Die erste Staffel der neuen ProSieben-Show um Moderatorin Enissa Amani startete fulminant, verlor dann aber ähnlich spektakulär an Zuschauern.
Die Kritiken und die Einschaltquoten der Premiere von «Studio Amani» hätten gegensätzlicher kaum sein können: Während der Marktanteil bei den Werberelevanten durch die Decke ging, urteilte die Online-Ausgabe des Spiegel, der Auftakt sei „misslungen“ und befand sich damit auf Linie mit den meisten anderen Fernsehkritikern. Der Moderatorin hielt der Spiegel immerhin zugute, dass sie „gekonnt mit Klischees“ spiele. Mit eben jenen kennt sich Enissa Amani, die als Tochter wohlhabender Eltern mit ihrer Familie aus dem Iran flüchtete, aus, immerhin war sie in der Vergangenheit schon Jura- und Literaturstudentin, Flugbegleiterin und Model, Tanzshowteilnehmerin und Comedypreis-Gewinnerin.
ProSieben programmierte ab dem 7. März acht einstündige Folgen von «Studio Amani» am Montagabend im direkten Anschluss an «Circus Halligalli», die im wöchentlichen Rhythmus ausgestrahlt wurden. Lediglich am Ostermontag musste die Show aussetzen.
Anlässlich der Premiere schalteten überragende 0,92 Millionen und 16,8 Prozent der 14- bis 49-Jährigen ein, die «Studio Amani» einen Auftakt nach Maß bescherten. Auch im Bereich des Gesamtpublikums wurde der Senderschnitt klar übertroffen, hier lag der Marktanteil von 7,3 Prozent, generiert von 1,04 Millionen Zuschauern ab drei Jahren. Dabei handelte sich um die klar besten Werte der gesamten Staffel.
Bereits sieben Tage später deutete sich an, dass «Studio Amani» das sehr hohe Quotenniveau der ersten Folge nicht halten würde können: 0,78 Millionen und 5,8 Prozent aller Fernsehenden interessierten sich an diesem Abend für die Sendung von Enissa Amani, bei den Jungen durfte ProSieben 0,65 Millionen und 12,6 Prozent verbuchen. Die Einschaltquoten lagen damit aber weiterhin über dem Senderschnitt. Das änderte sich in der Folgewoche, als ein schmerzhafter Absturz auf 0,56 Millionen und 4,4 Prozent insgesamt sowie 0,44 Millionen und 8,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen gemessen wurde. Mit Folge vier wurde diese Reichweite bestätigt, 0,45 Millionen aus der Zielgruppe generierten einen Staffeltiefstwert von 8,5 Prozent. Insgesamt kam «Studio Amani» auf 0,59 Millionen und 4,1 Prozent.
Etwas erholen konnte sich das Format am 11. April, als der Sender 0,57 Millionen und 4,6 Prozent aus dem Gesamtpublikum verbuchen konnte. Aus den Reihen der Jungen sahen bessere 0,45 Millionen und 9,6 Prozent zu. In den beiden Folgewochen sank das Interesse jedoch erneut, so dass für die vorletzte Folge erneut 0,45 Millionen und 8,5 Prozent der Werberelevanten ausgewiesen wurden. Die Fernsehenden ab drei Jahren sahen an diesem Tag zu 4,2 Prozent ProSieben, was 0,54 Millionen der Zuschauergruppe entsprach. Zum Finale zogen die Zahlen jedoch deutlich an und ergaben das beste Ergebnis für «Studio Amani» seit Folge zwei: 0,65 Millionen und 5,0 Prozent insgesamt wurden angelockt, die 14 bis 49 Jahren Fernsehenden ließen sich zu 0,52 Millionen und 9,7 Prozent von Enissa Amani unterhalten.
Im Durchschnitt sahen 0,66 Millionen und 5,0 Prozent der Fernsehenden ab drei Jahren die acht Folgen der ersten Staffel von «Studio Amani». Aus den Reihen der 14- bis 49-Jährigen interessierten sich 0,54 Millionen und 10,4 Prozent für das Format. Der Senderschnitt von ProSieben lag in der vergangenen TV-Saison bei 5,5 Prozent für das Gesamtpublikum sowie 11,1 Prozent im Rahmen der jüngeren Zuschauer, beide Werte lagen außer Reichweite für die neue Show – insbesondere, wenn man die Werte der Premiere ausklammert. Mit der finalen Ausgabe erweckte «Studio Amani» jedoch einen Hoffnungsschimmer. ProSieben hat sich bislang nur unklar zu einer eventuellen Fortsetzung geäußert, auf Twitter aber gegenüber der Moderatorin ein „Wir sehen uns wieder“ geäußert. Klarheit dürften die nächsten Tage bis Wochen schaffen.