Alle drei großen Sender informierten ihr Publikum auch am Samstag über die neuesten Erkenntnisse am Tag nach der Bluttat am Münchener Olympia Einkaufszentrum. Einmal mehr weit vorne: Die ARD.
Erst Nizza, dann Istanbul, dann Würzburg und jetzt München: In unschöner Regelmäßigkeit gibt es in diesen Tagen dramatische Vorfälle, die höchste Spontaneität und Flexibilität der Nachrichten-Redaktionen erfordern. Schon am Freitag berichteten die drei großen Sender umfassend von den Geschehnissen rund um das Olympia Einkaufszentrum, wo ein 18-jähriger Deutsch-Iraner wild um sich geschossen und damit für einen Abend lang weite Teile der Metropole lahm gelegt hatte. Und auch am Samstag gab es zahlreiche neue Entwicklungen und Erkenntnisse, über die ARD, ZDF und RTL ihr Publikum gerne informierten.
Am gefragtesten war dabei die Mischung aus
«Tagesschau» und anschließendem
«Brennpunkt» im Ersten: Um 20 Uhr sahen zunächst 4,50 Millionen Menschen zu, um 20:15 Uhr blieben noch 3,98 Millionen dran, womit die Marktanteile bei weit überdurchschnittlichen 21,9 sowie 18,0 Prozent lagen. Auch beim jungen Publikum fiel das Interesse angesichts von 14,4 und 12,5 Prozent bei maximal 0,80 Millionen beträchtlich aus. Am späten Abend gegen 23:30 Uhr sahen dann noch 1,83 Millionen die
«Tagesthemen», hiermit gingen dann deutlich weniger starke 11,1 Prozent des Gesamtpublikums sowie 4,4 Prozent der 14- bis 49-Jährigen einher.
ZDF und RTL: Vor allem am Vorabend aktiv
Das ZDF startete um 19 Uhr mit seinen auf gut eine halbe Stunde Laufzeit verlängerten
«heute»-Nachrichten, bevor um 19:35 Uhr ein 50-minütiges
«ZDF spezial» auf Sendung ging. Während die Hauptnachrichten mit 2,75 Millionen und 16,3 Prozent sehr stark liefen, hatte sich die anschließende Spezial-Ausstrahlung mit eher verhaltenen 2,19 Millionen und 11,0 Prozent zu begnügen. Bei den Jüngeren kamen 7,7 und 5,4 Prozent bei maximal 0,37 Millionen zustande. Das
«heute-journal» konnte sich aber am Spätabend problemlos gegen die ARD durchsetzen und generierte ab 23:25 Uhr sehr gute 15,6 und 8,3 Prozent bei immerhin noch 2,62 Millionen.
Und auch RTL nahm wie bereits am Freitag seinen Informationsauftrag durchaus ernst und präsentierte ab 18:45 Uhr ein auf 45 Minuten Sendezeit verlängertes
«RTL Aktuell». Dieses gelangte auf 2,20 Millionen Fernsehende und 13,5 Prozent Gesamt-Marktanteil. Während man also beim Gesamtpublikum den Kürzeren gegen das ZDF zog, war man mit 15,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen so stark frequentiert wie keine andere Nachrichtensendung