Etwas mehr als zwei Wochen liegt die Vergabe der Medienrechte der Bundesliga ab der Saison 2017/2018 nun zurück – und bis auf Sky, das als AG mitteilte, für die dann anstehenden vier Spielzeiten 876 Millionen Euro und somit rund 80 Prozent mehr als bisher auf den Tisch zu legen, schwiegen sich alle anderen Rechtenehmer über die vereinbarten Preise aus. Das Magazin
Sponsors versucht nun mit ungefähren Schätzwerten Licht ins Dunkel zu bringen. Es weist aber auch darauf hin, dass die Summen mit leichter Vorsicht zu genießen sind, da einige Unternehmen ein ähnliches Modell wie Sky gewählt haben – nämlich, dass die Pakete von Saison zu Saison teurer werden, weshalb hier der Durchschnittspreis angegeben ist.
Nicht schwer zu errechnen ist, dass von Sky ab 2017 rund 75 Prozent der TV-Gelder kommen. Dafür zeigt der Pay-Anbieter 572 Spiele live und exklusiv im deutschen Fernsehen. Das Erste, das angeblich aktuell rund 100 Millionen Euro für seine «Sportschau» und sieben Live-Spiele (davon vier Relegation) zahlt, muss künftig angeblich 122 Millionen Euro auf den Tisch legen, hat dafür aber kein einziges Livespiel mehr im Angebot. Drei Bundesliga-Freitagsspiele (1.,17.,18. Spieltag) sowie die Relegation zwischen Liga zwei und drei und der Supercup sind zum ZDF gewandert, das weiterhin auch die «Sportstudio»-Rechte für den späten Samstagabend erworben hat. Dafür sollen die Mainzer rund 57 Millionen Euro zahlen – mehr als doppelt so viel wie bislang.
Drittwichtigster Geldgeber der Liga wird derweil aber Discovery mit seinem Sender Eurosport. Für 43 Livespiele aus der Bundesliga, darunter auch die spannende Relegation zwischen Liga eins und zwei, die man exklusiv zeigt, soll man pro Jahr 70 Millionen Euro auf den Tisch legen. Sport1, das nur noch am Sonntagmorgen Rechte hat – und diese unter anderem im «Doppelpass» nutzen möchte, muss für Paket K massiv mehr zahlen als bisher – nämlich um die zehn Millionen. Vielleicht ein Grund, weshalb man für die Highlights der zweiten Liga nicht mehr viel bieten konnte. Perform ist in die Internet-Highlight-Berichterstattung mit einem dicken Batzen Geld eingestiegen: 20 Millionen kommen von der neuen Plattform DAZN – ein Fingerzeig auf das, was vielleicht in vier Jahren kommt. Auch Amazon, das für Amazon Prime die Radio-Konferenz gekauft hat, hat nicht allzu sehr gegeizt. Laut
Sponsors hat man das entsprechende Paket für rund fünf Millionen Euro erworben.