Erstmals in 2016: «ran Boxen» knackt Zweistelligkeit bei den Jüngeren

Der EM-Kampf zwischen Kubrat Pulev und Dereck Chisora schlug sich beim Gesamtpublikum richtig stark und lag sogar in der boxaversen Zielgruppe oberhalb des Senderschnitts.

Sat.1-Boxkämpfe 2016

  • 09.01.: Feigenbutz vs. de Carolis, 2,57 Mio. (10,1% / 8,4%)
  • 20.02.: Sturm vs. Chudinov, 2,82 Mio. (12,5% / 9,6%)
  • 12.03.: Brähmer vs. Gutknecht, 2,28 Mio. (10,9% / 8,2%)
  • 09.04.: Culcay vs. Prada, 1,59 Mio. (10,4% / 7,2%)
Aufgeführt sind nur Hauptkämpfe des jeweiligen Abends, die vor Mitternacht begannen.
Es ist ein generelles Defizit, unter dem Sat.1 schon seit längerem, im Jahr 2016 aber ganz besonders stark leidet: Die hier live übertragenen Boxkämpfe erzielen schlicht viel zu schwache Einschaltquoten in der klassischen werberelevanten Zielgruppe und rechtfertigen damit den finanziellen und organisatorischen Aufwand, den der Privatsender für seine Live-Übertragungen betreibt, kaum. Bitter ist das vor allem insofern, dass die Kämpfe beim Gesamtpublikum durchaus zu überzeugen wissen, schließlich erreichten die vier am prominentesten programmierten Fights stets zweistellige Marktanteile (siehe Infobox). Am Samstagabend versuchte man sich an der Präsentation des Schwergewichts-EM-Kampfes zwischen Kubrat Pulev und Dereck Chisora, der in Hamburg über die Bühne ging. Dabei gab es auch bei den störrischen 14- bis 49-Jährigen einen kleinen Hoffnungsschimmer.

So kamen ab 23:25 Uhr immerhin 0,68 Millionen junge Menschen zusammen, die mit 10,0 Prozent einem soeben noch zweistelligen Marktanteil entsprachen und den Senderschnitt von zuletzt nur noch knapp neun Prozent sogar recht deutlich übertrafen. Klar besser lief es aber auch diesmal wieder beim Gesamtpublikum mit 1,93 Millionen und tollen 11,8 Prozent aller potenziell erreichbaren Fernsehenden. Deutlich zu schwach lief jedoch zuvor der ab 22:50 Uhr gezeigte «Countdown», der auf den Kampf einstimmen sollte. Damit ließen sich nur 1,29 Millionen Menschen begeistern, die Folge waren gerade einmal 5,7 Prozent aller bzw. 6,2 Prozent der umworbenen Konsumenten.

Zur Primetime versuchte der Bällchensender, der mächtigen Konkurrenz vor allem im Show-Sektor mit einer weiteren Ausstrahlung von «Indiana Jones und der letzte Kreuzzug» ein Schnippchen zu schlagen - gelang aber nur so mittel. Bei den Werberelevanten standen ganz ordentliche 9,5 Prozent bei 0,84 Millionen auf dem Papier, insgesamt wurden hier hingegen nur 6,3 Prozent bei 1,63 Millionen verzeichnet.
08.05.2016 09:25 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/85435