Zum Jubiläum: «Rote Rosen» und «Sturm der Liebe» kommen sich immer näher

Die Differenz zwischen den Marktanteilen der beiden ARD-Telenovelas wird immer geringer. Woran das liegt, lesen Sie in unserem Soap-Check.

Quotenübersicht «Rote Rosen»

  • Staffel 1: 1,40 Mio. / 13,3%
  • Staffel 2: 1,47 Mio. / 15,4%
  • Staffel 3: 1,55 Mio. / 15,7%
  • Staffel 4: 1,49 Mio. / 14,7%
  • Staffel 5: 1,62 Mio. / 16,0%
  • Staffel 6: 1,58 Mio. / 15,0%
  • Staffel 7: 1,63 Mio. / 16,2%
  • Staffel 8: 1,55 Mio. / 16,1%
  • Staffel 9: 1,61 Mio. / 16,6%
  • Staffel 10: 1,66 Mio. / 17,2%
  • Staffel 11: 1,61 Mio. / 16,9%
  • Staffel 12:: 1,50 Mio. / 15,0%
Das Erste Deutsche Fernsehen und die Macher der Telenovela «Rote Rosen» haben sich für die kommende Woche einiges vorgenommen. Immerhin feiert man in der kommenden Woche das zehnjährige Bestehen der Nachmittags-Soap. In gleich vier Spezial-Folgen wird es ein Wiedersehen mit Darstellern aus der Anfangszeit geben: Petra (Angela Roy), ihre Schwiegermutter Johanna (Brigitte Antonius) und Jule (Kim Sarah Brandts) werden anlässlich des 60. Geburtstags von Thomas (Gerry Hungbauer) zurückkehren und die Versöhnung feiern. Ab dem 10. November schließt sich somit ein Kreis, schließlich begann der Rosenkrieg einst mit Thomas‘ Seitensprung an seinem 50. Geburtstag.

Lange galt die Devise: «Rote Rosen» macht seinen Job um 14 Uhr mehr als ordentlich, «Sturm der Liebe» ist aber der eigentliche Platzhirsch. Doch seitdem «Bares für Rares» im ZDF um 15 Uhr die Marktführerschaft an sich gerissen hat, schrumpft der Abstand zwischen den beiden Telenovelas im Ersten zunehmend. Die Differenz zwischen den Marktanteilen um 14 und um 15 Uhr ist im Laufe des Jahres deutlich gesunken. Lag «Sturm der Liebe» zu Beginn des Jahres noch beim Gesamtpublikum noch knapp drei Prozentpunkte über den Werten von «Rote Rosen», ist es mittlerweile fast nur noch ein Punkt.

Das lag zum einen daran, dass die Soap aus Lüneburg in der Tendenz steigende Marktanteile zu verzeichnen hat – jedoch nur in recht geringem Ausmaß. Vielmehr lässt sich die zunehmende Angleichung der Werte auf die relative Schwäche von «Sturm der Liebe» im Duell gegen «Bares für Rares» zurückführen. Verbuchte die Telenovela bis zur Jahreshälfte im Wochenschnitt bis zu 18 Prozent Marktanteil, rangiert «Sturm der Liebe» mittlerweile sogar unter 16 Prozent. Im gesamten Oktober generierte man im Schnitt nur noch 15,5 Prozent Gesamtmarktanteil.

Bei den Zuschauerzahlen lässt sich ein ähnliches Bild erkennen, wenngleich die Annäherung hier noch schneller von statten geht und beide Telenovelas nicht gut aussehen lässt. Sowohl für «Rote Rosen» als auch «Sturm der Liebe» zeigt die Trendlinie nach unten – der Grund für die Angleichung: die 15 Uhr-Soap verliert seine Zuschauer derzeit schneller als «Rote Rosen». Waren im ersten Halbjahr regelmäßig noch über zwei Millionen Zuschauer dabei, um die Dramen am Fürstenhof zu verfolgen, waren es zuletzt nur noch 1,7 bis 1,9 Millionen. «Rote Rosen» verlor im gleichen Zeitraum zwar auch Zuschauer, jedoch fielen die Werte im Schnitt nur von 1,5 bis 1,6 Millionen auf 1,4 bis 1,6 Millionen im Wochenschnitt.

Das passiert in den Jubiläumsfolgen (Spoiler!):


Thomas ist froh, zu seinem 60. Geburtstag immer noch fit zu sein. Aber Vicky wird verletzt klar, dass Thomas nie vorhatte, sie seiner Mutter vorzustellen. Als Johanna mit Jule nach Lüneburg kommt, nutzt Vicky die Gelegenheit, sich bei Thomas' Familie beliebt zu machen – was ihm missfällt. Kurzentschlossen beendet er zu Vickys Entsetzen die Affäre. Das trifft sie hart, doch schnell schlägt ihre Trauer in Wut um, und sie schmiedet Rachepläne.

Ein Pulver, das Vicky heimlich verabreicht hat, wirkt verheerend. Thomas bricht in seinem Büro bewusstlos zusammen. Petra findet zufällig den kollabierten Thomas und kann gerade noch rechtzeitig einen Notarzt rufen. Ein dramatischer Wettlauf mit der Zeit beginnt, der Britta und ihren Kollegen Rätsel aufgibt. Die Vergiftung hat Thomas in eine Wahnwelt abdriften lassen, die dramatische Schlaglichter auf sein bisheriges Leben wirft.

Er durchlebt erneut seinen 50. Geburtstag und schockiert Petra diesmal mit der Affäre Vicky. Sein 60. Geburtstag mutiert zur zweiten Hochzeit mit Aylin, die sich jedoch aufmacht, zurück in ihr Schattenreich zu gehen. Thomas erträgt den Abschied nicht und setzt selbst zum letzten Schritt auf die andere Seite an. Auf den Monitoren schlägt die Flatline Alarm.

Was sonst noch war:


Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums von «Rote Rosen» hat sich die "Welt" mal zum Drehort nach Lüneburg begeben und Stadtführer und Bürgermeister gefragt, welche Bedeutung die Soap für die Hansestadt in Niedersachsen hat. „Eine bessere Werbung können wir uns nicht vorstellen. Seitdem die Serie läuft, hat Lüneburg merklich an Wirtschaftskraft zugenommen.“

Bei «Dahoam is dahoam» gibt es Soap-erfahrenen Zuwachs. Frauenschwarm Jan Hartmann wird ab dem 2. November in der Heimatserie des BR mitmischen: in der Rolle als Münchner IT-Fachmann Niklas Wenger verguckt er sich in Brauerei-Gesellin Kathi (Carina Dengler). Der 36-Jährige spielte bereits in einschlägigen deutschen Seifenopern mit, von «GZSZ» (Chris Bohlstädt), «Verbotene Liebe» (Carsten Seitz) über «Rote Rosen» (Marc Treskow) bis hin zu «Sturm der Liebe» (Niklas Stahl).
01.11.2016 11:45 Uhr  •  Robert Meyer Kurz-URL: qmde.de/89085