Die Experten: 2. Januar 2017
Steht «GZSZ» vor dem Ende? Geht es für «Ein Fall für Zwei» abwärts oder aufwärts? Wie gut läuft es für Sky? Welche Vereine will Deutschland im PayTV sehen? Kommt «ALF» ins Kino oder zurück ins TV? Was ist der größte Erfolg von Pixar? Björn Sülter beantwortet wieder diese und andere Fragen.
Svenja: Welcher ist eigentlich der erfolgreichste Pixar-Film?
Björn Sülter: Wie immer bei Fragen die Box-Office-Ergebnisse betreffen, fällt die Antwort mehrgleisig aus. Wenn man nur den US-Markt betrachtet, hat «Findet Dorie» von 2016 vom reinen Einspielergebnis die Nase vorn. Hier stehen 486 Millionen Dollar zu Buche. Es folgen «Toy Story 3» (2010/415 Millionen), «Alles steht Kopf» (2015/356 Millionen) und «Findet Nemo» (2003/339 Millionen). Am wenigsten hat übrigens «Arlo & Spot» (2015/123 Millionen) eingespielt.
Bekanntermaßen muss aber auch immer die inflationsbereinigte Variante angeschaut werden, die die Frage beinhaltet, wie sich Ticketpreise verändert haben und wie viel ein älterer Film heutzutage eingespielt hätte (rein von den Kinobesuchern ausgehend). Hier schiebt sich «Findet Nemo» nach vorne (2003/485 Millionen) und hängt die "Schwester" «Findet Dorie» hauchdünn ab (2016/484 Millionen). Es folgen «Toy Story 3» (2010/450 Millionen), «Toy Story 2» (1999/412 Millionen) und die «Monster AG» (2001/388 Millionen). Auch hier hat «Arlo & Spot» keine Chance: Letzter mit 122 Millionen US-Dollar.
Auch interessant ist das weltweite Einspielergebnis: Hier gewinnt überraschend «Toy Story 3» mit 1,067 Milliarden! Es folgt «Findet Dorie» mit 1,028 Milliarden US-Dollar. Auf den weiteren Top-Plätzen: «Findet Nemo» (899 Millionen), «Alles steht Kopf» (858 Millionen), «Die Monster Uni» (744 Millionen) und «Oben» (2009/735 Millionen). Und auch hier muss sich «Arlo & Spot» ganz hinten anstellen: Mit 322 Millionen US-Dollar reicht es auch in diesem Ranking nur zum siebzehnten und letzten Platz.
Lasse: Wie haben sich in den letzten Jahren die Quoten von «Ein Fall für Zwei» entwickelt? Besonders nach dem Abgang von Matula?
Björn Sülter: Vor dem Abgang von Claus-Theo Gärtner alias Matula im Jahr 2013 hatten sich die Quoten der Reihe konstant zwischen vier und fünf Millionen Zuschauern beim Gesamtpublikum eingependelt, wobei gerade die Jahre 2012 und 2013 viele Episoden besaßen, die gar über 5 Millionen kletterten. In Sachen Senderschnitt kam man hier bei allen oft dem 1,5fachen Schnitt nahe, in der Gruppe der jüngeren Menschen reichte es fast immer, den Senderschnitt zu überfliegen. Das Finale mit Matula am 29.03.2013 sahen tolle 6,64 Millionen Menschen (20,7%) bei allen und 1,07 Millionen (9,4%) bei den Jüngeren. Bessere Werte hatte die Serie zuletzt 2007 eingefahren!
Als dann am 9. Mai 2014 Antoine Monot, Jr. und Wanja Mues in die Neuauflage starteten, war das Interesse ebenfalls groß: 5,91 Millionen Zuschauer bei allen (20,1%) und 930.000 (9,5%) bei den Jüngeren mussten sich nicht verstecken. Schade nur, dass bereits in den vier Episoden der ersten Staffel das große Bröckeln begann (5,91 zu 4,57 zu 4,03 zu 3,67 Millionen beim Gesamtpublikum). Zudem wurde der Senderschnitt bei allen mit der letzten Episode nur noch haarscharf erreicht. Hatte sich das ZDF mit der Verjüngung verzockt? Es dauerte bis zum 30. Oktober 2015, als man die zweite Staffel auf das Publikum losließ. Und erfreulicherweise zeigte sich das Format etwas erholt: 4,90 Millionen (15,8%) bei allen und 820.000 (8,0%) bei den Jüngeren gingen als Erfolg durch. In Woche 2 erreichte man gar 5,24 Millionen, sackte dann auf 3,91 und beende die Staffel schließlich mit guten 4,50 Millionen Fans. Ein Wellenbad - ja. Aber auch keine Verschlimmerung, sondern eher eine Besserung des Trends von 2014. Somit ging man ab 21. Oktober 2016 durchaus gelassener in die dritte Staffel, die diesmal gar aus sechs neuen Episoden bestand. Auch hier ging es erneut ein wenig auf und ab: 4,22 Millionen, 3,95 Millionen, 4,42 Millionen, 3,59 Millionen, 4,60 Millionen und zum Schluss am 25. November nochmal 4,21 Millionen beim Gesamtpublikum. Der Senderschnitt wurde hier fast immer knapp übersprungen - nur einmal lag man knapp darunter. Bei den Jüngeren sah es dafür besser aus, hier kam man nie wirklich in Gefahr. Fazit: Die Neuauflage hat sich eingependelt und offenbar ein treues Krimipublikum gefunden. Der große Wurf gelang zwar nicht, die Werte lassen eine Fortsetzung aber fraglos weiterhin zu.
