoten wollen einfach nicht mitmachen. In der EM-Qualifikation gelang ein 6:0-Erfolg bei Gastgeber Türkei und somit der fünfte Sieg im fünften Spiel bei 28:0 Toren. Vielleicht ist die Dominanz schlicht zu groß. Am Freitag wollten nur 1,51 Millionen (11,9%) ab 15:59 Uhr im ZDF dabei sein. Bei den Jüngeren sah es noch düsterer aus: Nur 140.000 Interessierte und weit unterdurchschnittliche 3,7% Marktanteil.
Schade für die deutschen Damen, die somit das Schicksal von den deutschen Handball-Herren teilen, die nach einem gandiosen Turnier inzwischen auch wieder auf dem Boden der Quotentatsachen angekommen sind.