77. Academy Awards: Die fünf meistnominierten Schauspieler

Schauspieler gibt es viele. Doch nicht immer bedeutet Quantität auch Qualität. Einige Leinwandgrößen konnten die Academy allerdings vom Gegenteil überzeugen.



Die Nummer eins bei den Nominierungen zu den Academy Awards ist die mittlerweile 55jährige Meryl Streep, die 1949 in Summit, New Jersey, geboren wurde. Ihren ersten Leinwandauftritt hatte sie in dem Fernsehfilm «Secret Service» (1977). Der große Durchbruch gelang Streep 1979 mit der Nominierung als beste Nebendarstellerin in «The Deer Hunter – Die durch die Hölle gehen». Zwölf Nominierungen sollten folgen. Im folgenden Jahr wurde die Schauspielerin für «Kramer vs. Kramer» mit dem Oscar ausgezeichnet. 1982 ging Meryl Streep mit «Die Frau des französischen Leutnants» leer aus, 1983 holte sie aber den Oscar für «Sophies Entscheidung». Für ihre Weiteren neun Nominierungen, «Silkwood» (1984), «Jenseits von Afrika» (1986), «Wolfsmilch» (1988), «Ein Schrei in der Dunkelheit» (1989), «Grüße aus Hollywood» (1991), «Die Brücken am Fluss» (1996), «Familiensache» (1999), «Music of the Heart» (2000) und «Adaption» (2003) erhielt sie keinen Preis. Auch in den nächsten Monaten wird sich Streep nicht ausruhen: Sechs neue Filme kommen von ihr in die Kinos.



Die am 12. Mai 1907 geborene Katharine Hepburn liegt mit ihren zwölf Nominierungen an zweiter Stelle. Hepburn starb am 23. Juni 2003 in Connecticut. Mit 25 Jahren spielte sie erstmals in dem Kinofilm «Eine Scheidung» mit. In dem Film von 1932 verkörperte Hepburn Sydney Fairfield. Bereits für ihren dritten Film, direkt nach «Christopher Strong», wurde sie als beste Schauspielerin nominiert – und 1934 mit dem Oscar ausgezeichnet. Bei den Nominierungen für ihre nächsten acht Filme ging die Akteurin leer aus. Sie wurde jeweils als beste Schauspielerin in «Alice Adams» (1936), «Die Philadelphia Story – Die Nacht vor der Hochzeit» (1941), «Die Frau, von der man spricht» (1943), «Die Africa Queen» (1952), «Der Traum meines Lebens» (1955), «Der Regenmacher» (1956), «Plötzlich im letzten Sommer» (1959) und «Long Day’s Journey Into Night» (1962) mit dem Oscar nominiert. Auch für «Rate mal, wer zum Essen kommt» (1958), «Der Löwe im Winter» (1968) und «Am goldenen See» (1982) gewann sie den begehrten Preis. Insgesamt bekam Hepburn vier Oscars. Ihr letzter Film war «Eine Weihnacht», der 1994 für das Fernsehen gedreht wurde.



Auf Augenhöhe mit Hepburn ist Jack Nicholson. Der 57jährige gebürtige Neptuner (New Jersey) gewann insgesamt drei Academy Awards. Mit «Easy Rider» war Nicholson erstmals 1970 nominiert. Ein Jahr später bekam der 57jährige die zweite Oscar-Nominierung, nun für seinen Kinofilm «Ein Mann sucht sich selbst». 1976 ging der erste Oscar mit «Einer flog übers Kuckungsnest» an den sympathischen Schauspieler. Für «Zeit der Zärtlichkeit» (1984) und «Besser geht’s nicht» (1998) gewann er ebenfalls Oscars. Mit den Filmen «Das letzte Kommando» (1974), «Chinatown» (1975), «Reds» (1982), «Die Ehre der Prizzies» (1986), «Wolfsmilch» (1988), «Eine Frage der Ehre» (1993) und «About Schmidt» ging er leer aus.



Bette Davis und Laurence Oliver teilen sich den vierten Platz von jeweils zehn Nominierungen. Davis wurde am 5. April 1908 geboren und verstarb in einem Krankenhaus am 6. Oktober 1989 in Frankreich. Als Laura Madison in «The Bad Sister» aus dem Jahre 1931 war Bette Davis erstmals auf der Leinwand zu sehen. Erstmals war sie 1935 für «Of Human Bondage» nominiert. Ein Jahr später gewann sie den Oscar für «Dangerous». Mit dem Kinofilm «Jezebel – die hoshafte Lady» gewann die Schauspielerin 1939 ihren zweiten und letzten Oscar. «Opfer einer großen Liebe» (1940), «Das Geheimnis von Malampur» (1941), «Die kleinen Füchse» (1942), «Reise aus der Vergangenheit» (1943), «Das Leben des Mr. Skeffington» (1945), «Alles über Eve» (1951), «The Star» (1953) und «Was geschah wirklich mit Baby Jane?» (1962) waren zwar für die begehrte Trophäe nominiert, die Preise gingen aber an die Konkurrenz. Der letzte Film mit Bette Davis war 1989 «Tanz der Hexen», indem sie Miranda Pierpoint verkörpert.



Der Brite Laurence Oliver kann ein ähnliches Leben wie Bette Davis aufweisen. Oliver ist am 22. Mai 1907 geboren und starb am 11. Juni 1989. Mit 29 Jahren wurde Oliver erstmals für den Oscar nominiert. Der Film «Stürmische Höhen» überzeugte die Academy, so dass sie ihn für einen Oscar nominierten. Im darauf folgenden Jahr wurde er für «Rebecca» nominiert- ging aber erneut leer aus. 1947 wurde Oliver als bester Schauspieler und als Produzent (Bester Film) für «Heinrich V.» nominiert – die Preise räumte aber die Konkurrenz ab. Eine weitere Nominierung folgte zwei Jahre später. Er wurde für «Hamlet» als bester Schauspieler, für den besten Film und als bester Regisseur nominiert. 1949 war der Brite der Gewinner im Bereich des besten Schauspielers und griff auch den Preis für den besten Film ab. Die weiteren sechs nominierten Filme, «Richard III.» (1957), «Der Komödiant» (1961), «Othello» (1966), «Mord mit kleinen Fehlern» (1973), «Der Marathon Mann» und «Boys from Brazil» (1979), erhielten keinen Oscar.
18.02.2005 16:32 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/8813