Die ARD-Vorabendserie hat derzeit nicht weniger als die beste Phase ihrer bisherigen Laufzeit.
«In aller Freundschaft» - das ist inzwischen längst nicht nur Leipzig, sondern auch Erfurt. Seit Januar 2015 erzählt Das Erste in einem Ableger Geschichten eines jungen Mediziner-Teams, das Patienten in Erfurt betreut. Das Ziel war klar: Die großen Erfolge, die das Original Dienstag für Dienstag in der Primetime einfährt, auch in den Vorabend zu übertragen. Das gelang zumindest zum Start – dank cleverer Verknüpfung mit der Hauptseite – ziemlich gut. Die damals gemessenen zwölf Prozent Marktanteil zum Debüt im Gesamtmarkt waren auf lange Zeit das beste Ergebnis der Serie. Genauer gesagt: Eineinhalb Jahre oder 56 Folgen lang. Im Juni 2016 nämlich kam das Ensemble rund um Roy Peter Link in tragender Rolle auf den aktuell noch geltenden Top-Wert von 12,1 Prozent Marktanteil.
Ohne Frage: Vor allem jüngst profitieren die Weißkittel vom großen Erfolg der Quizsendung «Wer weiß denn sowas?» in den 50 Minuten zuvor. Allerdings schafft es die Klinikserie auch, mehr Zuschauer an den Schirmen zu halten als andere Formate, die im Ersten um 18.50 Uhr laufen. Seit Ende August zurück aus der Sommerpause legt die Produktion der Saxonia Media derzeit die beste Phase seit Beginn hin.
Vier Episoden in Folge wurden nun zweistellige Marktanteile im Gesamtmarkt ermittelt: 10,2, 10,4, dann 11,4 Prozent und vergangene Woche 10,9 Prozent Marktanteil. Zum Auftakt nach der Sommerpause hatte die Produktion die Zweistelligkeit mit 9,9 Prozent zudem nur haarscharf verfehlt. Ebenfalls erfreulich: Auch die Werte beim Publikum zwischen 14 und 49 Jahren steigen. Hier landete keine der zurückliegenden vier Episoden bei weniger als fünf Prozent. Stattdessen pendelten die Ergebnisse stabil bei zwischen 5,2 und 5,4 Prozent.
Noch im Frühjahr tat sich die Produktion vor allem bei den Jungen teils recht schwer. Hin und wieder mussten sogar Quoten unterhalb der 3-Prozent-Marke akzeptiert werden.
Und so geht es weiter:
In der 65. Folge, die am Donnerstag im Ersten gezeigt wird, übernehmen Niklas Ahrend und Julia Berger den an Alzheimer erkrankten Claus Teubner nach einem Verkehrsunfall. Der verwirrte Mann ist der Unfallverursacher und war scheinbar auf dem Weg zu seiner Frau, er lebt in einem Pflegeheim. Gitte Teubner kommt bald besorgt hinzu - werden die Ärzte ihrem Mann helfen können? Die OP übersteht Claus, doch zur Überraschung aller kann der Patient sich nach dem Eingriff wieder an seine Vergangenheit erinnern. Gitte Teubner und auch ihr Mann sind überglücklich und den Ärzten dankbar. Doch Niklas und Julia fragen sich, wie es dazu kommen konnte, denn Alzheimer ist nicht heilbar …
Auch das Unfallopfer Thilo Schwenke wird ins Johannes-Thal-Klinikum eingeliefert. Doch der Mann war keineswegs allein im Auto: Ihn begleitet Hannah Berger, Mutter von Assistenzärztin Julia Berger und die Ehefrau des kaufmännischen Direktors Wolfgang Berger. Wer ist der junge Mann und woher kennt er Frau Berger? Ben Ahlbeck beschwört die jungen Ärzte Julia aus dieser Sache heraus zu halten. Doch kann er nicht verhindern, dass sie dennoch vom Unfall ihrer Mutter und deren Begleiter erfährt. Wie wird die junge Ärztin reagieren?
Was sonst noch war
Daniel Buder ist der Neue bei «Alles was zählt» – markant, sportlich, ein „Hingucker“: Buder ist seit Montag in der Serie als geheimnisvoller Vincent Thalbach zu sehen. Der Darsteller schwärmt von seinem neuen Job im RTL-Interview: „Die Serie bietet sichere Arbeitsplätze und ist qualitativ das Beste, was es an täglichen Serien in Deutschland gibt. Obwohl jeden Tag produziert wird, nimmt man sich bei «AWZ» extrem viel Zeit für den Look (Licht, Kamera, verschiedene Einstellungen), es wird mit einer Geschwindigkeit und Präzision gearbeitet, die echt krass ist und trotzdem sieht die Serie nicht so übertrieben bunt aus wie andere tägliche Serien manchmal aussehen. Bei «AWZ» war der Look von Anfang an anders und das habe ich immer als positives Alleinstellungsmerkmal wahrgenommen.“ Bruder spielt die Figur Vincent. Die kommt nach Essen in die Serie, um seine Tochter Michelle (Franziska Benz) kennenzulernen. Deren Mutter Carmen (Heike Warmuth) hat Vincent verlassen, als Michelle noch ein Baby war – und keine guten Erinnerungen.
Jetzt ist er zurück und schafft es seiner charmanten Art schnell, die Sympathien aller zu gewinnen. Nur seine Ex, Carmen, glaubt ihm kein Wort und vermutet, dass er etwas ganz anderes will. Und sie soll Recht behalten…