Von Staffel zu Staffel stiegen die Quoten von «Castle» – die finale Staffel beendete diesen Trend. Unter anderem hat die Sommerpause der achten Season der US-Serie massiv geschadet.
Quotenübersicht «Castle»
- Staffel 1: 4,9% (kabel eins)
- Staffel 2: 5,6%
- Staffel 3: 5,8%
- Staffel 4: 5,9%
- Staffel 5: 7,4%
- Staffel 6: 8,3% (Sat.1)
- Staffel 7: 9,1%
Marktanteil 14-49
Als einst die Einschaltquoten von
«Castle» bei kabel eins den Senderschnitt weit überschritten, konnte man als großer Bruder Sat.1 nicht widerstehen: nach der fünften Staffel, in der die US-Serie starke 7,4 Prozent Marktanteil verbuchte, wechselte «Castle» den Sender. Doch zum großen Quotenhit entpuppte sich das Werk von Andrew Marlowe nicht – die Quoten stiegen zwar weiterhin leicht an, dennoch kamen sie kaum über den Sat.1-Senderschnitt hinaus. Dabei war die siebte Staffel, die bis in den Februar 2016 lief, mit 1,92 Millionen Zuschauern und schönen 9,1 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe die bisher erfolgreichste.
Die finale Staffel «Castle» ging in dieser Woche auch in Deutschland zu Ende – kurz vor dem Beginn der neuen TV-Saison und in einer recht beliebigen Dreifach-Programmierung in der Primetime. Der Übergang zwischen der siebten und achten Season war im deutschen Free TV recht nahtlos, was den Einschaltquoten durchaus zugutekam. Ging die siebte Runde am 8. Februar mit 1,91 Millionen Zuschauern zu Ende, begann die achte eine Woche später mit 1,98 Millionen Interessierten. Doch die auf den ersten Blick recht hohe Reichweite drückte sich nun mal nicht in zufriedenstellenden Markanteilen aus. Die erste Folge der achten Staffel – „Er“ – verzeichnete nur 7,6 Prozent bei den Umworbenen und 5,7 Prozent beim Gesamtpublikum und landete damit jeweils deutlich unter dem Senderschnitt.
«Castle» hatte fortan weiter mit dem Senderschnitt zu kämpfen und kam erst kurz vor der Sendepause am 21. März auf einen grünen Zweig. An diesem Abend generierte die Serie mit 9,3 und 10,2 Prozent die beiden höchsten Marktanteile der gesamten Staffel und lag damit das einzige Mal im zweistelligen Bereich. Im Verlauf der gesamten Season kam «Castle» allerdings nur drei Mal über den Senderschnitt hinaus – bei insgesamt 22 Folgen ein ernüchterndes Ergebnis.
Man muss feststellen, dass man der Serie mit der viermonatigen Sendepause einen Bärendienst erwiesen hat. Erzielten die ersten zehn Episoden noch 8,6 Prozent Marktanteil – womit man am Senderschnitt zumindest schnupperte, aber unter den Werten der siebten Season lag – kamen die darauffolgenden Folgen in der Sommerpause ab dem 11. Juli nur auf durchschnittlich 7,3 Prozent Marktanteil. Als Folge recht enttäuschender Werte änderte Sat.1 nach drei Wochen auch die Frequenz der Neuausstrahlungen – von nun an zeigte man nur noch eine frische Folge pro Woche. Doch auch diese Strategie ging nicht auf: mit 7,1, 7,9 und 6,8 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe enttäuschten die Episoden um 20.15 Uhr erneut.
Auch die recht stabile Fanbasis brach in den Sommermonaten zusammen. Lockte die Serie während der ersten zehn Episoden Ende des Winters noch durchschnittlich 2,10 Millionen Zuschauer an, waren es ab Juli nur noch 1,58 Millionen. Knapp ein Viertel der Fans verschwand. Und auch das Finale der Serie vermochte die Gesamtbilanz nicht zu verbessern. Nur die allerletzte Folge kratzte nach 22 Uhr mit 8,8 Prozent am Senderschnitt und erreichte immerhin noch 1,77 Millionen Fans – die höchste Reichweite seit Ende März. Angesichts der beiden zuvor gezeigten Folgen, die deutlich geringere 6,5 und 6,1 Prozent Marktanteil erzielten, war das Ende der Serie fast schon versöhnlich.
In der Endabrechnung verzeichnete die finale Staffel «Castle» in der werberelevanten Zielgruppe im Schnitt schwache 7,9 Prozent Marktanteil, während es beim Gesamtpublikum ebenso enttäuschende 6,0 Prozent waren. Damit war die achte Staffel die bis dato schwächste bei Sat.1, lag aber noch in allen Belangen über den Werten der ersten fünf Runden bei kabel eins. Durchschnittlich schalteten 1,82 Millionen Zuschauer ein, wovon 0,82 Millionen zwischen 14 und 49 Jahre alt waren. Nach einer ordentlichen siebten Staffel mit 9,1 Prozent bei den Umworbenen war das Finale von «Castle» somit eine ziemliche Enttäuschung.