Joiz: Neuer Inhaber, neue Ausrichtung

Unruhige Tage beim Jugend-Kanal joiz: Ein neuer Inhaber will den Kanal total umkrempeln. Die Möbelpacker waren schon da.

Der Jugendsender joiz steht vor einem erneuten Umbruch: Nach der Insolvenz des Muttersenders aus der Schweiz, gelang es binnen weniger Tage einen neuen Mehrheitseigner zu finden: Medienberichten zufolge handelt es sich dabei um Uwe Fabich, ein Berliner Immobilien-Unternehmer. Weiterhin zu 20 Prozent an dem Kanal beteiligt ist zudem die Mediengruppe DuMont. Tage nach der Übernahme sprach Fabich nun in einem Interview mit dem Portal gründerszene.de über seine ersten Handlungen. Dazu gehörte auch die Entlassung von Geschäftsführerin Britta Schewe. Joiz habe in den letzten zwei, drei Jahren Millionen-Verluste gemacht und sie sei da die Geschäftsführerin gewesen, erklärte er. Da sei klar, warum die Kündigung kam.

Andere Quellen sprechen derweil davon, dass die finanzielle Situation von joiz zuletzt deutlich besser war. Fabich will den Sender nun auch inhaltlich umkrempeln. „Auf jeden Fall werden die Moderatoren keine Games oder so einen Scheiß in der Sendung besprechen“, zitiert ihn die Seite gründerszene.de. Er habe kein Interesse einen Teenager-Sender für 12- bis 14-Jährige zu führen, erklärte Fabich, der sich vorstellen kann, nun ein Musikprogramm aufzubauen. Das stößt intern schon auf erste Kritik: Kevin Klose, Moderator bei joiz, twitterte am Montagabend: „Denn Games sind aktuell ja 'ne kleine Nummer, richtig? Tja, wir haben ein super Brain in den eigenen Reihen.“

Von Statten gehen soll der Umbau zudem an neuem Standort. Neue Heimat des neuen Senders, dessen Name auch noch nicht feststeht, wird das alte Funkhaus in Berlin-Oberschöneweide. Teile der Crew von joiz Germany sollen übrigens behalten werden.
06.09.2016 08:02 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/87918