Die 15-Uhr-Sendung bei Sat.1 startete im September stark, musste im Oktober aber an Quote einbüßen. Wäre eine Fortsetzung des Formats sinnvoll oder nicht?
Über vier Wochen hinweg setzte Sat.1 um 15 Uhr zuletzt auf neue Ware. Genauer gesagt handelte es sich um die Krankenhausgeschichten der
«Klinik am Südring», die dem Sat.1-Nachmittag neuen Wind einhauchen sollten. Doch wie lief der 25 Folgen umfassende Testlauf der Scripted Reality im Detail? Schon mit der ersten Folge, die am 12. September ausgestrahlt wurde, gelang es Sat.1, eine zweistellige Quote von 10,5 Prozent der Umworbenen zu generieren. Bei allen blieb die Sendung bei 9,3 Prozent hängen, was zusammengenommen mit der Gesamtreichweite von 0,95 Millionen ebenfalls einen ordentlichen Wert bedeutete. Am Dienstag ging es leicht auf exakt eine Million Zuschauer bergauf und auch der Marktanteil zog auf starke 12,9 Prozent der 14- bis 49-Jährigen an, bevor der Mittwoch wieder auf Auftaktniveau (10,5 Prozent) zurückfiel.
Am Donnerstag wiederum konnte die Dienstagsreichweite von einer Million wiederholt werden, was diesmal zu zweistelligen Marktanteilen bei Jung (12,4%) und Alt (10,2%) führte. Der Freitag schloss die Woche angesichts von 9,8 Prozent der Jüngeren etwas schwächer, aber längst nicht schlecht ab. Sehr stark lief Woche zwei des Testlaufs, die auf einen durchschnittlichen Marktanteil von 12,6 der Jüngeren Prozent gelangte. Die Gründe für das gute Ergebnis sind leicht ausgemacht: Keine einzige Folge fiel in die Einstelligkeit (stattdessen war der Donnerstag mit 11,3 Prozent bereits der schwächste Tag), im Gegenzug dafür stiegen die Quoten auf bis zu 14 Prozent der Umworbenen.
Und siehe da: Selbst beim Publikum ab drei Jahren lief es mit teils 1,21 Millionen Zuschauern und Marktanteilen zwischen neun und 11,8 Prozent erheblich besser als in der soliden ersten Woche. Die dritte Woche stellte schließlich einen neuen Quotenrekord auf: Am Donnerstag, 29. September, lief es angesichts von 14,2 Prozent so gut wie nie zuvor für die «Klinik am Südring». Die restlichen Folgen funktionierten zwar auch allesamt gut, insgesamt war das Publikumsinteresse aber geringer als in der Vorwoche: Ergaben sich am Dienstag exakt elf Prozent, waren es am Dienstag und Mittwoch jeweils 10,4 Prozent der Umworbenen, die einschalteten. Nach dem Rekord am Donnerstag blieben am Freitag noch 11,6 Prozent der Werberelevanten übrig. Beim Gesamtpublikum schauten im Schnitt 1,01 Millionen Menschen zu, die gemessenen Marktanteile fielen immerhin zweimal zweistellig aus.
Etwas überraschend: In seinen letzten beiden Wochen begann die «Klinik am Südring» auf einmal zu schwächeln. So standen in der ersten Oktoberwoche, in der die Sendung aufgrund des Tags der Deutschen Einheit nur viermal on Air ging, lediglich für die Dienstags- (11,3%) sowie die Freitagsfolge (10,7 Prozent) zweistellige Marktanteile zu Buche. Am Mittwoch und Donnerstag blieb die Sendung bei leicht unterdurchschnittlichen 8,3 und 8,4 Prozent hängen. Im Gleichschritt sanken auch die Reichweiten, die sich zwischen Dienstag und Donnerstag auf 0,88 bis 0,97 Millionen beliefen. Nur am Freitag gelang es Sat.1, die Millionenmarke knacken.
Die letzte Woche bestätigte den oben beschriebenen Trend, denn abgesehen von der Montagsfolge, die auf elf Prozent gelangte, liefen sämtliche Ausstrahlungen mit Quoten zwischen acht und 8,4 Prozent unter Schnitt. Die durchschnittliche Zuschauerzahl der fünf Folgen belief sich auf 0,96 Millionen, kein Mal wurde die Millionenhürde genommen. Bei aller Kritik muss dennoch betont werden, dass das Nachmittagsformat trotz leicht unterdurchschnittlicher Werte noch lange keinen Flop darstellte. Ganz im Gegenteil lag man beim Gesamtpublikum mit 8,1 Prozent im Mittel weiterhin über eben jener Hürde. Hinzukommt, dass die finale Folge vergangene Woche Montag angesichts von 1,13 Millionen Zuschauern und zehn Prozent in beiden relevanten Zuschauergruppen auf versöhnliche Werte gelangte.
Unterm Strich kamen die 25 Folgen der «Klinik am Südring» auf eine durchschnittliche Zuschauerbeteiligung von eine Million und einen Marktanteil von 9,3 Prozent bei den Interessenten ab drei Jahren. Aus der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen stammte angesichts von 0,35 Millionen Zusehern in etwa ein Drittel, womit Sat.1 hier auf eine überdurchschnittliche Quote von 10,8 Prozent gelangte. Wenngleich die Quoten zuletzt gesunken waren, so lagen sie nie im wirklich kritischen Bereich. Und dass es um 15 Uhr auch deutlich schlechter geht, zeigt derzeit
«Auf Streife!», das seit letztem Dienstag wieder auf Sendung ist und erst am Donnerstag auf kritische 6,3 Prozent in der Zielgruppe fiel. Eine Fortsetzung der «Klinik am Südring» wäre rein aus Quotensicht in jedem Falle einen Versuch wert.