Um Eigenwerbung zu betreiben, startet die Bundeswehr mit «Die Rekruten» eine YouTube-Dokusoap. Schon jetzt ist das Projekt umstritten.
Ab dem 1. November macht die Bundeswehr bei YouTube jugendaffin auf sich aufmerksam: Ab dann wird die Dokusoap
«Die Rekruten» bei YouTube veröffentlicht, in der die Erlebnisse von zwölf jungen Bundeswehrrekruten während der Grundausbildung dokumentiert werden. Das von der Produktionsfirma Spin TV verwirklichte Format wurde in den vergangenen Wochen gedreht und ist vorerst auf rund 90 Episoden zu je rund fünf Minuten angelegt, die täglich erscheinen sollen.
Die mittels diverser Social-Media-Accounts ergänzte Serie, auf die durch eine bundesweite Plakatwerbekampagne und Radiospots aufmerksam gemacht werden soll, ist gezielt auf Jugendliche zugeschnitten, die neue Rekruten werden könnten. Dirk Feldhaus, Beauftragter für die Kommunikation Bundeswehr, kommentiert: „In zwölf Wochen durchleben die jungen Leute eine spannende Entwicklung. Sie, werden an ihre Grenzen geführt und entdecken dabei ihre eigenen Stärken.“
Er führt fort: „Wir zeigen das auf Augenhöhe mit den jungen Menschen und räumen gleichzeitig mit den alten Klischees über die Bundeswehr auf.“ Aufgrund der in der 'BILD am Sonntag' bestätigten Produktionskosten von 1,7 Millionen Euro erregt die Serie allerdings die Gemüter innerhalb des Bundestags. Mehrere Vertreter der großen Parteien stellen in Frage, ob die Bundeswehr das Geld nicht besser in ihre Ausrüstung stecken sollte. Peter Ritter von der Linken hat zudem ethische Bedenken: „Werbefilmchen fürs Sterben im Ausland braucht niemand.“