Kerner, Bohlen und Elton wurden in den erbitterten Schlagabtausch der Show-Giganten geschickt - ließen sie damit der ARD-«Diplomatin» und Indiana Jones freie Bahn als Alternative zum Überangebot?
Das Quotenduell zwischen
«Deutschland sucht den Superstar» und der zweiten Ausgabe von
«Schlag den Star» versprach Dramatik, hatte es doch in seiner ersten Auflage vor einigen Wochen noch überraschend letztgenanntem Format in der werberelevanten Zielgruppe den Sieg beschert. Da die Castingshow diesmal allerdings mit dem Staffelfinale werben konnte, hatte sie am ersten Mai-Samstag die Nase recht deutlich vorne: Überragende 21,0 Prozent bei 1,86 Millionen standen nichtsdestotrotz zumindest noch klar überdurchschnittlichen 13,8 Prozent bei 1,08 Millionen gegenüber, die Eltons zweiter Einsatz als «Schlag den Star»-Moderator generierte. Beim Gesamtpublikum waren die Kräfteverhältnisse noch etwas deutlicher verteilt: Hier kamen Bohlen und Co. auf 3,60 Millionen und 14,1 Prozent, während das Duell zwischen Johannes Strate und Arne Friedrich immerhin noch 1,52 Millionen und 7,1 Prozent erzielte.
In Anbetracht des schillernden Gegenangebots konnte sich allerdings auch die Resonanz für den
«Quiz-Champion» sehen lassen, der im Zweiten Deutschen Fernsehen lief und mit 3,75 Millionen Menschen und 14,4 Prozent sogar auf ein noch höheres Interesse beim Gesamtpublikum zu verweisen hatte. Bei den Jüngeren wurden immerhin 0,82 Millionen und 9,1 Prozent erzielt. Das Erste versuchte sich mit fiktionaler Kost und zeigte die zweite Folge von
«Die Diplomatin», die in der Tat auch auf recht diplomatisch zu bewertende Zahlen gelangte: Insgesamt führten 3,76 Millionen Interessenten zu 14,5 Prozent Marktanteil, bei den Jüngeren gingen 0,56 Millionen mit grundsoliden 6,6 Prozent einher.
Spielfilme waren auch das Rezept, mit dem sich Sat.1 und VOX an der Publikumsmobilisierung versuchten. Der Bällchensender zeigte den fast schon 30 Jahre alten Abenteuerfilm
«Indiana Jones und der letzte Kreuzzug», der allerdings noch immer 0,84 Millionen Menschen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren frisch genug erschien, um ihn ein weiteres Mal zu konsumieren. Die Folge waren recht gute 9,5 Prozent Marktanteil, während insgesamt eher maue 6,3 Prozent bei 1,63 Millionen auf dem Papier standen. VOX versuchte sich derweil mit dem Actionthriller
«Der Staatsfeind Nr. 1», der schon 1998 in den Vereinigten Staaten produziert wurde. Will Smiths fiktive Figur Clayton Dean sahen sich 1,26 Millionen Menschen an, was mit äußerst respektablen 4,8 Prozent aller und 8,3 Prozent der werberelevanten Zuschauer einherging.
Und dann waren da noch zwei Garanten für miese Quoten:
«Blue Bloods» auf kabel eins, das immerhin beim Gesamtpublikum noch gute 3,4 und 3,6 Prozent Marktanteil bei maximal 0,98 Millionen Zuschauern generierte, allerdings bei den 14- bis 49-Jährigen mit nur 2,5 und 2,8 Prozent einmal mehr komplett baden ging. Und RTL II zeigte ein weiteres Mal
«LIKE! Die größten Internetstorys», das hüben wie drüben versagte: Insgesamt waren 0,43 Millionen Zuschauer und 1,7 Prozent Marktanteil drin, bei den Umworbenen 0,31 Millionen und 3,5 Prozent. Das geht besser, das geht sogar sehr deutlich besser - aber vielleicht nicht unbedingt an einem Abend, wo gleich drei größere Sender dem Publikum weitaus schlagkräftigere Show-Angebote machen.