Toller Einstand für «The Night Manager» im Free TV

Der ZDF-Film «Ein Geheimnis im Dorf - Schwester und Bruder» war klarer Primetime-Sieger. Doch das kurze Interview mit Außenminister Steinmeier im Ersten war eine mächtig schwache Konkurrenz.

Für insgesamt zwölf Emmy-Awards, darunter jener für die beste Miniserie, wurde Susanne Biers «The Night Manager» nominiert – eine große Errungenschaft für die Adaption des gleichnamigen Romans von John le Carré. Der Kritikerliebling verfolgt den Weg des Ex-Soldaten Jonathan Pine (Tom Hiddleston), der im Auftrag des britischen Geheimdienstes dem internationalen Waffenhändler Richard Roper (Hugh Laurie) das Handwerk legen soll.

Der Erfolg des bis gestern nur bei Amazon Prime abrufbaren Agenten-Thrillers verhalf ihm sogar in das Hauptprogramm des ZDF. Und die positive Bilanz der Serie ließ sich auch in ein großes Zuschauerinteresse übersetzen. Am späteren Montagabend zeigte der Mainzer Sender die ersten beiden Folgen an einem Stück und überzeugte damit 2,60 Millionen Zuschauer ab drei sowie 0,69 Millionen zwischen 14 und 49. Beim Gesamtpublikum verbuchte «The Night Manager» sehr gute 14,1 Prozent Marktanteil und lag damit 1,2 Prozentpunkte über dem Senderschnitt. Bei den Jüngeren war die Spanne zwischen Senderschnitt und Marktanteil sogar noch höher: 9,3 Prozent erzielte die Serie am Abend und rangierte damit fast drei Prozentpunkte über den üblichen Werten des ZDF in dieser Zielgruppe.

Zuvor zeigte das ZDF zur besten Sendezeit den österreichischen Film «Ein Geheimnis im Dorf - Schwester und Bruder», wofür sich insgesamt 5,22 Millionen Zuschauer interessierten. Damit war der Streifen das meistgesehene Programm am Montag. Beim Gesamtpublikum kann der Film auf starke 17,6 Prozent Marktanteil verweisen, bei den Jüngeren waren es gute 7,5 Prozent.

Gleichzeitig zeigte Das Erste ein viertelstündiges Interview mit Außenminister Frank-Walter Steinmeier, das jedoch nur wenige interessierte. «Farbe bekennen» erreichte insgesamt nur 1,82 Millionen Zuschauer ab drei sowie 0,28 Millionen zwischen 14 und 49, womit Das Erste im Vergleich zur «Tagesschau» weit über die Hälfte der Zuschauer verlor (4,53 Mio.). Beim Gesamtpublikum standen richtig miese 6,4 Prozent zu Buche, bei den Jüngeren waren es genauso schlechte 3,0 Prozent.

Für den anschließenden «Lebensmittel-Check mit Tim Mälzer» kamen 2,07 Millionen vor die Fernsehgeräte, was zu miesen 6,9 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum und durchwachsenen 6,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen führte. «Hart aber fair» war ab 21.15 Uhr deutlich gefragter: 2,58 Millionen schalteten in den Talk mit Frank Plasberg – das war allerdings eine Reichweite, die nicht mal zu einem zweistelligen Marktanteil führte (9,2 Prozent).
30.08.2016 10:04 Uhr  •  Robert Meyer Kurz-URL: qmde.de/87777