Der Medienkonzern zieht damit die Konsequenz aus dem dramatischen Rückgang der Nutzerzahlen zuletzt. Statt klassischer Clips gibt es aktuell nur noch Trailer und Links zu kostenpflichtigen Maxdome-Inhalten zu sehen.
Zehn Jahre nach seinem Start ist das Videoportal MyVideo endgültig am Boden, denn sein Eigentümer ProSiebenSat.1 stellt es in seiner bisherigen Form ein. Genutzt wird die Domain zwar weiterhin, doch nach derzeitigem Stand lediglich für Inhalte, die wohl kaum jemanden begeistert auf die Website locken dürften: Neben Trailern zu aktuellen Kinofilmen werden Inhalte präsentiert, die einen im Falle eines Klicks direkt zum kostenpflichtigen ProSiebenSat.1-Videoportal Maxdome weiterleiten.
MyVideo selbst spricht im Zuge dieses Schrittes von einer "unbefristeten Programmpausierung", in der man ein neues Konzept für eine Neuausrichtung des Portals entwickeln möchte. Es wäre beileibe nicht das erste Mal, dass man sich neu orientiert: Einst mit der Kernausrichtung auf User Generated Content als Wettbewerber zu YouTube an den Start gegangen, versuchte man mehrfach, die Attraktivität der Plattform zu erhöhen, indem man auf ihr zeitweise namhafte Serien platzierte und sich bisweilen sogar an exklusiven Inhalten wie «Der Lack ist ab» versuchte.
Doch der Titel des Exklusivangebots wurde zuletzt immer stärker auch das unfreiwillige Motto von MyVideo, wie auch die Zahlen der IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.) offenbaren: War man im April 2015 noch auf 35,8 Millionen Visits (Besuche) und knapp 112 Millionen Page Impressions (Seitenabrufe) gelangt, sackte man im April 2016 auf 20,2 Millionen Visits bzw. sogar nur noch etwa 43 Millionen Page Impressions ab.