Champions League: Engländer unzufrieden mit BT

Bei der nächsten Rechtevergabe für die Zeit nach 2018 soll die Königsklasse im Vereinten Königreich wieder ins Free-TV wandern.

Die Engländer sind unzufrieden mit ihrem derzeitigen Champions League-Rechteinhaber BT Sports. Das Telekommunikationsunternehmen liefert sich seit Jahren ein heißes Duell mit Pay-Primus Sky – hat zum Beispiel für viel Geld ein Livespiel-Paket der Premier League erworben und seit September 2015 alle Rechte an der UEFA Champions League. Für die Königsklasse und die Europa League zahlt BT pro Saison rund 300 Millionen Pfund. Der Clou: (Fast) alle Spiele hat man exklusiv, nur das Finale muss auch free-to-air gezeigt werden. Genau das wird nun zum Stein des Anstoßes. Die Engländer sind unzufrieden mit der Vertragsgestaltung. Denn: Anders als etwa Sky hat BT weniger Kunden – und kommt somit auf ziemlich geringe Reichweiten.

Das Viertelfinalrückspiel zwischen Manchester City und Paris etwa erreichte in dieser Woche nur etwas mehr als eine Million Zuschauer beim Pay-TV-Sender. Wäre das Spiel – wie früher – auch beim privaten ITV zu sehen gewesen, wären die Reichweiten fünf oder sechs Mal so hoch gewesen, rechnen englische Zeitungen. Sie wollen auch erfahren haben, dass die UEFA diese Entscheidung mittlerweile als „Fehler“ bezeichnet.

So soll schon jetzt feststehen, dass bei der nächsten Rechtevergabe in England auf jeden Fall wieder ein Free-TV-Sender zum Zug kommt. Und auch Sky Sports hat gute Karten im Pay-Sektor den Zuschlag zu erhalten. Die Formel 1 übrigens geht gerade ebenfalls einen ähnlichen Weg. Bald wird es alle Grand Prix – bis auf den von Großbritannien – in England ebenfalls nur noch für Pay-TV-Kunden geben.
15.04.2016 08:24 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/84969