Die Werte sinken kontinuierlich in den roten Bereich. Im Juli setzte die RTL-Morningshow «Guten Morgen Deutschland» ihren Abwärtstrend fort.
«Guten Morgen Deutschland» hat ein massives Quotenproblem. In den vergangenen drei Monaten sanken die Marktanteile der RTL-Morningshow sogar in den einstelligen Bereich und lagen damit deutlich unter dem Senderschnitt. Doch die Sommerpause bietet keine brauchbare Erklärung für diese Entwicklung – vielmehr hat es die Sendung mit einer extrem starken Konkurrenz zu tun. Wir blicken heute auf die Werte von «Guten Morgen Deutschland» seit Anfang Mai.
Nachdem «Guten Morgen Deutschland» bei den Umworbenen im Mai noch auf 11,1 Prozent Marktanteil zurückblicken durfte, sank dieser Wert im Juni deutlich – auf 9,9 Prozent. Die bisherigen Juli-Zahlen geben auch keinen Grund zur Hoffnung: nur 8,3 Prozent standen seit Beginn des Monats auf dem Papier. Blieben die Zuschauerzahlen im Mai und Juni noch recht stabil bei durchschnittlich 0,34 und 0,33 Millionen, erreichte die Frühstücksshow bei RTL im Juli nur noch 0,27 Millionen Interessierte. Doch trotz des Sommerlochs zeichnete sich zuletzt ein Abwärtstrend für «Guten Morgen Deutschland» ab. In unserem letzten Quotencheck (November 2015) erzielte die Morningshow im Schnitt noch 12,2 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe –mit einer ähnlich hohen Reichweite wie im Mai.
Selbst die EM-Berichterstattung seit Mitte Juni half der Sendung nicht weiter. Mit 9,3 Prozent Marktanteil waren die «Guten Morgen Deutschland»-Ausgaben während der Europameisterschaft sogar noch schwächer als eine durchschnittliche Ausgabe im Juni. Die Sommerpause inklusive der Ferien in manchen Bundesländern ist letztlich keine Erklärung für die sinkenden Werte der RTL-Sendung. Zum Vergleich: das «Morgenmagazin» im öffentlich-rechtlichen Rundfunk baute seine Marktanteile seit Mai deutlich aus, während die Werte der RTL-Show kontinuierlich sanken.
«Guten Morgen Deutschland» befindet sich jedoch vor allem mit dem «Sat.1 Frühstücksfernsehen» in ständiger Konkurrenz. Ein Duell, das die RTL-Sendung in der Regel verliert. Während die Morningshow bei Sat.1 im Juni (13.06) beispielsweise mit 18,0 Prozent Marktanteil die höchste Quote des laufenden Jahres erzielte, drückte man damit «Guten Morgen Deutschland» auf einen der miesesten Werte der letzten Monate: 6,8 Prozent. Zu Beginn dieser Woche generierte das «Frühstücksfernsehen» knapp über elf Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, während «Guten Morgen Deutschland» sich derzeit hauptsächlich im einstelligen Bereich bewegt.
Und auch das öffentlich-rechtliche «Morgenmagazin» ist der RTL-Sendung schon lange enteilt – einen ausführlichen Quotencheck hierzu gibt es am Freitag bei Quotenmeter.de. Das «MoMa» kam zuletzt im Schnitt auf 14,0 Prozent Marktanteil in der jüngeren Zielgruppe, beim Gesamtpublikum waren es gar 21,4 Prozent. Gegen diese Konkurrenz kommt «Guten Morgen Deutschland» mit seinen 8,3 Prozent (3+) seit Anfang Mai nicht an. Dabei hätte die RTL-Morningshow durchaus das Potenzial zu Höherem: mit 14,0 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe am 2. Mai zeigte «Guten Morgen Deutschland», dass es auch anders kann. Doch demgegenüber stehen eben auch Tiefstwerte im Bereich zwischen sechs und sieben Prozent.