Nach moderaten Verlusten in den Vorjahren hatte die Dokusoap mit Inka Bause in diesem Jahr einen doch sehr deutlichen Aderlass zu verkraften. Erstmals seit der ersten Staffel sahen nicht einmal mehr fünf Millionen Menschen im Schnitt zu.
Für die montagabendliche RTL-Kuppelsoap
«Bauer sucht Frau» galt in den vergangenen Jahren ähnliches wie für viele andere über Jahre etablierte Formate: Die ganz großen Zeiten der regelmäßigen Mega-Erfolge sind längst vorbei, doch die Werte stabilisierten sich zumindest weitgehend auf einem noch immer weit überdurchschnittlichen Niveau - was ähnlich wie bei «DSDS» und «Das Supertalent» gerade bei einem Privatsender die Frage nach der ethischen Verantwortbarkeit und der inhaltlichen Frische letztlich obsolet machte. Die mittlerweile schon zwölfte Staffel allerdings gibt nun hinsichtlich ihrer Publikumsresonanz durchaus Fragen auf: Über eine Million Menschen weniger als 2015 wollten durchschnittlich den neuen Kuppel-Storys und Endlos-Alliterationen unter der Moderation von Inka Bause folgen.
Die höchste Reichweite generierte dabei bereits der Staffelauftakt am 10. Oktober, der immerhin noch auf 5,17 Millionen Fernsehende und 16,3 Prozent Gesamt-Marktanteil gelangte und in der werberelevanten Zielgruppe mit 2,05 Millionen als einzige Folge überhaupt die Zwei-Millionenmarke knackte. Die Folge waren hier überzeugende, jedoch im Vergleich zu vergangenen Zeiten keineswegs überragende 18,4 Prozent Marktanteil. Zum Vergleich: Noch im Jahr zuvor war man mit deutlich stärkeren 5,94 Millionen gestartet und hatte damit im Staffelvergleich sogar noch eher unterdurchschnittlich abgeschnitten, die hiermit verbundenen Marktanteile betrugen 18,6 und 20,3 Prozent. Zwischen 2012 und 2014 waren sogar noch zwischen sechs und sieben Millionen zur ersten Folge einer neuen Staffel dabei gewesen, zwischen 2009 und 2011 sogar verlässlich mehr als sieben Millionen.
Bitter war im weiteren Oktober-Verlauf allerdings vor allem, dass die Reichweiten mit 4,71 bis 4,87 Millionen dreimal in Folge recht deutlich unter die Fünf-Millionenmarke rutschten und damit verbunden auch die Marktanteile sanken. Beim Gesamtpublikum wurden hier nur noch etwa 15 Prozent erzielt, in der werberelevanten Zielgruppe etwa 16 Prozent. Erst Folge fünf steigerte sich am ersten November-Montag wieder ein wenig auf 5,10 Millionen Menschen, was mit insgesamt 15,7 Prozent bzw. 16,5 Prozent der Jüngeren einherging - bevor dann eine weitere Woche später mit 4,74 Millionen sowie Marktanteilen in Höhe von 14,5 und 14,7 Prozent mit die schwächsten Werte der gesamten Staffel zu Buche standen. In der Folge stabilisierte man sich zwar bei knapp fünf Millionen Fernsehenden und in beiden wichtigen Konsumentengruppen etwa 15 Prozent, war damit allerdings recht deutlich von den Quoten-Vorstellungen entfernt, die man beim Kölner Sender wohl im Vorfeld der zehnwöchigen Ausstrahlungsperiode gehabt haben dürfte.
Mit dem Special "Was ist auf den Höfen los?" erreichte die von Inka Bause moderierte Sendung 5,01 Millionen Fernsehzuschauer und 15,8 Prozent Marktanteil. Bei den werberelevanten Fernsehzuschauern wurden 1,98 Millionen Zuschauer registriert, der Marktanteil lag bei starken 17,8 Prozent.
Alles in allem sahen durchschnittlich 4,89 Millionen Menschen die zehn am Montagabend ausgestrahlten neuen Folgen von «Bauer sucht Frau», was einem Gesamt-Marktanteil von 15,3 Prozent entsprach. Selbstredend lag die Sendung damit noch immer weit oberhalb der Sendernorm von derzeit etwa zehn Prozent, legte gleichzeitig allerdings die dramatischsten Verluste im direkten Vergleich mit der Vorjahres-Staffel hin, die in der Geschichte der Kuppelshows überhaupt jemals zu Buche gestanden hatten. Durchgang elf war im vergangenen Jahr nämlich noch auf ungleich bessere 6,02 Millionen und 19,0 Prozent gelangt und hatte damit nur leichte Abschläge gegenüber 2013 und 2014 hinzunehmen.
Ähnlich sah es in der werberelevanten Zielgruppe aus, wo mit 1,84 Millionen zum ersten Mal überhaupt seit der allerersten Staffel weniger als zwei Millionen die Sendung verfolgten und dem Privatsender einen Marktanteil von 16,1 Prozent bescherten. In den vergangenen beiden Jahren war man hier noch auf rund 19 Prozent gelangt, zuvor jahrelang sogar zwischen 21 und 26 Prozent. Allerdings ist das aus «Wer wird Millionär?» bestehende Vorprogramm mit häufig nur noch rund zwölf bis 13 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen hier anders als beim Gesamtpublikum keineswegs mehr wirklich dankbar und immerhin gelang es Bause hier in den vergangenen Wochen ausnahmslos, höhere Reichweiten und Markanteile zu verzeichnen als Kollege Günther Jauch. Von daher und aufgrund der noch immer klar überdurchschnittlichen Gesamtbilanz dürfte einer 13. Staffel also letztlich trotz klar rückläufiger Zahlen also nichts ernsthaft im Wege stehen. Dann allerdings sollte man davon absehen, ein weiteres Mal derart viele Interessenten zu verlieren - anderenfalls könnte sich auch für das Team um Inka Bause die 13 als Unglückszahl entpuppen.