Im Kampf gegen Billigsynchros: Der Synchronverband kennzeichnet ab 2017 gelungene Synchronisationen und gibt Interessenten somit einen Wegweiser gen Qualität.
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Es ist unser erklärtes Ziel, die Qualität in der Branche insgesamt zu verbessern und auf hohem Niveau zu halten. Da sind wir auf dem besten Weg.
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Susanna Bonaséwicz, Vorstandsmitglied der Gilde
Schlechte Tonabmischung, hektisch runtergeschriebene Dialogtexte und eilig aufgenommene Sprachdarbietungen von Sprechern, deren Stimme einfach nicht zum Gesicht des Originaldarstellers passt: Dahingeschluderte Synchronfassungen verderben Film- und Serienfans öfters das Sehvergnügen. Sie sorgen zudem innerhalb der Synchronbranche für Unmut, bringen sie diese in Deutschland alles in allem mit großer Sorgfalt gepflegte Lokalisierungsform doch unnötig in Verruf.
Um gegen sogenannte Billigsynchros anzukämpfen und Interessenten einen Wegweiser zur Hand zu geben, mit dem sich Qualität von Schnellschüssen unterscheiden lässt, führt der Synchronverband e.V. – Die Gilde ein Gütesiegel ein. Dieses wird ab 2017 an gelungene Synchronproduktionen vergeben und soll eine Signalwirkung erfüllen: Es soll dem Publikum versichern, dass die damit prämierten Synchronproduktionen innerhalb der Gilde festgelegten, hohen Qualitätsstandards entspricht. Das Motto hinter dem Siegel lautet daher: Qualität, die man hört.
Für Branchenmitglieder hat das Siegel ebenfalls eine Hinweisfunktion, denn laut Angaben der Gilde ist nicht nur eine löbliche Qualität des Endprodukts Voraussetzung für den Erhalt, sondern auch faire Arbeitsbedingungen in der Synchronproduktion. Um dies sicherzustellen, qualifizieren sich für das „Gütesiegel des Synchronverbandes“ ausschließlich Synchronfassungen von Studios, die im Verband organisiert sind und sich dabei zur Einhaltung und Überwachung der im gildeinternen Kodex festgelegten Standards verpflichtet haben. Ziel des Verbandes ist es, das Gütesiegel zusätzlich zu einer Onlineübersicht zunächst auf der Dubbing Card nach dem Abspann zu platzieren und später auch auf der DVD respektive Blu-ray.
Bereits 2015 begann der Synchronverband damit, das Gütesiegel auf den Weg zu bringen. Um langfristig einhaltbare Absprachen mit den Studios zu treffen und angemessene Qualifikationsmerkmale für das Gütesiegel zu bestimmen, wurde die Einführung des Siegels letztlich vom anvisierten Start Winter 2015/2016 auf diesen Winter verschoben.