RTL II versuchte sich in dieser Woche daran, seine Kernkompetenz Dokusoaps auch am Samstagabend umfänglich auszuleben. Das deutsche Publikum wusste mehrheitlich Besseres mit seiner Zeit anzufangen und bescherte vor allem den «Wollnys» katastrophale Werte.
Wenn man nach einem Genre fragt, das charakteristisch für den Sender ist, dürfte die Antwort "Dokusoaps" im Falle von RTL II weit vorne rangieren. Mit oftmals inhaltlich sehr simpel gestrickten Formaten gelingt es dem Privatsender oftmals, allen kritischen Unkenrufen bezüglich der überschaubaren Qualität zum Trotz viele Menschen vor die heimischen Fernsehgeräte zu locken. Zwei Sendungen, die seit vielen Jahren charakteristisch für diese Programmfarbe sind, stellen
«Die Wollnys» und
«Frauentausch» dar, die in dieser Woche in Ermangelung besserer Alternativen auch den Samstagabend bestücken durften. Das deutsche Publikum erteilte diesem Konzept allerdings mehrheitlich eine Absage: Eine Doppelfolge der «Schrecklich großen Familie» kam zunächst ab 20:15 Uhr nicht über desolate 2,2 und 2,4 Prozent Zielgruppen-Marktanteil hinaus, beim Gesamtpublikum wurden bei jeweils 0,24 Millionen sogar nochmal deutlich schlechtere 1,0 Prozent generiert.
Um 22:05 Uhr folgte dann eine wie gewohnt zweistündige Präsentation des ritualisierten Familientausches zweier Mütter, der bei immerhin nun 0,50 Millionen Menschen Anklang fand. Hiermit verbunden war ein Gesamt-Marktanteil von 2,6 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen resultierten aus 0,33 Millionen durchschnittlich 5,1 Prozent Marktanteil. Hier also näherte man sich bereits erheblich dem Senderschnitt an.
Auch tagsüber setzte man übrigens voll und ganz auf seine ohnehin dominante Programmfarbe, ab 14 Uhr liefen hier
«Zuhause im Glück» mit 4,0 Prozent Zielgruppen-Marktanteil, zwei Folgen des
«Trödeltrupps» mit 5,1 und 4,5 Prozent sowie
«Die Reimanns» mit 4,6 Prozent. Die Zuschauerzahlen schwankten je nach Format und Ausstrahlungszeit zwischen 0,44 und 0,59 Millionen.