Der Rundfunkrat genehmigt den Erwerb von Bundesligalizenzen durch die ARD, legt den Sendern aber näher, eigene Programmstärken zu entwickeln.
So sehr Fernsehdeutschland Fußballübertragungen mit hohen Quoten belohnen mag: Die steigenden Kosten von Sportlizenzen, insbesondere der Bundesligarechte, werden immer schärfer kritisiert. Dass die ARD dennoch die Übertragungsrechte an den Spielzeiten 2017/2018 bis 2020/2021 erworben hat, wurde durch den WDR-Rundfunkrat nun genehmigt – wenngleich auch der Rundfunkrat Kritik daran äußerte.
In einer Pressemitteilung erläutert die Vorsitzende des Rundfunkrats, Ruth Hieronymi: „Der WDR-Rundfunkrat sieht die ARD und damit den WDR in der Sportberichterstattung vor vielfältigen Herausforderungen.“ Diese Herausforderungen bestünden unter anderem daraus, dass die dem öffentlich-rechtlichen Sender sowohl ihre Legitimation beweisen, aber zugleich nicht Unsummen für eine Programmfarbe ausgeben sollten.
So lassen die Mitglieder des WDR-Aufsichtsgremiums wissen, dass sie sich der „wertvolle[n] gesellschaftsverbindende[n] Funktion des Sports“ bewusst seien. Allerdings sollten die öffentlich-rechtlichen Sender keineswegs „den teilweise übertriebenen Kommerz, besonders im Profi-Fußball“ unterstützen. Die Vorsitzende macht einen vorsichtigen Lösungsvorschlag: „ARD und WDR müssen eigene Stärken ausbauen - dazu gehören investigative und fundierte Berichte jenseits der reinen Übertragung von Wettkämpfen und auch der programmliche Aufbau weiterer Sportarten neben den Massenattraktionen.“