Nach nicht einmal vier Wochen und acht Folgen war die Sitcom schon wieder Geschichte. Dabei waren die Quoten für eine Sommerserie gar nicht so unterirdisch.
Vor 27 Jahren spielte der inzwischen verstorbene John Candy den kinderlosen Onkel Buck, der plötzlich auf die Kinder seines Bruders aufpassen musste und mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe an seine körperlichen und nervlichen Grenzen geriet. Die Sitcom «Uncle Buck» hat sich diesen Film zum Vorbild genommen und eine ähnliche Geschichte erzählt. Mike Epps hat in der TV-Serie nun die Rolle des Onkels übernommen und wird von seinem Bruder gebeten, auf seine Nichten und Neffen aufzupassen. Buck willigt ein, muss allerdings schnell feststellen, dass er sich die ganze Situation doch etwas anders vorgestellt hatte. In den USA bekam die Serie überwiegend negative Kritiken. Abgesehen von einem sympathischen Cast sei die Sitcom zu vorhersehbar und hätte zu wenig Lacher, so das gängige Urteil vieler Kritiker. Dabei fielen die Quoten letztlich gar nicht so schlecht aus …
«Uncle Buck» durfte in Doppelfolgen antreten und war erstmals am Dienstag, den 14. Juni beim US-Sender ABC zu sehen. Der Auftakt überzeugte: knapp fünf Millionen Menschen verfolgten den Sitcom-Start und vor allem beim jungen Publikum lag man mit sechs Prozent auf dem zweiten Platz im Tagesranking. Lediglich der Castingshow «America’s Got Talent» musste man sich geschlagen geben, die in direkter Konkurrenz zehn Prozent der 18- bis 49-Jährigen unterhielt. ABC durfte also recht zufrieden sein, denn es gab und gibt Sommerserien, die auf weitaus weniger Gegenliebe stoßen.
Die zweite Doppelfolge verlor allerdings an Zuspruch und musste innerhalb von sieben Tagen mehr als eine Million Zuschauer abgeben. Es schauten nur noch 3,47 Millionen Menschen zu und auch bei den Werberelevanten ging es abwärts: man fiel auf vier Prozent. Damit war «Uncle Buck» an einem Punkt angelangt, an dem nicht mehr viel Luft nach unten bestand, von einem Totalausfall ließ sich aber nicht sprechen.
Auch eine weitere Woche später waren die Werte nicht überragend, aber eben auch eine Katastrophe. «Uncle Buck» stabilisierte sich und unterhielt 3,65 Millionen Zuschauer. Vier Prozent waren im werberelevanten Alter. Die beiden letzten Folgen generierten am 5. Juli ebenfalls vier Prozent bei insgesamt 3,23 Millionen Fans, was erneut keine Glanzleistung war, aber ein durchaus annehmbares Ergebnis. Dennoch zog ABC den Schlussstrich. Einen Tag nach der Ausstrahlung der letzten Episode gab James Lesure, der in der Serie Bucks Bruder spielt, via Twitter das Aus der Sitcom bekannt, was kurz darauf von ABC bestätigt wurde.
Damit ist «Uncle Buck» nach einer Staffel und lediglich acht Folgen schon wieder Geschichte. Vermissen wird man den Onkel und seine Nichten und Neffen wahrscheinlich nicht, doch angesichts von durchschnittlich 3,82 Millionen Zuschauern und passablen Zielgruppenwerten wäre eine zweite Sommerstaffel denkbar gewesen. Die Entscheidung ist allerdings gefallen und damit verschwindet «Uncle Buck» von den Fernsehbildschirmen und bald bestimmt auch aus den Köpfen der Konsumenten.