B-Quoten für Schalkes B-Elf und das goldene «K 11»

Die Quotengeheimnisse dieser Woche befassen sich mit dem uninspirierten Schalker Schaulaufen, dem zweiten Frühling alter Crime-Dokus und dem bärenstarken Indianerjungen «Yakari», der aktuell sogar den «Dragons» und «Weihnachtsmann und Co. KG» den Rang abläuft.

Schalke verpasst perfekte Gruppenphase - und verliert an Zugkraft


Bestmarke verpasst

Nach fünf Siegen in Folge hätte der FC Schalke das erste deutsche Team werden können, das sämtliche Spiele der Europa-League-Gruppenphase gewinnt - wäre da nicht das 0:2 gegen Salzburg gewesen. Die ganz großen Ambitionen für die Erreichung dieses Ziels hatten die Mannen um Trainer Markus Weinzierl allerdings offenkundig nicht: Drei Tage vor dem wichtigen Bundesliga-Spiel gegen Bayer Leverkusen traten sie lediglich mit einer B-Elf an.
Mit durchschnittlich immerhin noch 1,21 Millionen Zuschauern war der FC Schalke 04 auch mit seinem letzten Gruppenspiel wieder ein verlässlicher Quotengarant für Sport1 - und verfehlte dennoch die 1,49 Millionen bei weitem, die noch Ende September im Rahmen des Hinspiels gegen Red Bull Salzburg verzeichnet worden waren (wir berichteten). Bedenkt man, dass die vorherige Partie zur tendenziell weniger zuschauerträchtigen Sendezeit um 19 Uhr lief, der Anstoß diesmal hingegen erst um 21 Uhr erfolgte, vergrößert sich die Erfolgsdiskrepanz der beiden Live-Übertragungen. Und dennoch lief die aus sportlicher Sicht letztlich doch bedeutungslose 0:2-Niederlage der Knappen weitaus stärker als die jüngste Europa-League-Übertragung des FSV Mainz 05, der Ende November nach einem 0:0 gegen den AS St. Etienne unglücklich aus dem Wettbewerb ausgeschieden war und mit gerade einmal 1,04 Millionen Fernsehenden die schwächste Euro-League-Reichweite verzeichnet hatte, seitdem Sport1 den Wettbewerb wieder ausstrahlt.

Deutlich kleinere Brötchen muss man derweil bei der Rahmenberichterstattung backen: Der mit zwei Stunden Sendezeit reichlich knackige Vorlauf verzeichnete ab 19 Uhr durchschnittlich gerade einmal 0,30 Millionen Zuschauer, die Highlights aus den anderen Spielen verfolgen ab 23:10 Uhr immerhin 0,44 Millionen Menschen. Doch verglichen mit der Resonanz, die Eurosport ab 20:30 Uhr mit der Übertragung des Sechstagerennens aus Amsterdam zuteil wurde, sind das dann doch noch immer äußerst respektable Werte: Gerade einmal 0,05 Millionen Menschen sahen hier zu. Ein Quotengarant aus dem Bereich Showsport ist dagegen die «RAW»-Übertragung bei Tele 5, die ab 22:10 Uhr auf 0,28 Millionen Fernsehende gelangte.



Goldener Vorabend: «K 11» ringt Konkurrenz reihenweise nieder


Im direkten Vergleich der Spartensender von ProSiebenSat.1 und der RTL-Gruppe steht derzeit nahezu täglich Sat.1 Gold ganz weit vorne an der Spitze - und das nicht etwa mit einer spannenden Eigenproduktion oder einem großen Serien- oder Show-Klassiker, sondern mit der banalen gescripteten Dokusoap «K 11 - Kommissare im Einsatz». Gleich mehrfach kamen alte Folgen des einstigen Sat.1-Quotenhits um 19:45 Uhr auf erstaunliche 0,68 bis 0,72 Millionen Zuschauer, während etwa sixx oder ProSieben Maxx sogar mit namhaften und etablierten Serien wie «Sex and the City» oder «Supernatural» gerade einmal rund 0,2 Millionen zur besten Sendezeit verzeichneten. Selbst die beim Publikum ebenfalls sehr erfolgreiche Crime-Doku «Medical Detectives» war nicht imstande, für RTL Nitro mehr als 0,53 Millionen Interessenten zu mobilisieren.

Dass inhaltlich eher mit einer homöopathischen Dosis an Substanz versehene Daytime-Formate der großen Privatsender doch von mehr Zuschauern vermisst werden, als Freunde des Quality-Fernsehens denken mögen, zeigt auch der Umstand, dass das noch recht junge RTLplus nach wie vor nicht etwa mit seinen Gameshow-Revivals die höchsten Quotenschlager verzeichnet, sondern mit seinen vorabendlichen Wiederholungen alter «Familiengericht»-Episoden. Mit in der Spitze rund 0,3 Millionen sind die Zahlen zwar nicht ganz so beeindruckend wie bei «K 11» zuletzt, allerdings ist auch das durchschnittliche Quotenniveau des Senders auch (noch?) deutlich überschaubarer als bei Sat.1 Gold.



Kleiner Indianerjunge ganz groß: «Yakari» beeindruckt gegen starke «Dragons»


Der KiKa machte seinen jungen Zuschauern zum Nikolaustag ein besonderes Geschenk und bedachte sie nach einer quälend langen Wartezeit von über zwei Jahren mit der vierten Staffel der beliebten Comic-Adaption «Yakari». Durchschnittlich 1,09 Millionen sahen um 19 Uhr die beiden ersten neuen Abenteuer des kleinen Indianerjungens, der mit Tieren sprechen kann, womit die Deutschlandpremiere allerdings nur bedingt erfolgreicher abschnitt als tags zuvor noch zwei Reruns, die auf vergleichbare Werte gelangten. Die Mittwochsausstrahlung steigerte sich dann allerdings noch einmal leicht auf tolle 1,15 Millionen. Übrigens: Der öffentlich-rechtliche Sender lässt sich bei der Präsentation der französisch-belgischen Co-Produktion reichlich Zeit, denn die insgesamt acht Staffeln umfassende Serie ist bereits vor drei Jahren finalisiert worden.

Auch Super RTL verzeichnet seine größten Erfolge derzeit vornehmlich am Vorabend, wo «Dragons - Die Wächter von Berk» gegen 19:45 Uhr verlässlich um die 0,8 Millionen Menschen mobilisiert. Für ein hervorragendes Lead-In garantiert derweil der alljährliche Weihnachtsklassiker «Weihnachtsmann & Co. KG» mit nicht selten mehr als 0,7 Millionen Interessenten. Derartige tägliche Quotengaranten gehen dem Disney Channel hingegen über weite Strecken ab, sodass hier oftmals eher das auf die Bedürfnisse älterer Zuschauer zugeschnittene Abendprogramm an der Spitze des täglichen Senderrankings liegt.
11.12.2016 11:00 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/89883