Das ZDF-Magazin ist auch in diesem Jahr alles andere als ein Quotenhit. Die mit Abstand besten Werte erreichte es ausgerechnet an einem Tag, wo es deutlich später als um 21 Uhr auf Sendung ging.
Seit 2001 läuft
«Frontal 21» inzwischen im ZDF-Hauptprogramm, nachdem es einst aus den Vorgänger-Formaten «Frontal» und «Kennzeichen D» hervorgegangen war. In den weit über 500 Folgen ist dem äußerst prominent um 21 Uhr platzierten Magazin der eine oder andere journalistische Coup gelungen, doch hinsichtlich der Einschaltquoten erfolgreich war es dennoch nur punktuell. Auch im aktuellen Kalenderjahr sollte sich an dieser Grundkonstellation nicht wirklich etwas ändern: Die von Ilka Brecht präsentierte Sendung erreichte beim Gesamtpublikum nur ein einziges Mal überhaupt einen zweistelligen Marktanteil, als sie ausnahmsweise mal erst zu deutlich späterer Stunde auf Zuschauerjagd gehen durfte.
Die höchste Zuschauerzahl im neuen Jahr wurde gleich mit der ersten Folge verzeichnet, die am Dienstag, den 19. Januar, auf durchschnittlich 3,01 Millionen Interessenten gelangte. Selbst damit gingen allerdings zu solch prominenter Stunde nur klar unterdurchschnittliche 9,3 Prozent Marktanteil einher. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden jedoch befriedigende 6,2 Prozent bei 0,72 Millionen gemessen. Zwei Wochen später fiel die Diskrepanz noch deutlicher aus, da einerseits insgesamt nur unzureichende 8,6 Prozent bei 2,94 Millionen zu Buche standen, bei den Jüngeren aber weit im grünen Bereich befindliche 7,7 Prozent bei 0,97 Millionen. Abermals musste man danach eine Woche aussetzen, bevor 9,2 und 7,0 Prozent bei 2,96 Millionen erzielt wurden.
Erst jetzt wurde man dem Ausdruck "wöchentliches Magazin" wirklich gerecht und ging auch wirklich wöchentlich an den Start - was auf die Quoten allerdings keineswegs stimulierend wirkte. So kamen die letzte Februar- sowie die erste März-Ausgabe nur noch auf 2,28 bzw. 2,23 Millionen Fernsehende, was viel zu schwachen Marktanteilen von gerade einmal noch 7,2 und 7,0 Prozent entsprach. Bei den 14- bis 49-Jährigen war zumindest erstgenannte Folge mit 6,4 Prozent bei 0,71 Millionen noch sehr ordentlich unterwegs, eine Woche später hatte man sich dann allerdings auch hier mit gerade einmal noch 3,8 Prozent bei 0,44 Millionen zu begnügen. Die Talsohle wurde schließlich am 8. März mit noch 2,06 Millionen Zuschauern erreicht, die inzwischen wahrlich desolaten 6,4 Prozent aller potenziell erreichbaren Konsumenten ab drei Jahren entsprachen.
Am 22. März musste «Frontal 21» ausnahmsweise einmal auf 22:30 Uhr ausweichen, da im Rahmen der Terroranschläge in Brüssel einige Sondersendungen auf Sendung gingen, vor allem eben zu prominenter Stunde. Bemerkenswerterweise hatte dies keinerlei negative Auswirkungen auf die Zuschauerzahlen, die mit insgesamt 2,60 Millionen sowie 0,66 Millionen der Jüngeren auf gewohntem Niveau lagen. Auf die Marktanteile wirkte sich die weitaus spätere Ausstrahlungszeit aber gleichzeitig äußerst stimulierend aus: Mit 11,9 Prozent kam man beim Gesamtpublikums erstmals in diesem Jahr dem Senderschnitt zumindest nah, bei den Jungen wurden starke 7,9 Prozent erzielt. Im April ging es dann auf gewohntem Slot wieder deutlich bergab - übrigens trotz dankbarerer Ausstrahlungszeit auch hinsichtlich der Zuschauerzahlen mit nur noch 2,19 bis 2,40 Millionen.
Im Durchschnitt kamen die bisherigen elf Folgen von «Frontal 21» im Jahr 2016 auf 2,52 Millionen Zuschauer, was einem äußerst dürftigen Gesamt-Marktanteil von gerade einmal 8,1 Prozent entsprach. Damit war die Sendung üppige vier bis viereinhalb Prozent unterhalb des Senderschnitts unterwegs, was bei jedem Privatsender wohl längst zur Absetzung des Formats oder zumindest zur Degradierung auf einen deutlich späteren Sendeplatz geführt hätte - journalistischer Anspruch hin oder her. Beim Publikum zwischen 14 und 49 Jahren wurden vergleichsweise respektable 5,5 Prozent bei 0,62 Millionen Menschen verzeichnet, womit die sich derzeit doch relativ traurig lesende ZDF-Sendernorm nur um Haaresbreite verfehlt wurde.