Tobi: Besteht eigentlich noch Hoffnung auf die geplante Fortsetzung von «ALF»?
Björn Sülter: Gute Frage. Leider gibt es keine konkrete Antwort. Ob «ALF» jemals wieder ins Kino (oder TV) kommt, oder wie die Zukunft mit der Figur aussehen wird, ist weiterhin fraglich. Zwar beteuert Macher Paul Fusco regelmäßig sein Interesse, es kommt jedoch bisher nie zu konkreten Plänen. Bereits 2012 hatte sich Sony Pictures die Rechte gesichert und einen Film für Mitte 2013 angekündigt, der jedoch nie erschien. Abwarten und eine Katze essen - mehr kann man nicht tun.
Silke: Ist «GZSZ» eigentlich noch ein großer Erfolg für RTL oder ist da inzwischen "der Lack ab" und muss man sich Sorgen machen?
Björn Sülter: Spannend, dass du diese Frage stellst - alle Antworten dazu erhältst du schon am Mittwoch dem 4. Januar von meinem Kollegen Manuel Weis in seinem großen Soap-Check 2016. Ab mittags solltest du dann unbedingt wieder bei Quotenmeter.de reinschauen.
Torge: Wie erfolgreich ist Sky eigentlich in Deutschland in Sachen Abonnenten? Wie viele Abonnenten hat man in den letzten Jahren hinzugewonnen?
Björn Sülter: Hatte Sky Anfang 2009 noch rund 2,4 Millionen Abonnenten, konnte man diese Zahlen in den folgenden Jahren sukzessive steigern. Anfang 2010 waren es 2,5 Millionen, Anfang 2011 dann 2,7 Millionen, Anfang 2012 schon 3,1 Millionen und Anfang 2013 bereits 3,4 Millionen. Die Sprünge wurden dann sogar größer: Anfang 2014 zählte man 3,7 Millionen, Anfang 2015 schon 4,2 Millionen und Anfang 2016 gar 4,6 Millionen.
Jonas: Welche Vereine werden eigentlich bei Sky am meisten geschaut? Kann man das sagen?
Björn Sülter: Das kann man sogar ziemlich genau sagen. In der Saison 2016/2017 haben bisher rund 820.000 Menschen durchschnittlich die Spiele des FC Bayern München geschaut. Es folgen Borussia Dortmund mit 590.000 Fans und der FC Schalke mit 510.000 Interessierten im Durchschnitt. RB Leipzig hat sich direkt mit 430.000 Zuschauern auf den vierten Platz katapultiert. Zwischen Köln (420.000) auf Rang 5 und Hoffenheim auf Platz 14 (mit 280.000 Fans) klafft keine riesige Lücke. Am Ende stehen dann noch Wolfsburg und Augsburg (je 240.000), Freiburg (210.000) sowie Ingolstadt und Darmstadt (jeweils 170.000 Zuschauer im Schnitt).
Alexander: Wie sieht es mit den Quoten von «Chicago Fire» in den USA bezüglich einer sechsten Staffel aus?
Björn Sülter: Eine offizielle Verlängerung seitens NBC steht noch aus - allerdings hat das Format in Sachen Kritikerlob und Einschaltquoten bisher eine starke fünfte Staffel hingelegt, die einer Fortsetzung nicht im Wege stehen dürfte. Wenn man überhaupt Zweifel haben darf, dann weil die Serie just die 100. Episode gefeiert hat und dies oft eine Marke ist, nach der die Sender das Interesse verlieren. Auch das Gemunkel über zu verlängernde Verträge der Darsteller nach dem fünften Jahr könnte ein Faktor sein - aber durchaus auch aus dem Reich der Fantasie entspringen, da oft längere Vereinbarungen (sechs Jahre oder mehr) bei Network-Serien üblich sind. Ich würde positiv in die Zukunft der Serie sehen und mit 80% Wahrscheinlichkeit auf eine weitere Staffel tippen.
Das war es für diese Woche. Bitte senden Sie Ihre Fragen, Anmerkungen und Hinweise über das untere Formular ein.