Einen wirklichen Verlierer kannte das spannende Duell zwischen Balder und von Sinnen auf der einen und Joko und Klaas auf der anderen Seite nicht. Beim jungen Publikum lag ProSieben knapp vorne - hatte allerdings klare Verluste gegenüber der Format-Premiere zu beklagen.
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Unsere Kritik zu «Die Kirmeskönige»
Es schien fast, als hätten die Verantwortlichen der großen deutschen Sender Hella von Sinnen und Hugo Egon Balder mittlerweile für die große Fernsehbühne abgeschrieben, doch mit
«Die Kirmeskönige» erfuhren die beiden am Samstagabend ein überraschendes Comeback - nicht zuletzt auch deshalb, weil ihnen nicht nur die RTL-Primetime anvertraut wurde, sondern auch noch fast vier Stunden Sendezeit. Auf einer echten Kirmes sollten zahlreiche Sendergesichter und eben das Moderationsduo beweisen, dass die ähnlich konzipierte Sat.1-Show «Jetzt geht's auf den Rummel» eher an der Umsetzung denn an der Grundidee krankte. Und dies ging auch durchaus auf.
Dabei lief es beim Gesamtpublikum in Anbetracht von nur 1,97 Millionen Zuschauern sowie einem Marktanteil von 9,5 Prozent gar nicht mal so überragend - um nicht zu sagen: Selbst an diesem aufgrund der heißen Temperaturen äußerst schwach frequentierten Samstagabend kam lediglich ein durchschnittlicher Marktanteil zustande. Eine gewisse Genugtuung für das Kultduo, dem in den vergangenen Jahren nicht selten vorgehalten wurde, keine zeitgemäße Unterhaltung mehr auf die Beine gestellt zu bekommen, dürften aber die klar überdurchschnittlichen 14,9 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe gewesen sein, die aus einer Reichweite von 1,05 Millionen resultierten.
«Beste Show der Welt» verliert ein wenig, bleibt aber stark
Im direkten Wettbewerb dazu setzte ProSieben auf die zweite Folge von
«Die beste Show der Welt», die übrigens ebenfalls beinahe bis Mitternacht lief und sich somit quasi ein 1:1-Duell mit den «Kirmeskönigen» liefern musste. Gänzlich ohne Verschleiß ging dieser harte Kampf nicht über die Bühne: Statt grandioser 17,1 Prozent, wie sie noch zum Auftakt vor knapp vier Monaten zu Buche gestanden hatten, standen diesmal etwas weniger herausragende 15,7 Prozent bei 1,13 Millionen Fernsehenden auf dem Papier. Insgesamt entsprachen 1,40 Millionen Interessenten immerhin noch 6,6 Prozent - nach auch hier noch besseren 7,6 Prozent bei 1,96 Millionen für das Debüt.
Joko und Klaas oder Balder und von Sinnen: Wofür haben Sie sich entschieden?
Intelligenter als damals fiel allerdings die Programmierung des Anschlussprogramms aus, das diesmal aus einer alten Folge des
«Duells um die Welt» bestand und auch ab 23:45 Uhr noch überzeugende 7,4 Prozent Gesamt- sowie 13,4 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei 0,57 Millionen Zuschauern einbrachte. Ende April hatte man hier noch den Thriller «The Experiment» versendet und war im Zuge dessen erheblich auf miese 4,5 und 8,3 Prozent bei 0,50 Millionen abgesackt. Unterm Strich also kann auch der Unterföhringer Sender mit dem Abschneiden am Samstagabend wohl äußerst gut leben - zumal man ja in der Zielgruppe auch noch den Tagessieg für sich zu beanspruchen wusste.