Zunehmend entnervt sollen die Sportbosse von ARD und ZDF in Sachen Olympia-Verhandlungen sein. Discovery aber muss eigentlich einen Free-TV-Partner für die Rechte finden, sonst würde sich die Sache wohl nicht rechnen.
Das, was in Österreich seit einigen Tagen fix ist, ist in Deutschland noch ein gutes Stück entfernt. Der Medienkonzern Discovery, zudem Eurosport gehört, könnte sich im Alpenland mit dem ORF über eine Sublizensierung der Olympischen Spiele 2018 und 2020 einigen. Hierzulande laufen dazu noch Gespräche mit ARD und ZDF, die bei der Ausschreibung überraschend den Kürzeren gezogen hatten und nun per Hintertür an Bord geholt werden. Die Gespräche aber würden mehr als schleppend verlaufen, ist in Medienberichten nun zu lesen.
Laut
manager-magazin ist von „völlig festgefahrenen“ Gesprächen die Rede, weil die Preisvorstellungen weit auseinander gehen. Während ARD und ZDF für die Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang und die Sommer 2020 in Tokio um die 100 Millionen Euro zahlen wollen, möchte Discovery Lizenzen eigentlich für rund 150 Millionen Euro vergeben. Vertreter von ARD und ZDF sollen nun damit kokettieren, die Verhandlungen abzubrechen.
Angeblich gibt es nun mehrere Möglichkeiten: Discovery muss eigentlich einen Sublizenz-Nehmer finden, weil sich die selbst teuer eingekauften Rechte sonst nicht rechnen. Dennoch soll man sich bei Eurosport derzeit mit dem Modell befassen, was passieren könnte, wenn man mit ARD und ZDF nicht einig wird. Möglich wäre eine Alleinverwertung durchaus. Auch in der Schwebe: Ein Modell, wonach ARD und ZDF weniger zahlen, im gleichen Atemzug aber Übertragungsrechte an Eurosport abgibt – und quasi auch damit „bezahlt“. Und die Zeit soll drängen. Üblicherweise beginnt die redaktionelle Planung der Öffentlich-Rechtlichen immer unmittelbar nach Olympia – das wäre also Ende August 2016.
Discovery besitzt die TV-Rechte der Wettbewerbe von 2018 bis 2024, hat diese für 1,3 Milliarden Euro erworben. Aber auch ARD und ZDF haben zuletzt in die Tasche gegriffen: Für die Bundesliga zahlt Das Erste unbestätigten Berichten zufolge künftig rund ein Drittel mehr, obwohl man keine Livespiele mehr hat. Gemunkelt wird, dass ab der neuen Rechtephase rund 140 Millionen Euro fällig werden. Das ZDF, das ab dann einige Live-Spiele mehr zeigen darf, soll die Ausgaben gar mehr als verdoppelt haben und der DFL pro Spielzeit dann um die 45 Millionen Euro überweisen.