So wurde «Alles was zählt» damals geboren

Die RTL-Soap steuert auf ihr Zehnjähriges zu. Ganz zu Beginn wie auch heute hätten die Marktanteile in der Zielgruppe höher sein können.

Mit einer dramatischen Special-Woche wird die von RTL um 19.05 Uhr gezeigte Daily «Alles was zählt» Anfang September ihren zehnten Geburtstag feiern. „Eigentlich hatte sich die Keimzelle bereits zu meiner Zeit als Producer bei «Unter uns» entwickelt – ohne, dass ich es bewusst gesteuert habe“, berichtet Guido Reinhardt, heute UFA-Produzent, über die Phase noch weit vor dem Start der Eislauf-Serie. „Ich konnte Tanja Szewczenko, die zu dem Zeitpunkt als Schauspielerin von mir besetzt worden war, überzeugen, nach Beendigung ihrer aktiven Profikarriere als Eiskunstläuferin, für «Unter uns» noch einmal aufs Eis zurück zu kehren. Hierbei hatte ich ein regelrechtes Gänsehaut-Gefühl, mein Bewusstsein war hellwach und die Vision für AWZ war geboren. Der Kern der Idee, also die Heldenreise einer Eiskunstläuferin zu erzählen, sei ihm übrigens beim Wandern und passenderweise knapp unterhalb des Gipfels gekommen.

RTL zeigte damals auf dem heutigen Sendeplatz der Soap noch das Magazin «Explosiv», dessen Quoten aber rückläufig waren – auch weil Sat.1 inzwischen mit der ebenfalls von Reinhardts Firma Telenovela «Verliebt in Berlin» vorbeigezogen war. „Wir wussten von Anfang, dass wir gegen unsere hauseigene Produktion «Verliebt in Berlin» laufen werden. Unser Credo war daher: Wir haben eigentlich keine Chance, aber lasst sie uns nutzen“, erinnert sich Reinhardt heute. „Letztendlich hat uns auch der Durchhaltewille des Senders RTL maßgeblich dabei unterstützt – und vorneweg Anke Schäferkordt. Sie war tatsächlich unser erster Fan. Tanja selbst hat uns mit tausenden von Geschichten, Anekdoten und Details aus ihrem Leistungssportleben rund um das Eiskunstlaufen von Anfang an begleitet und bereichert.“

Der Start war so schwer, vielleicht gar schwerer als erwartet. Die Serie hatte zunächst mit schwachen Quoten zu kämpfen, in der ersten Woche wurden maximal 12,6 Prozent in der Zielgruppe erreicht. Es gab aber schnell positive Vorzeichen, vor allem weil das in eine zweite Staffel gegangene «Verliebt in Berlin» von Sat.1 nicht so angenommen wurde, wie erhofft. Entsprechend schaffte die Eislauf-Soap von RTL in ihren ersten Folgen sogar noch den Sprung auf 16,5 Prozent.

Heute ist man wieder ein Stück darunter angekommen. In der zurückliegenden Woche schwankten die Marktanteile bei den klassisch Umworbenen zwischen 11,6 und 13,1 Prozent bei den Umworbenen. Im Schnitt holte man somit 12,4 Prozent bei den Leuten zwischen 14 und 49 Jahren. Angesichts der parallelen Olympia-Konkurrenz kein verkehrter Wert – das Sport-Großereignis aber gilt hier nicht wirklich als Entschuldigung. In den Wochen vor Rio 2016 landete die Serie teils sogar bei weniger als zwölf Prozent im Wochenschnitt.


Was passiert in der Jubiläums-Woche?


Ein wichtiger Tag für die Figuren steht an: Diana kann als Botschafterin die EM nach Essen und damit eine Wildcard für Marie holen. Diana ist nur mäßig verwundert, als Jenny mit einer Intrige ihren Auftritt zu verhindern versucht. Durch ein berührendes Gespräch mit Deniz wachgerüttelt, will Jenny ihre Aktion zwar rückgängig machen, doch Diana wusste sich bereits selbst zu helfen und eröffnet pünktlich die Eis-Gala. Während sich Diana souverän und strahlend als EM-Botschafterin präsentiert, kostet es sie hinter den Kulissen Mühe, sich Ingo gegenüber ihren Liebeskummer nicht allzu sehr anmerken zu lassen. Doch nachdem Marie und Michelle mit ihrer Kür begeistert haben, ist es nun an Diana, das Komitee zu überzeugen, die EM in Essen auszurichten.

Für Lena und Marian startet ihr fünfter Hochzeitstag denkbar unterschiedlich: Marian plant mit Thomas' und Leos Hilfe, Lena mit einem neuen Heiratsantrag zurückzugewinnen und Lena freut sich derweil auf das Date mit Patrick. Zu ihrer Enttäuschung muss Patrick die Verabredung jedoch absagen und Lena macht sich nicht ahnend, dass Marian dort auf sie wartet, auf den Weg in die Kneipe. Da taucht Patrick unerwartet doch noch auf.

Richard Steinkamp macht sich derweil Sorgen um seine Frau Simone – denn sie ist schon länger als üblich verschwunden. Als Carmen Richard nach einer Odyssee durch das Zentrum endlich findet, bricht sie aufgelöst in seinen Armen zusammen und erzählt ihm von der Erpressung. Natürlich sagt Richard Carmen seine Hilfe zu, doch als die beiden mit den 50.000 Euro zu Carmens Erpresser wollen, ist dieser verschwunden - und mit ihm Simone.
17.08.2016 09:28 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/87512