Das letzte Vorrundenspiel der deutschen Elf gegen Nordirland verlor aufgrund seiner früheren Sendezeit ein wenig an Reichweite. Sat.1 backte zur selben Zeit mit dem Parallel-Spiel kaum mehr sichtbare Brötchen.
Abschlusstabelle Gruppe C
- Deutschland - 3:0 - 7
- Polen - 2:0 - 7
- Nordirland - 2:2 - 3
- Ukraine - 0:5 - 0
Nach dem torlosen Remis gegen Polen musste sich die deutsche Nationalmannschaft noch einmal zusammenreißen, um ihr Weiterkommen auch wirklich unter Dach und Fach zu bringen. Die gute Nachricht für Millionen Fußballfans und die öffentlich-rechtlichen Sender: Dank des knappen 1:0-Sieges gegen Nordirland gelang ihr dies auch letztlich ohne größere Probleme. Da die Partie im Gegensatz zu den ersten beiden Vorrunden-Spielen aber bereits um 18 Uhr über die Bühne ging, kam das Erste Deutsche Fernsehen nicht an die jeweils rund 27 Millionen Zuschauer heran, sondern musste sich mit 25,48 Millionen Fernsehenden begnügen, wovon sich 9,93 Millionen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren befanden. Zum Vergleich: In der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen gelangten die beiden Partien zuvor noch auf 11,75 bzw. 11,92 Millionen Sportbegeisterte.
Dass dennoch ein äußerst hohes Interesse an dem deutschen Auftritt zu verzeichnen war, zeigen die Marktanteile der Partie, die sogar noch stärker ausfielen als an den ersten beiden Abenden: Beim Gesamtpublikum wurden 78,5 Prozent aller potenziell erreichbaren Fernsehenden erzielt, bei den Jüngeren sogar 82,2 Prozent. Damit wurden sogar die 73,3 und 79,1 Prozent der Nullnummer gegen die östlichen Nachbarn noch übertroffen, der Turnier-Auftakt war zuvor nur auf 68,5 und 74,9 Prozent gelangt. Äußerst erfolgreich war ferner auch die von Matthias Opdenhövel präsentierte Rahmenberichterstattung ab 17:05 Uhr, die im Durchschnitt auf 10,24 Millionen Zuschauer und herausragende 47,5 Prozent Gesamt-Marktanteil gelangte. Bei den Jüngeren standen 4,05 Millionen sowie 53,3 Prozent auf dem Papier.
Sat.1: Gespenstische Kulisse bei deutschem Parallelspiel
Es dürfte zwar kaum jemand mitbekommen haben, doch auch Sat.1 zeigte um 18 Uhr einmal mehr Live-Fußball. Das Aufeinandertreffen der beiden weiteren Teams der deutschen Gruppe, der Ukraine und Polen, wurde dabei erwartungsgemäß von kaum jemandem verfolgt. Die erste Halbzeit gelangte auf gerade einmal 0,23 Millionen Zuschauer und desolate 0,8 Prozent Marktanteil, der zweite Durchgang auf kaum bessere 0,29 Millionen Menschen und ebenfalls 0,8 Prozent. Auch in der werberelevanten Zielgruppe zahlte es sich keineswegs aus, dass der Sender seine Quoten gleich doppelt ausweisen ließ - denn so standen sogar zwei Mal kaum mehr überhaupt messbare Werte zu Buche: Angesichts von nur 0,6 und 0,8 Prozent bei maximal 0,11 Millionen Fernsehenden wäre man vielleicht sogar besser gefahren, hätte man lediglich sein Standard-Programm ausgestrahlt - oder ein Testbild.
Und die Rahmenberichte? Die liefen auch kaum besser: Um 17 Uhr sahen 0,52 Millionen Menschen die Pre-Show mit Frank Buschmann, was 4,0 Prozent des Gesamtpublikums und 5,4 Prozent der Zielgruppe entsprach. Und auch nach dem Spiel strahlte der Privatsender keine allzu große Attraktivität aus, hier gingen 0,62 Millionen mit gerade einmal tristen 1,8 und 2,0 Prozent einher, auch ab 20:15 Uhr (wo Das Erste die «Tagesschau» zeigte) verbesserten sich die Zahlen nicht. Immerhin: Wenn der Sender nicht gerade Live-Fußball zeigte, erreichte er immerhin die Prozentmarke, so das mit etwas Galgenhumor gezogene Fazit vom Dienstagvorabend.
Wie fiel Ihr Sehverhalten zwischen 18 und 20 Uhr aus?