Ab September kehren «Familienduell», «Ruck zuck», «Jeopardy» und «Glücksrad» ins Fernsehen zurück. Allesamt mit neuen und jungen Moderatoren. Was schon feststeht, worüber noch gerätselt wird.
RTLplus hat sein Team für die im September startende Gameshow-Offensive zusammen. Vier Neuauflagen soll es dann geben. Während der eigentliche Best-Ager-Sender der Mediengruppe RTL Deutschland schon in gut zwei Wochen startet, wartet man mit den Gameshows noch bis September. Bis dahin soll die technische Reichweite des Kanals ausgebaut worden sein. Via Kabel ist der Sender im Juni nämlich zunächst noch nicht empfangbar.
Alle Shows haben gemeinsam, dass sie neue und jüngere Moderatoren bekommen als einst. In drei der vier Fälle fiel die Wahl der Verantwortlichen auf bekannte RTL-Gesichter. So führt die aus «Bauer sucht Frau» bekannte Inka Bause durch
«Familienduell». Davon gab es kürzlich schon eine Neuauflage als Promi-Version, ebenfalls hergestellt von UFA Show & Factual. Diese wurde von Daniel Hartwich moderiert, der nun aber nicht zum Einsatz kommt. Das Original, das zwischen 1992 und 2003 im Mittagsprogramm von RTL lief, wurde noch von Werner Schulze-Erdel präsentiert. Das US-Original «Family Feud» moderiert derzeit übrigens Comedian Steve Harvey.
Das Prinzip: Zwei Familien treten gegeneinander an – in mehreren Runden müssen sie Begriffe erraten, die 100 befragte Personen auf bestimmte Fragen geantwortet haben. 2006 versuchte sich auch RTL II an einer Neuauflage, die mit Moderator Oliver Petszokat ausgestattet allerdings nach rund 70 Folgen wieder eingestampft wurde.
Anders verhält es sich mit
«Jeopardy», das bei RTL einst im Nachmittags-Programm nach der Talkshow-Riege ausgestrahlt wurde. 1990 startete das Format als «Riskant», vier Jahre später wurde das Format dann unter dem Original-Titel gesendet. Frank Elstner moderierte die Show. Nach Elstners Abschied war Gerrit Danz zwei Jahre lang noch Moderator der Produktion. Nach 2000 gab es keine deutsche Ausstrahlung mehr. Das ändert sich nun bei RTLplus, wo «Let’s Dance»-Juror Joachim Llambi die richtigen Fragen auf seine Antworten sucht.
«Ruck zuck!» ist eine Art Rückkehr von Oliver Geissen ins tägliche Fernsehgeschäft. Nach dem Ende seiner Talkshow trat der Hamburger etwas kürzer, moderierte zuletzt bei RTL «DSDS» und seine «Chartshow». Bei «Ruck zuck!» treten zwei Fünfer-Teams gegeneinander an. Jedes Team muss Begriffe umschreiben und so seinem Nebenmann erklären. Die anderen Teammitglieder haben dabei Kopfhörer auf. Nicht erlaubt ist, dass man die gleichen Umschreibungen oder wichtige Wörter bei Erklärungen zwei Mal nennt. Von 1988 bis 1992 moderierte Werner Schulze-Erdel (später «Familienduell») die Sendung, danach übernahm Jochen Bendel. Von dem Format gab es immer wieder Neuauflagen, teilweise auch mit den einstigen Moderatoren. Von 2004 bis 2005 ließ das neue Tele 5 die Show nochmals aufleben, auch hier war Bendel wieder mit an Bord. Insgesamt wurden von dem Format über 2300 Episoden im deutschen TV gezeigt, nur eine Gameshow kommt auf eine noch höhere Stückzahl.
Das ist das
«Glücksrad» - das einzige RTLplus Revival, das seinen Moderator von Extern holt. «Frühstücksfernsehen»-Mann Jan Hahn wurde für die Moderation gewonnen. Die Buchstaben drehen soll Tänzerin Isabel Edvardsson. Die Show ging 1988 erstmals in Sat.1 auf Sendung – zu Sat.1-Zeiten führten Peter Bond und Frederic Meisner durch das Format. Maren Gilzer war die Buchstaben-Fee. Nach dem Ende in Sat.1, Ende der 90er, wechselte das Format zu kabel eins. Frederic Meisner blieb noch eine Weile an Bord, Buchstabenfee wurde Sonya Kraus. In einer weiteren Verjüngungs-Aktion übernahm Thomas Ohrner die Moderation. Am 31. Oktober 2002 lief aber die letzte Folge. 9Live probierte sich gut zwei Jahre später noch einmal an einer Version – auch hier wieder mit Frederic Meisner – und Ramona Drews als für die Buchstaben zuständige Frau.
Alle vier Gameshows sollen bei RTLplus im Vorabendprogramm ausgestrahlt werden. Gerüchten zufolge werden Wiederholungen davon auch im Hauptprogramm laufen – und somit ein bisschen die Werbetrommel für den neuen Sender rühren. RTL hat das aber noch nicht bestätigt. Der Flurfunk sagt, es gibt derzeit Überlegungen, dafür den Vormittag bei RTL frei zu räumen. Dort werden derzeit Re-Runs der «Trovatos» gezeigt.