Dabei will Sky im Sportbereich weit mehr als die Bundesliga sein. Wahrnehmung hin oder her: Die Quoten sind stabil, jüngst sogar leicht steigend gewesen.
Rund 40 Prozent Marktanteil generieren die Sender abseits der großen Vollprogramme Tag für Tag - Tendenz zunehmend. Der Markt der Kleinen ist längst ebenso attraktiv wie umkämpft. Und neue Sender stehen schon in den Startlöchern. In dieser Serie checken wir die Lage der "Kleinen" - und bieten einen Ausblick auf die Zukunft. In dieser Woche: Die gute, alte Heimat für Sportfans. Aber eine, die sich jetzt mehr denn je beweisen muss.
Hard Facts
Sky Sport ging unter diesem Namen im Juni 2009 auf Sendung – und war direkter Nachfolger des Premiere Sportportals und seiner verschiedenen Optionssender. Premiere selbst sendet bereits seit 1991 Sport. Die erste Live-Übertragung einer Bundesliga-Partie im Bezahlfernsehen datiert auf den 2. März 1991, damals kickten Frankfurt und Kaiserslautern gegeneinander. Mit Start der Saison 2000/2001 wurden erstmals alle 306 Bundesliga-Spiele live entweder einzeln oder auch in der inzwischen legendär gewordenen Konferenz übertragen.
Die größten Hits
Ohne Frage: Die Bundesliga ist das größte Zugpferd von Sky Sport – samstags schauen in der Regel zwischen einer und eineinhalb Millionen Menschen zu. An besonders spannenden Spieltagen erreicht Sky Sport zwischen 15.30 und 17.30 Uhr sogar die Marktführung; um die 20 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe sind in der Spitze möglich. Und wenn der „deutsche Clasico“, also das Spiel zwischen den Bayern und Dortmund ansteht, fallen regelmäßig Rekorde. 1,87 Millionen Menschen sahen im März 2016 das Spiel der beiden Teams und somit noch einmal 0,01 Millionen mehr als bisher die meistgesehene Einzelübertragung (der vorherige Rekord stammte aus dem November 2013). Der All-Time-Rekord für eine Sky-Sendung mit mehreren Optionen datiert derweil noch auf den April 2012: Damals ging es kurz vor Schluss der Saison quasi in einem Spiel um die Meisterschaft - und dieses Duell zwischen rot und gelb fand an einem Mittwochabend statt. Zusammen mit den damals anderen Einzelspielen und der Konferenz generierte Sky Sport an jenem Abend im Schnitt 2,02 Millionen Zuseher.
Die jüngsten Flops
Es ist ausgesprochenes Ziel der Sky-Chefetage in den Köpfen der Menschen zu verankern, dass Sky Sport weit mehr ist als nur Bundesliga- und Champions-League-Fußball. Bis dato kommt neben Fußball nur die Formel 1 noch auf regelmäßig anständige Ergebnisse. Die Handball-Champions-League aber etwa – sportlich gesehen ebenfalls nicht von schlechten Eltern – landet meistens bei nur um die 20.000 – 30.000 Zuschauer – freilich zu wenig, um wirklich bestehen zu können. In Sachen Eigenproduktionen ergibt sich ein ähnliches Bild: Hier funktioniert zwar «Sky 90» als Abschluss des Bundesliga-Sonntags mit in der Regel sechsstelligen Zuschauerzahlen, das einst freitags gezeigte «Mein Stadion» und auch die Unterhaltungsshow «Samstag Live» wurden inzwischen beendet, weil die Resonanz des Publikums letztlich doch zu gering war.
Hinter den Kulissen
Verantwortlich für die generelle Ausrichtung von Sky Sport ist Roman Steuer, der schon bis Mitte 2011 die Geschicke als Sportchef leitete. Dann ging er für viereinhalb Jahre zu Sky Sport News HD, den Nachrichtensender des Hauses und baute diesen auf. Im Sommer 2015 wechselte er zurück. Steuer ist quasi das Rädchen zwischen der obersten Chefetage und den direkt inhaltlich verantwortlichen. Für Struktur der Sendungen und Ausgestaltet zeichnet Live-Sport-Chef Burkhard Weber verantwortlich, der seit 2011 beim Unternehmen ist.
Alles auf die Quote:
Sky Sport schloss die zurückliegende TV-Saison mit 1,0 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen und 0,7 Prozent bei den Jungen ab. Trotz geringerer technischer Reichweite liegt man somit vor den Free-TV-Sendern Eurosport und teils auch Sport1. Gegenüber der Saison 14/15 gewannen die Sportsender des Anbieters 0,1 Prozentpunkte hinzu. In der Saison 12/13 waren die Sportinhalte von Sky schon einmal bei einem Prozent in der Zielgruppe gelandet.
Was bringt die Zukunft?
Mit der Verlängerung der Bundesligarechte bis ins Jahr 2021 ist der elementare Grundstein für eine gesunde Entwicklung in den kommenden Jahren gelegt worden. Allerdings: Der Sportmarkt ist härter umkämpft denn je: Echte Konkurrenz um die Aufmersamkeit des Zuschauers kommt von allen Ecken und Enden. Die Telekom startet neben ihrem Basketball-Angebot auch Eishockey-Sender, DAZN geht mit einer Fülle an Live-Rechten in Deutschland an den Start. Sky hat sich ab 2017 mit umfangreichem Live-Tennis gewappnet und will somit vor allem die Werktage pimpen. Und wie sich die Attraktivität der Bundesliga entwickelt, wird ganz davon abhängen, ob die 17 restlichen Vereine der aktuellen Übermacht des FC Bayern München endlich Herr werden. Ist die Meisterschale irgendwann zum siebten Mal in Folge auf dem Münchner Marienplatz gesehen worden, könnte es für manchen Fan dann doch langweilig werden…