Trotz der massiven Expansion zuletzt, wird Netflix wohl nur zwei Millionen neue Kunden haben. Das könnte bald zu einer Änderung der Strategie des Anbieters führen.
Mit diesen Zahlen enttäuscht Netflix die Börse: Obwohl der Streaming-Dienst kürzlich in rund 130 Ländern der Welt aufgeschaltet wurde, sind die Kunden-Zahlen zuletzt nicht unbedingt explodiert. Im vergangenen ersten Quartal 2016 gewann Netflix außerhalb der USA 4,5 Millionen Kunden hinzu, in Amerika waren es 2,23 Millionen. Für das zweite Quartal erwartet der Dienst außerhalb Amerikas sogar „nur“ zwei Millionen neue Kunden, in den USA rechnet man mit weiteren 500.000. Die Börse reagierte prompt: Das Papier verlor kurzzeitig 14 Prozent, inzwischen sieben Prozent.
Insgesamt sind nun rund 81,5 Millionen Menschen Kunde von Netflix – 47 Millionen davon direkt in den USA. Netflix-Chef Reed Hastings erklärte, man wolle nun am Ausbau von lokalen Inhalten arbeiten. In noch mehr Regionen der Welt sollen Netflix-Inhalte in der Landessprache zu sehen sein. Der Umsatz von Netflix stieg deutlich um 30 Prozent – und liegt nun bei 1,81 Milliarden Dollar im ersten Quartal. In Amerika strich die Firmen einen Gewinn von rund 413 Millionen Dollar ein. Der weltweite Ausbau des Dienstes sorgte aber für einen Verlust außerhalb der Grenzen Amerikas. Dort steht ein Minus von 104 Millionen.
Eine deutliche Absage erteilte der Netflix-Chef derweil den immer wieder hochkochenden Spekulationen, Netflix könnte auch Interesse an Sportrechten haben. Auf Sicht werde das nicht der Fall sein, sagte Hastings. Dafür erklärte Hastings, darüber nachzudenken, dass Kunden von Netflix demnächst auch Inhalte herunterladen können, um sie später „offline“ anzuschauen. Amazon bietet das bereits an.