Im Vereinigten Königreich ist die vierte Staffel der aufwändigen Serie «Sherlock» zu Ende gegangen. Steven Moffat verrät, inwiefern nach dem dramatischen Staffelfinale noch Raum für weitere Episoden ist.
Im Vorfeld der vierten Staffel ließen die Schöpfer der BBC-Serie
«Sherlock» verlautbaren, dass sie Ideen für eine etwaige fünfte Season hätten, die vierte Runde ihres Erfolgsformats jedoch so angehen würden, dass sie durchaus auch als das große Finale durchgehen könnte. Mittlerweile ist Staffel vier in Großbritannien über den Äther gegangen – und erreichte mit dem Seasonfinale einen neuen Rekordwert. Allerdings ist es kein Rekord, der die Showrunner Mark Gatiss und Steven Moffat glücklich machen dürfte: Mit nur 5,9 Millionen linearen Zuschauern erreichte «Sherlock» ein Allzeittief.
Online wird der Abschluss der vierten Staffel intensiv diskutiert – und wie es bei «Sherlock» seit Season drei nunmehr Standard ist, schlagen sich die Mitglieder des Fandoms verbal die Köpfe ein, inwiefern die Plottwists genial oder beleidigend seien. Weiterer Streitpunkt ist, wie ärgerlich es denn nun sei, dass Gatiss und Moffat nicht akkurat den von Teilen der Fangemeinde bevorzugten Schluss gewählt haben. Darüber hinaus wird der Umgang mit einer der weiblichen Nebenfiguren scharf kritisiert. Genau darüber sowie über die Möglichkeit, nach dem Abschluss der vierten Season weiterzumachen, sprach sich Moffat kürzlich aus.
Gegenüber 'Entertainment Weekly' sagt Moffat, dass die vergangenen vier Staffeln gezeigt haben, wie aus Gatiss' und seiner modernen Neuinterpretation der früheren «Sherlock»-Charakterisierung Arthur Conan Doyles der Protagonist der populäreren, späteren Abenteuer wird: „Ich weiß nicht, inwieweit wir uns diese Geschichte vorgenommen haben. Doch letztlich ist unsere Serie quasi «Sherlock Begins», nicht wahr?“ Moffat erklärt, dass in der Serie aus dem schroffen Sherlock des Doyle-Frühwerks sukzessive ein etwas förmlicher Charakter wurde. „Wenn wir jemals mehr machen, dann wird es um zwei Kerle in ihren mittleren 40ern gehen, was eher dem traditionellen Sherlock Holmes entspricht.“
Ab Staffel fünf würde Cumberbatchs Sherlock dann stärker an die Darbietungen durch Jeremy Brett und Basil Rathbone erinnern. Dabei könnte man praktisch neu anfangen, denn „es gibt nichts, worauf wir wieder zurückgreifen müssen“. „Wenn wir zurückkommen, dann können wir einfach damit loslegen, dass jemand an die Tür klopft und [Sherlock und Watson] werden losziehen und ermitteln.“
Die von einigen Fans geäußerte Kritik, dass die Nebenfigur Molly im Staffelfinale nur als liebeskrankes Häufchen Elend gezeigt wird, kann Moffat übrigens nicht teilen: „Die Leute müssen lernen, auf ihre Fernseher zu gucken“, schimpft der Serienmacher bei 'Entertainment Weekly'. „Sie kommt darüber hinweg! Das wird man sich doch zusammenreinem können […] Ich verstehe nicht, wieso wir das in aller Ausführlichkeit zeigen müssten.“