Am Donnerstagabend sendeten beide großen öffentlich-rechtlichen Vollprogramme Spezialausgaben zur Flutkatastrophe in Süddeutschland, die mehrere Todesopfer forderte.
Als Anfang der Woche erste Unwetter über Teile der Republik hereinbrachen, Überschwemmungen mit sich brachten und mehrere Menschen das Leben kosteten, wurde schnell Kritik an ARD und ZDF laut. Insbesondere Jörg Kachelmann, der für seine offensives Auftreten in Sachen Wetterberichterstattung bekannt ist, warf den Sendern und ihren regionalen Kanälen vor, die Bevölkerung nicht ausreichend gewarnt zu haben – und damit Mitschuld am Verlust von Menschenleben zu sein. „Stell Dir vor, es ist Naturkatastrophe in Deutschland, Menschen sterben, werden schwer verletzt. Und das ganze Leid, die ganze Katastrophe findet im Stillen statt. Kein Brennpunkt im Ersten, keine Sondersendungen in SWR und BR, wo das Desaster hauptsächlich stattgefunden hat [...]“, formulierte er im Rahmen eines Beitrags für seine Website
kachelmannwetter.com.
Die öffentlich-rechtlichen Anstalten reagierten auf die Kritik zurückweisend bis selbstkritisch, setzten aber zumindest am Donnerstag auf zusätzliche Berichterstattung im Programm. Das ZDF zeigte ab 19.20 Uhr ein viertelstündiges
«ZDF spezial: Wetterchaos in Deutschland», das 3,56 Millionen und 15,9 Prozent aus dem Gesamtpublikum einschalteten. Aus den Reihen der Jungen sahen 0,48 Millionen und 7,2 Prozent zu.
Das Erste setzte im direkten Anschluss an die «Tagesschau» auf einen
«Brennpunkt: Tod und Zerstörung – Die Flutkatastrophe», der 5,27 Millionen und 18,5 Prozent aus dem Gesamtpublikum informierte – und damit mehr, als jede andere Fernsehsendung an diesem Tag. Im Bereich der 14- bis 49-Jährigen Fernsehenden wurden 1,10 Millionen und 12,2 Prozent gemessen.