Auch «Reingelegt» bleibt meilenweit hinter «WWM?»-Klugscheißer zurück

Ein Zusammenschnitt der vermeintlich lustigsten Szenen aus «Die große Revanche» verfehlte am Freitagabend den Senderschnitt deutlich. RTL machte hingegen dank eines «WWM?»-Specials und des neuesten Bühnenprogramms von Bülent Ceylan eine starke Figur.

«Die große Revanche»-Quoten gegen RTL-Shows

  • 12.06.15: 8,5% vs. 11,1% («Back to School»)
  • 02.10.16: 7,6% vs. 11,3% («Stepping Out»)
  • 09.10.16: 8,5% vs. 10,1% («Stepping Out»)
Marktanteile bei den 14- bis 49-Jährigen.
Es ist kaum davon auszugehen, dass Sat.1 allzu große Hoffnungen in sein Primetime-Showangebot gesteckt hat - nein, man hielt seine «Große Revanche» offenkundig sogar für ein derart kleines Licht, dass man es nicht einmal mehr über sich brachte, es noch einmal mit seinem ursprünglichen Titel auf Zuschauerjagd zu schicken. Stattdessen entschied man sich relativ kurzfristig für eine Umbenennung des Materials in «Reingelegt - Die lustigsten Promi-Pannen» in der Hoffnung, damit den automatisierten Wegschaltimpuls seines Publikums zur Primetime einigermaßen im Zaum halten zu können. Diese Umetikettierung bewirkte allerdings kaum etwas: Wie schon in den vergangenen beiden Wochen mit «Ran an den Mann» landete der Bällchensender weit unterhalb des eigenen Senderschnitts.

Genauer gesagt interessierten sich gerade einmal 1,16 Millionen Menschen für die zweistündige Pannenparade, was einem reichlich lausigen Marktanteil von nur 3,8 Prozent entsprach. In der werberelevanten Zielgruppe reichten 0,60 Millionen Interessenten für kaum erträglichere 5,8 Prozent, nachdem das Vorgänger-Format auf diesem Slot zuletzt bereits zweimal in Folge weniger als sieben Prozent erzielt hatte. Letztlich fiel die Abfuhr des Publikums also sogar noch etwas deutlicher aus als im Rahmen der ersten drei Einsätze unter dem Titel «Die große Revanche» (siehe Infobox) - im Gegensatz zu diesem Freitag war damals das RTL-Konkurrenzangebot allerdings auch jeweils ziemlich blass geblieben.


«WWM?»-Klugscheißer und «Kronk» bescheren RTL starken Freitag


Das sah diesmal doch etwas anders aus - wenngleich der Kölner Sender zumindest in der werberelevanten Zielgruppe mit einem etwas attraktiveren Gegenangebot sicherlich nicht völlig unschlagbar gewesen wäre: Ein zweistündiges Klugscheißer-Special von «Wer wird Millionär?» verzeichnete respektable 14,6 Prozent bei einer Zuschauerzahl von 1,50 Millionen. Beim Gesamtpublikum hingegen zeigte Günther Jauch einmal mehr, dass er eine Institution ist, wie es sie im Privatfernsehen ansonsten kaum noch gibt. Hier kam sein Kultformat über zwei Stunden hinweg auf 5,40 Millionen Fernsehende sowie weit überdurchschnittliche 17,5 Prozent Marktanteil. Sowohl die Gesamt-Reichweite als auch die damit verbundenen Marktanteile entsprachen neuen Saison-Rekorden - zuvor war lediglich ein Überraschungs-Special am 3. Oktober auf mehr als fünf Millionen Zuschauer gelangt.

Um 22:15 Uhr meldete sich schließlich Bülent Ceylan mit seinem neuesten Bühnenprogramm «Kronk» zurück, für das er zuletzt unter anderem im Rahmen von «Schlag den Star» mächtig die Werbetrommel rührte. Immerhin 2,71 Millionen Menschen erklärten sich dazu bereit, gemeinsam mit dem Mannheimer Türken die verbleibende Zeit bis zur Mitternachtsstunde zu bestreiten, was zu einem noch immer guten Marktanteil von 12,1 Prozent führte. Während man hier allerdings deutliche Verluste gegenüber «WWM?» zu beklagen hatte, baute Ceylan das Interesse der 14- bis 49-Jährigen auf schöne 15,4 Prozent Marktanteil bei einer Zuschauerzahl von 1,27 Millionen aus.
22.10.2016 08:45 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/88892