Wieder Spitzen-Zahlen, aber: Seit Sat.1 sonntags mit großer Show-Konkurrenz aufwartet, ist die VOX-Kochshow ein wenig in die Knie gegangen.
«Grill den Henssler»-Quotenverlauf
- Staffel 1 (2013): 1,79 Mio. / 6,9%
- Staffel 2 (Frühjahr 2014): 1,95 Mio. / 7,8%
- Staffel 3 (Herbst 2014): 2,09 Mio. / 9,1%
- Staffel 4 (Frühjahr 2015): 1,96 Mio. / 9,3%
- Staffel 5 (Herbst 2015): 2,01 Mio. / 8,6%
- Staffel 6* (Frühjahr 2016): 2,19 Mio. / 10,9%
jeweils sonntags, 20.15 Uhr bei VOX (Zuschauer ab 3 / MA 14-49), *inkl. Sommerspezials
Wenn Profikoch Steffen Henssler bei VOX am Sonntagabend gegrillt (oder eben auch nicht gegrillt) wird, dann ist Erfolg garantiert: Im Frühjahr dieses Jahres fuhr die ehemalige «Kocharena» des Kölner Privatsenders erstmals im Schnitt um die zehn Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen ein, im Sommer erzielten drei Specials 10,9 bis 13,7 Prozent in der Zielgruppe. Es lief also blendend für das Format – trotzdem drehte VOX für die neue Staffel, die am 9. Oktober begann, an nicht wenigen Stellschrauben: Einzig Reiner Calmund verblieb als Stammmitglied der dreiköpfigen Jury, neu hinzugestoßen sind anstelle von Heinz Horrmann und Natalie Lumpp die Foodbloggerin Hannah Schmitz sowie der österreichische Star-Sommelier Gerhard Retter. Ein neues Studio sowie aufgelockerte Regeln für die Kandidaten gehörten ebenfalls zu den Neuerungen.
Die Quoten blieben zunächst dennoch auf dem gewohnt hohen Niveau, das die Produktion 2016 bereits öfters an den Tag gelegt hatte. 2,23 Millionen Zuschauer ab drei Jahren waren zum Auftakt von Runde sieben dabei gewesen, was schon beim Gesamtpublikum zu schönen 7,4 Prozent Marktanteil führte. Auf knapp sechs Prozent gelangte VOX im Oktober bei allen. 1,16 Millionen aus der werberelevanten Zielgruppe bescherten den Verantwortlichen 10,1 Prozent Marktanteil. Damit war der Kochwettbewerb beispielsweise den Krimiserien von Sat.1 und dem Blockbuster «White House Down» von RTL klar überlegen.
Auf einen beeindruckenden Allzeit-Rekord steigerte sich «Grill den Henssler» sieben Tage später: 2,71 Millionen des Gesamtpublikums waren am 16. Oktober zugegen, bisher lag der Bestwert hier bei 2,47 Millionen. Damit einher gingen diesmal am Gesamtmarkt stolze 9,2 Prozent. Die Spielfilme von ProSieben («Blind Side» mit 1,91 Millionen) und RTL («The Amazing Spider-Man 2» mit 2,19 Millionen aller Fernsehenden) hatten keine Chance dagegen. In der Zielgruppe dagegen landete man in der Mitte bei 12,9 Prozent.
Dieses Kunststück wiederholte «Grill den Henssler» darauf die Woche nicht, doch dank 2,27 Millionen Gesamtzusehern und 11,3 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen musste sich VOX natürlich nichtsdestotrotz nicht grämen. Zu diesem Zeitpunkt trumpfte im Gegenprogramm das erste Mal «The Voice of Germany» in Sat.1 auf. Zuerst machte sich dieser neu aufgetane Gegenspieler also nicht wirklich bemerkbar. Am 30. Oktober folgte jedoch ein Knick nach unten: Erstmals seit Dezember 2015 verfehlte «Grill den Henssler» die Zwei-Millionenmarke und musste sich mit 1,77 Millionen Zusehenden ab drei Jahren zufrieden geben. Von 1,27 Millionen Jüngeren ging es binnen Wochenfrist auf 0,85 Millionen runter – bis zum 1. November 2015 muss man zurückgehen, um eine schwächere Reichweite bei den Werberelevanten vorzufinden. 7,8 Prozent Marktanteil zog das nach sich. Die Sängerinnen und Sänger von Sat.1 verbesserten sich dagegen auf etwas über 20 Prozent.
Die drei nächsten Ausgaben von «Grill den Henssler» übersprangen wieder die zwei Millionen beim Gesamtpublikum, die Quote schwankte zwischen 6,5 und 6,8 Prozent. 8,6 bis 9,2 Prozent der Umworbenen waren mit von der Partie; jeweils kamen Zuschauerzahlen von um die eine Million zustande. Das Staffelfinale sorgte nicht mehr für einen signifikanten Anstieg der Zuschauerbeteiligung: Die Gesamtreichweite bezifferte sich zum Schluss am 27. November auf 2,16 Millionen, was 6,9 Prozent entsprach. 1,14 Millionen Jüngere bedeuteten 9,6 Prozent Marktanteil.
Zuletzt ging «Grill den Henssler» demnach minimal die Puste aus. Mit «The Voice of Germany» im Nacken hat VOX immerhin eine starkes Castingformat zu bekämpfen. Nach wie vor bleibt «Grill den Henssler» allerdings ein Riesen-Erfolg für die Kölner. Auch, wenn unterm Strich ein zweistelliger Marktanteil in der Zielgruppe haarscharf ausblieb. 9,6 Prozent wurden im Mittel bei den 14- bis 49-Jährigen gemessen, 1,10 Millionen dieser Altersklasse sahen zu. Bei allen Fernsehenden durfte auf 2,14 Millionen Zuschauer und daraus resultierende 7,1 Prozent verwiesen werden.