ProSieben will wie HBO werden

Überraschung bei ProSieben: Nachdem «Die Burg» gefloppt ist, will ProSieben scheinbar eine völlig neue Programmrichtung anstreben. Wie ProSieben-Chef Dejan Jocic (Foto) gegenüber dem "kress report" verlauten ließ, werde es ein Format wie «Die Burg» nicht mehr geben. "Durch die Aufteilung in Pöbel und Adel haben wir eine Situation geschaffen, die vergleichbar mit dem Film «Das Experiment» war. Das war nicht unsere Absicht. Im Mittelpunkt sollte die Zeitreise stehen. Wir wurden überrascht, welche Wendung die Show nahm", so Jocic.

Stattdessen will ProSieben künftig wieder mehr auf US-Inhalte setzen. Dabei werde die Reality-Dichte nach Angaben des Senderchefs zurückgehen. "Wir haben so viele gute Inhalte aus unserem Kernprogramm US-Fiction, sowohl bei den Serien, als auch bei den Blockbuster, dass wir kaum Platz für andere Produkte haben", erklärte Jocic. Auch im Unterhaltungsbereich will ProSieben neue Standpunkte setzen. Man konzentriere sich auf große Entertainment-Shows und innovative Formate. Zudem sollen im Herbst einige einproduzierte Serien an den Start gehen.

So orientiert sich der Münchner Sender nun an der US-Pay-TV-Plattform HBO. "Mit verrückten Ideen, überraschenden Inhalten und vor allem hochwertiger Produktion", so Jocic.
11.02.2005 22:28 Uhr  •  Andreas Markhauser Kurz-URL: qmde.de/8706