Der Video-on-Demand-Riese stolpert ob seiner eigenen Erwartungen: Trotz Umsatzplus und steigenden Gewinnen stellen die Netflix-Quartalszahlen eine Enttäuschung dar.
Erwarten können ein Segen, sehr wohl aber auch ein Fluch sein. Letzteres bekommt der Video-on-Demand-Anbieter Netflix zu spüren. Trotz steigender Gewinne und eines Umsatzplus in den Wirtschaftszahlen zum zweiten Quartal 2016 gibt sich das Unternehmen gegenüber seinen Aktionären enttäuscht: „Wir wachsen, aber nicht so schnell, wie wir gerne würden oder es in der Vergangenheit geschafft haben“, heißt es in einer Mitteilung an die Aktieninhaber.
2,5 Millionen Neukunden hat das Unternehmen erwartet, stattdessen wurden im zweiten Quartal 2016 bloß 1,7 Millionen Abonnenten gewonnen. Zum Vergleich: Im ersten Quartal wurde ein Plus von sieben Millionen Netflix-Neukunden gemessen, darunter 160.000 in den USA.
Auf seinem Heimatmarkt rechnete der VoD-Gigant mit 500.000 neuen Abonnenten. Dennoch: Mit 83,2 Millionen Kunden weltweit, darunter 47,1 Millionen in den USA, bedeuten noch immer einen stattlichen Umsatz. 2,1 Milliarden Dollar wurden verbucht, ein Plus von 28 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2015. Der Gewinn verbesserte sich sogar um 55 Prozent auf 40,75 Millionen Dollar – da in der Wirtschaft aber auch das Einhalten hoher Erwartungen zählt, sackte die Netflix-Aktie nachbörslich diesen Werten zum Trotz um rund 15 Prozent nach unten.