Ausgeraten: ProSieben zieht Reißleine beim «Risky Quiz»

Die Premierenfolge hatte die Marktanteile am Montag mehr als halbiert. Daher wird ab sofort das Programm geändert.

Unsere Kritik zum Showneustart

Ein keckes, sich rasch erschließendes Konzept mit Potential für Spannung und Witz: Wie gut kennt Michaelsens Kandidat seine andere Hälfte? Werden die für sie leichteren Fragen ausgesucht? Dies führt sowohl zu einer dramatischen Fallhöhe als auch zu der einen oder anderen komischen Situation, etwa, wenn Mertz‘ Kandidat ganz anders reagiert als vorhergesehen. Die Laufzeit von 60 Bruttominuten ist angemessen – es ist nicht der nunmehr im Privatfernsehen übliche, schlichte Showideen erdrückende Bombast, aber lang genug, dass aus der Verwirrung der Teilnehmer viel Witz und Anspannung gemolken wird.
Mehr in: "«Risky Quiz»: Noch ein klein wenig entschlacken, bitte!" von Sidney Schering

Es gibt nicht allzu viele Formate, die nach nur einer einzigen Folge wieder in der Versenkung verschwunden sind: Das «Risky Quiz» hat zumindest den ersten Schritt getan, dazu zu gehören. Bei seiner Premiere hatte die von Jeannine Michaelsen und Aurel Mertz moderierte Ratesendung die Quoten des Lead-Ins («The Big Bang Theory») mehr als halbiert. Während eine Doppelfolge der Sitcom 18,3 und 17,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe einstrichen, landete das «Risky Quiz» nur bei 7,8 Prozent.

Ab kommendem Montag zeigt ProSieben daher kurzerhand zwei weitere Wiederholungen von «The Big Bang Theory». Die Sitcom ist dann also wieder mit vier Ausgaben und bis ran an «Circus HalliGalli» im Abendprogramm vertreten.

Via Twitter erklärte ProSieben, dass die ausstehenden vier Episoden des «Risky Quiz» im kommenden Jahr gezeigt werden sollen. Unklar ist dabei, auf welchem neuen Sendeplatz dies geschehen wird. Außerhalb der Primetime – und nur da kann es sinnig sein, die Sendung weiter zu machen – hat ProSieben keine wirklichen Flächen für ein Rateformat. Oder erbarmt sich etwa ein anderer Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe dem Format?

08.09.2016 08:32 Uhr • Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/87963