Kein absoluter Fußballhype auf der Insel

Die Engländer sind längst aus der EM ausgeschieden – das Interesse daran war freilich groß – jedoch nicht so exorbitant hoch wie in der Bundesrepublik.

Was war die Aufregung groß auf der Insel, als Fußballzwerg Island die Engländer im Achtelfinale der Europameisterschaft nach Hause schickte. Allgemein gilt zu konstatieren, dass die UEFA Euro im englischen TV auch in diesem Jahr wieder hohes Interesse generierte – und sich locker an die Spitze der Jahres-Charts setzte. Der Hype dort aber ist mit dem in Deutschland nicht vergleichbar. Holt unsere Nationalmannschaft an die 30 Millionen Zuschauer bei etwas mehr als 80 Millionen Bundesbürgern, kommt England mit knapp 55 Millionen Einwohnern auf doch deutlich niedrigere 15,2 Millionen Zuschauer im britischen Fernsehen. In der Spitze schauten 16,9 Millionen Briten zu (also knapp ein Drittel der Gesamt-Bevölkerung, während es in Deutschland weit mehr als ein Drittel ist).

Die Gruppenphasen-Partie der Engländer gegen die Slowakei kam auf nahezu 14 Millionen Zuschauer – 12,8 Millionen, die bei ITV zuschauten und nochmal rund eine Million, die ITV 2 anwählten. Die erste Begegnung der Engländer beim Turnier, das Spiel gegen Russland, landete im Schnitt bei 12,9 Millionen Zuschauern.

Auch die Waliser machten auf der Insel mächtig Spaß. So erreichte der Auftakt zwischen Wales und der Slowakei im britischen Fernsehen 5,7 Millionen Zuschauer. Ganz frisch sind die Zahlen vom Viertelfinale zwischen Portugal und Polen: Hier schauten 8,3 Millionen Menschen auf der Insel zu – in Deutschland waren es mit über 15,5 Millionen fast doppelt so viele.
01.07.2016 13:42 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/86569